4883/J XX.GP
Anfrage
des Abg. Wallner und Genossen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Industrieansiedlungsoffensive in der Obersteiermark
Eine von Universitätsprofessor Dr.Fassmann durchgeführte Studie zur "Evaluierung der Be -
völkerungsprognose der ÖROK für den Bereich der Obersteiermark" hat im Kreis der ver -
antwortlichen Mandatsträger der Region große Sorgen ausgelöst. Laut Studie ist ein bis zu
30% iger Bevölkerungsrückgang in der Obersteiermark zu befürchten falls nicht ernsthaft
gegensteuernde Maßnahmen ergriffen werden.
Die oben angeführte Entwicklung würde die ohnehin mit strukturellen und wirtschaftlichen
Problemen konfrontierte Region noch zusätzlich belasten und der gesamte Obersteirische
Raum würde zu einem kommunal - und regionalpolitischen Problemgebiet, da die ohnehin
spärlich vorhandene Infrastruktur mit den dann gegebenen Einwohnerzahlen nicht mehr zu
finanzieren wäre. Alle Städte und Gemeinden der Region würden sich zu finanzschwachen
Gemeinden im Sinne des FAG entwickeln.
Eine Möglichkeit zur Attraktivierung des Wirtschaftstandortes Obersteiermark, und damit zur
Verhinderung der massiven Abwanderung vor allem junger Bevölkerungsschichten aus der
Region, wäre es, in Verbindung mit Forschungs - und Entwicklungseinheiten eine Industriean -
siedlungsoffensive für die Obersteiermark zu starten. Derartige Einheiten sind zum Beispiel
die Montanuniversität Leoben, das Umwelt - und Innovationszentrum Judenburg und die in
der Region angesiedelten Fachhochschulen.
Deshalb stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr folgende
Anfrage:
1. Halten sie eine derartige Ansiedlungsoffensive von Industriebetrieben in der Umgebung der
Montanuniversität Leoben und der anderen oben angeführten Forschungs - und Entwicklungs -
einheiten für wünschenswert und sinnvoll?
2.Durch welche Maßnahmen ihrerseits könnte eine solche Offensive den nötigen Rückenwind
erhalten?
3. Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Industriebetrieben und universitären
Einrichtungen sowie Fachhochschulstudienlehrgängen sehen sie und welche positiven Impul-
se kann man aus derartigen Kooperationen für den gesamten Obersteirischen Raum erwarten?
4.Gibt es bereits Formen der Kooperation zwischen den ortsansässigen Industriebetrieben und
dem Bereich der
universitären Forschung und wenn ja welche?
5.Ist die Umsetzung der Fachhochschulstudienlehrgänge Kapfenberg, Rottenmann, Leoben
und Irdning gewährleistet?
6. Sehen sie auch die Notwendigkeit, daß diese möglicherweise durch Kooperation entstehen -
den Technologiecenter, an der Schnittstelle zwischen Industrie und Forschung, sich nicht nur
intern sondern auch weltweit vernetzen, um damit immer auf dem letzten Stand der weltwei -
ten Wissenschaft und Technik zu sein?
7.Welche Formen der Vernetzung können sie sich vorstellen?
8.Ist es in diesem Zusammenhang nicht auch dringend erforderlich, den Leitungsausbau des
Datenhighways in der Obersteiermark stärker zu forcieren und so die Zentren der Obersteier -
mark möglichst schnell an 2 MB Leitungen anzuschließen?