5875/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

 

 

 

 

der Abgeordneten Dipl. - Ing. Maximilian Hofmann, und Kollegen

an den

Bundesminister für Justiz

betreffend einiger aufklärungswürdiger Vorgänge in der Ver -

handlungsführung bestimmter Richter der Republik

 

 

 

 

                Das Wochenblatt „Der Falter“ sah sich in der Folge 50/98 seiner Ausgabe gezwungen,

sich ausführlich mit einem der inzwischen recht zahlreich gewordenen eigenartigen Auftritten

des Richters des Landesgerichtes für Strafsachen Wien, Dr. Klothilde Eckbrecht - Dürkheim -

Monmartin, zu beschäftigen, die dem Vernehmen nach schon Gegenstand bestimmter Beschwer -

den nach der Menschenrechtskonvention gewesen sein soll.

 

                In dem mit ,,Domina im Grauen Haus“ betitelten Beitrag heißt es unter anderem auf Seite

Zehn:

 

                Vergangenen Freitag wurden die      als besonnene, mutige Richterin gilt,

                Chinesen wegen Widerstandes gegen             die sich mit Gerichtspräsident Wo  -

                die Staatsgewalt und schwerer Körper -          ratsch angelegt hat und Hans Jörg

                verletzung verurteilt. Richterin Klo -              Schimanek junior im Saal verhaften

                thilde Eckbrecht ist davon überzeugt,              ließ, „trug die Polizei mit Händen

                daß die bewaffneten Beamten die Chi -           durch das Verfahren“. (Rechtsanwalt

                nesen zu Recht verprügelten und die              Thomas Prader).

                Lokalbetreiber sich nicht in einer Not -             Sie spottet über den „chinesischen

                wehrsituation befunden haben. Daß Gatsch“, der in Chinarestaurants ver -

                die Verhaftung der Schwester zu Un -             abreicht werde, nennt die Beschuldig -

                recht erfolgte, daß die Fremdenpolizei            ten „aus prozeßökonomischen Grün -

                den Koch sehr wohl nach Hause hätte             den“ abwertend B1, B2, B3. Sie tadelte

                begleiten müssen, ist für Eckbrecht eine chinesische Zeugin wegen ihrer

                nicht „entscheidungsrelevant“.                        schlechten Deutschkenntnisse („Sie

 

                               Eckbrecht ist es zu mühsam, die Beschuldigten in Ruhe

                               ausreden zu lassen. Statt dessen stellt sie Fragen aus dem

                               Protokoll, die sie sich mit Ja oder Nein beantworten läßt

 

                Die Rollen haben sich in diesem Pro -             sollten Deutsch können. Wie komme

                zeß verschoben: Da war Eckbrecht    ich dazu, daß ich wie der Kreisky in

                Anklägerin und Richterin in Personal -          Blockbuchstaben rede?“) und warnte

                union. Da war ein lästiger linker An -             vor „400.000 illegalen Chinesen“.

                walt. Und da war kein Ankläger. Die                  Spätestens ab diesem Zeitpunkt war

                Staatsanwaltschaft war nicht präsent.             Prozeßbeobachtern der Ausgang des

                In jeder der fünf Verhandlungen trat              Verfahrens klar. Anklägerin und Rich -

                ein anderer Ankläger auf: Der erste                terin Eckbrecht fühlte sich von Medi -

                kämpfte mit dem Schlaf, der zweite en und Verteidiger ungerecht behan -

                stellte keine einzige Frage und der  delt („Herr Rechtsanwalt, Sie plädle -

                fünfte war ein Richteramtsanwärter,               ren hier ja eh nur für die Medien!“). Es

                der - sichtlich desinteressiert und statt           war ihr Prozeß, den sie zu gewinnen

                mit dem Akt mit einem Blatt Papier                hatte. Sogar Gerichtspräsident Wo -

                ausgestattet - nicht einmal ein Plädoy -          ratsch ergriff für sie Partei und geißel -

                er halten konnte. Eckbrecht versuchte            te „entstellende und tendenziöse“ Be -

                sich deshalb von Anfang an auch in richte über ihren Verhandlungsstil.

                der Rolle des Staatsanwaltes, der die               Eine seltene Allianz.

                Anklage zu verteidigen hat.

                   Ausgerechnet Eckbrecht. Jene

                Richterin, die unter Strafverteidigern

                In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister

für Justiz folgende

 

 

Anfrage:

 

 

                1.) Sind Ihnen die gegenständlichen Vorwürfe bekannt?

 

                2.) Ist diese Art der Verhandlungsführung gesetzlich begründet? -

 

                     Wenn ja, warum? -

                     Wenn nein, was gedenken Sie gegen das ausgeprägte Dominanzbedürfnis der Dr. Klot -

                     hilde Eckbrecht - Dürkheim - Monmartin zu unternehmen?

 

                3.) Ist es zutreffend, daß genannter Richter schon öfters Gegenstand von Beschwerden nach

                     der MRK gewesen ist? -

 

                     Wenn ja, wie viele Beschwerden wurden eingereicht und zu welchen Ergebnis haben

                     diese Beschwerden geführt?