6138/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten DI Schöggl, Dr. Povysil, Mag. Haupt, Dr. Pumberger

an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

 

betreffend Neuronavigationssystem

 

Die Forscher und Forscherinnen an den österreichischen Kliniken und Universitätskliniken

bieten Spitzenleistungen im Bereich Neurochirurgie, die auch zu bedeutenden

Entwicklungen im Gerätebereich führen.

Klinische Spitzenleistungen können langfristig nur durch gleichzeitige Lehre und

Forschung aufrechterhalten werden.

Höchster technologischer Standard als Bestandteil der Behandlungsqualität zum Wohle

der Patienten bedürfen, technologischer Neuentwicklungen, der Zusammenarbeit von

medizintechnischer Forschung und Industrie.

Das operative Leistungsspektrum der mikrochirurgischen Behandlung ist breit gefächert:

Gehirntumore, Prozesse der Schädelbasis, Gefäßerkrankungen des Gehirns und des

Rückenmarks, etc. ...

Nun wurden am menschlichen Gehirn 1.423 Eingriffe im Allgemeinen Krankenhaus

Wien (AKH) vorgenommen.

Durch die Entwicklung der digitalen Bildverarbeitung in der modernen radiologischen

Diagnostik ist es heute bereits möglich, kleinste Läsionen (Verletzungen) im Gehirn exakt

abzubilden. Durch das neue Ultraschall - Neuronavigationssystem wird der

Informationsgehalt diagnostischer Bilder aufbereitet und während der gesamten

Operation bereitgehalten.

Die moderne Mikroneurochirurgie findet ihren Ausdruck in der „mikroskopischen

Läsionschirurgie“ und versucht den spezifischen Gegebenheiten des neuralen Gewebes

Rechnung zu tragen.

Das Neuronavigationssystem hilft den Eingriff optimal zu planen, erleichtert das

Auffinden der Läsion, unter bestmöglicher Schonung des gesunden Gewebes und unter

Verringerung des Operationsrisikos.

Die Zugangsplanung sowie sichere Tumorlokalisation ermöglichen die Öffnung der

Schädelkalotte relativ klein zu halten, was sich wiederum positiv auf die postoperative

Wundheilung auswirkt.

Zukünftige Anwendungsgebiete des Neuronavigationssystems sind beispielsweise in der

HNO - Chirurgie oder der Orthopädie zu finden.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher

an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

nachstehende

 

ANFRAGE:

 

1. Sind Ihnen die Leistungen auf obigem Gebiet bekannt?

 

2. Werden Sie die Forschung auf diesem Gebiet fördern?

     a) Wenn ja, in welcher Form?

     b) Wenn nein, warum nicht?

3. Welche österreichischen Forschungsprogramme im Bereich der

     Neuronavigationssysteme werden derzeit bearbeitet? Wie werden diese finanziert

     bzw. gefördert?

 

4. Welche österreichischen Forschungsprogramme im Bereich der

     Neuronavigationssysteme sind geplant und wie werden diese finanziert bzw.

     gefördert?

 

5. Wie hoch sind die Kosten der einzelnen Geräte?

     a) Um weiche Gerätetypen handelt es sich?

     b) Wie sehen die Preisvergleiche zur EU aus?

 

6. Wie weit sind die Entwicklungen des Neuronavigationssystems in anderen Ländern

     im Vergleich zu Österreich gediehen?

     a) Gibt es internationale Kooperationen auf diesem Gebiet?

     b) Wer sind die Träger dieser Kooperationen?

 

7. Wie sieht die Kooperation in diesem Bereich zwischen dem Bundesministerium für

    Wissenschaft und Verkehr und Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und

    Soziales dem konkret aus?