6302/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Johann Schuster
und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend Nahversorgung in Österreich
Die Zahl der Gemeinden ohne Nahversorgung steigt. In rund 300
österreichischen Gemeinden gibt es kein Lebensmittelgeschäft mehr. Im
Vergleich zu 1996 ist dieser Wert um rund ein Viertel gestiegen. Das bedeutet,
dass mehr als 264.000 Menschen in Österreich ohne Nahversorgung sind.
Obwohl die Gesamtanzahl der Lebensmittelgeschäfte in Österreich leicht sinkt,
nimmt die Gesamtverkaufsfläche zu. Verschärft wird die Situation noch durch
den Trend zu großflächigen Betriebstypen.
Als Gründe für das veränderte Konsumentenverhalten werden in einschlägigen
Untersuchungen oftmals Sortiment, Parkmöglichkeiten, Berufstätigkeit der
Frauen und die Öffnungszeiten genannt.
Besonders betroffen von dieser strukturellen Veränderung der Nahversorgung
sind ländliche Regionen mit nicht ausreichender Verkehrsanbindung und alte,
immobile Menschen.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für
wirtschaftliche Angelegenheiten folgende
ANFRAGE:
1) Was sind laut der neuesten Untersuchungsergebnisse die Gründe für diese
strukturelle Veränderung der Nahversorgung?
2) Woran orientiert sich das Konsumentenverhalten in Bezug auf den
Lebensmittelhandel?
3) Welche Maßnahmen haben Sie bereits ergriffen, um die Nahversorgung in
ländlichen Regionen sicherzustellen?
4) Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um die Nahversorgung in
ländlichen Regionen sicherzustellen?
5) Wie beurteilen Sie die Implementierung eines Nahversorgungskonzeptes in
die örtlichen Flächenwidmungspläne bzw. Ortsentwicklungskonzepte?