6340/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Haigermoser
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend
Erlittener Milliarden - Schaden der Republik
Laut Medienberichten hat die Oesterreichische Kontrollbank durch den mutmaßlichen
Pleitier Leopold Bausbeck - Intimus mehrerer ehemaliger SP - Minister und
Compagnon des Mafia - Opfers David Sanikidse - einem Ausfall in der Höhe von 2,2
Milliarden Schilling standhalten müssen.
Die übernommene Haftung der Oesterreichischen Kontrollbank bezieht sich dabei auf
die Leistungen heimischer Exporteure. Diese hatten für die Hotel - Gruppe Marco Polo
in St. Petersburg und Moskau Leistungen erbracht.
Das Institut versucht seither sich an Garantien russischer Organisationen schadlos zu
halten. Bis dato jedoch erfolglos, da die Stadt St. Petersburg und die russische
Akademie der Wissenschaften als Garantiegeber die Zahlungen verweigern. Geführte
Verhandlungen von Bundeskanzler Viktor Klima mit der Moskauer Regierung blieben
bis jetzt ebenfalls erfolglos.
Dies sind jedoch nicht alle ausständigen Forderungen. Das staatlich garantierte
Rußland - Obligo belaufe sich, laut Medien, auf 35 Milliarden Schilling, in Summe sind
bei heimischen Organisationen 80 Milliarden Schilling ausständig. 1998 wurden
Zinsen in Höhe von rund 700 Millionen Schilling nicht bezahlt, heuer kamen bereits
mehr als 300 Millionen Schilling dazu.
Aber nicht nur Rußland kommt seinen Verpflichtungen nicht nach, sondern auch
Indonesien. Hier belaufen sich die Rückstände auf rund 750 Millionen Schilling, das
Gesamt - Obligo gegenüber Österreich auf 18 Milliarden Schilling. In Summe ist somit,
nur in diesen zwei Länder, ein Betrag voll rund 100 Milliarden Schilling offen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage:
1. Wer führt derzeit im Interesse Österreichs Verhandlungen um sicherzustellen, daß
ausständige Zahlungen zur Gänze zurückgezahlt werden?
2. Mit welchen Organisationen oder staatlichen Einrichtungen werden Verhandlungen
geführt?
3. Wie ist der derzeitige Stand der Verhandlungen?
4. Warum wurde im Fall Bausbeck „fahrlässig“ vorgegangen?
5. Wann kann mit einer Entscheidung über Rückzahlungsformalitäten gerechnet
werden?
6. Wie beurteilen Sie die Gefahr einer Verzögerungstaktik der Regierungen oder
anderer Organisationen um Rückzahlungen zu verhindern oder zu minimieren?
7. In welche Richtung gehen Ihre Lösungsvorschläge damit dem österreichischen
Steuerzahler kein Schaden entsteht?