6388/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

 

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

 

betreffend wissenschaftliche Unhaltbarkeit der tierexperimentiellen Prüfung auf anomale

Toxizität für Impfstoffe, Sera und Immunglobuline

 

 

Eine Studie des Paul - Ehrlich - Institutes (Deutschland, Langen) kommt unter anderem zu

folgendem Ergebnis: ... "Es wurden außerdem hochsignifikante Unterschiede zwischen

Herstellern und Paul - Ehrlich - Institut (PEI) bezüglich der Häufigkeit auffälliger

Testergebnisse bei der Testung gleicher Produktchargen gefunden. Auffällige

Testergebnisse konnten in keinem Fall auf die unzureichende Qualität einer

Produktcharge zurückgeführt werden. Umgekehrt wurde keine in der Praxis

unverträgliche Impfstoffcharge vorher durch den Test für anomale Toxizität (ATT)

identifiziert: Der Test ist deshalb als Prädiktor für qualitativ minderwertige

Chargen ungeeignet.“ ... „Somit gab es im Erfassungszeitraum weder eine

Zurückhaltung einer Charge durch einen Impfstoffhersteller noch eine Zurückweisung

seitens der Behörde.“

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Wissenschaft

und Verkehr folgende

 

 

 

ANFRAGE:

 

 

 

1. Ist Ihnen die Studie des PEI (Krämer et al.) bekannt? Wenn nein, werden Sie sich

    mit den Ergebnissen vertraut machen? Wenn ja, welche Schlüsse ziehen Sie

    daraus?

 

2. Das Tierversuchsgesetz trägt dem Wissenschaftsminister auf, wissenschaftlich

    unhaltbare Tierversuche als obsolet zu erklären und zu verbieten (§ 3 Abs. 4

    TierversuchsG. 1988). Wann gedenken Sie, die offenbar wissenschaftlich nicht

    valide Prüfung auf anomale Toxizität für Impfstoffe, Sera und Immunglobuline an

    Tieren zu verbieten?

3.    Haben Sie unter Bedachtnahme auf die erwähnte Studie die Erfahrungen des

       Gesundheitsressorts mit der ATT in Österreich eingeholt? Wenn ja, mit welchem

       Ergebnis? Wenn nein, wann gedenken Sie dies zu tun?

 

4. Das PEI hat eine Reihe tierversuchskritischer Studien, insbesondere im

    Zusammenhang mit der Entwicklung und Testung von Impfstoffen bzw.

    Impfstoffchargen erstellt. Werden Sie dafür Sorge tragen, daß informierte

    VertreterInnen des PEI Gelegenheit erhalten, im Rahmen der Kommission gem. §

    13 Tierversuchsgesetz über die Ergebnisse ihrer Forschungen zu berichten? Wenn

    ja, wann gedenken Sie dies zu tun? Wenn nein, warum nicht?

 

5. Was schließen Sie aus der Aussage, daß der ATT als Prädiktor für minderwertige

    Chargen ungeeignet ist für die wissenschaftliche Validität von Tierversuchen im

    allgemeinen?

 

6. Die Hersteller von Impfstoffen vertrauen dem Vernehmen nach weit eher auf

    alternative Testmethoden, sind jedoch durch die österreichische und europäische

    Gesetzgebung genötigt, die für Menschen aussagelosen und daher extrem

    gefährlichen Tierversuche weiter zu praktizieren.

    Was gedenken Sie zu tun, um im Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium

    bzw. dem Konsumentenschutzministerium eine für Menschen aussagekräftige und

    daher sicherere Testmethode auch gesetzlich zu verankern? Welche

    diesbezüglichen Schritte werden Sie auf der europäischen Ebene ergreifen?