6508/J XX.GP
der Abgeordneten Morak
und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Kosten der Machbarkeitsstudie „Konzeption für ein „Haus der
Toleranz“
Im Zuge der Diskussion um ein inhaltliches Konzept einer Präsentation österrei -
chischer Zeitgeschichte wurde in einer Protokollanmerkung zum Ministerrat vom
12. Dezember 1989 festgehalten, daß seitens des Wissenschaftsministeriums
mittels einer Machbarkeitsstudie geeignete Standorte zur Verwirklichung des Pro -
jekts eines Hauses der Toleranz geprüft werden sollten.
Einen ähnlichen Auftrag erhielt der Wissenschaftsminister seitens eines, von allen
fünf Parlamentsparteien in der Sitzung vom 24. Februar 1999 beschlossenen Ent -
schließungsantrages, in dem es wörtlich heißt;
„Zur Realisierung dieses Konzeptes (eines „Hauses der Toleranz" oder eines
„Hauses der Geschichte“ Anm.) möge auf breiter Basis ein Ideenwettbewerb aus -
geschrieben werden, der mithilft, eine optimale Lösung der gestellten Aufgaben zu
finden, wobei Expertisen, die von der Frau Bundesministerin Gehrer und Herrn
Bundesminister Einem bereits in Auftrag geben wurden, ebenfalls entsprechende
Berücksichtigung finden sollten.“
Die von Bundesminister Einem in Auftrag gegebene Studie wurde unter dem
Arbeitstitel „Konzeption für ein „Haus der Toleranz" vor kurzem präsentiert. Dabei
handelt es sich allerdings nicht um ein umfassendes Forschungskonzept, das alle
bisherigen Vorschläge evaluiert und bewertet, sondern um ein dünnes, 13 Seiten
umfassendes Papier, das lediglich kursorisch das Konzept eines Hauses der
Toleranz umschreibt und bei Fachhistorikern teilweise auf heftige Kritik stieß (vgl.
z.B. Falter Nr. 23/1999, 9.6.1999).
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr folgende
Anfrage:
1. Handelt es sich bei der vorliegenden Konzeption für ein Haus der Toleranz um
das Endergebnis der von
Ihnen in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie?
2. Nach welchen Kriterien war die Vergabe des Auftrages an das Institut für Kon -
fliktforschung erfolgt?
3. In welcher Höhe beliefen sich die Kosten, die dem Institut für Konfliktforschung
für die Erstellung dieses Papiers überwiesen wurden?