78/J
der Abgeordneten Haigermoser, Rosenstingl
an den Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr
betreffend einen Feldversuch für ein alternatives Gebührenmodell im Telefonbereich
Die gegenwärtige Form der Telefongebühren stellt ein entscheidendes Hindernis für die
Entwicklung der neuen Kommunikations- und Informationswirtschaft dar.
Momentan müssen österreichische Betriebe, deren Mitarbeiter täglich mehere Stunden das
Internet oder andere Netze nutzen wollen, jährlich Gebühren in sechsstelliger Höhe dafür
bezahlen. Firmen in anderen Ländern (z. B. USA) aber können diese Netze aufgrund
pauschalierter Gebühren kostenlos nutzen, was zu einer erheblichen Verzerrung des
Wettbewerbes führt. Besonders in ländlichen Gebieten ist die Situation unerträglich. Dort
werden informations- und kommunikationsintensivere Betriebe durch die gegenwärtigen
Telekomgebühren zur Abwanderung gezwungen.
Aus diesem Grund wurden Sie seitens der salzburger Landesregierung in einem Brief um
Unterstützung bei der Durchführung eines österreichischen Feldversuches für ein alternatives
Gebührenmodell im Telefonbereich ersucht. Dabei soll in einem regional eingegrenzten
Bereich der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung durch eine Pauschalierung der
Netzgebühren versucht werden, die durch die bestehende Regelung verursachte
schwerwiegende Behinderung der Netznutzungsentwicklung aufzuheben.
Da die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Betriebe gerade jetzt, nach dem Beitritt zur
EU und der Konkurrenz aus den Reformstaaten, auf das äußerste gefährdet ist und alle
Möglichkeiten zu ihrer Förderung genützt werden müssen, stellen die unterfertigten
Abgeordneten an den Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr die folgende
ANFRAGE
1. Werden Sie der Bitte um Unterstützung bei der Durchführung des obengenannten
Feldversuches nachkommen?
2. Wenn nein, warum nicht?
3. Wenn ja, bis wann und in welcher Form werden Sie dies tun?