952/J

 

 

ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Frischenschlager, Dr. Kier und Partner/innen an den Bundesminister für Inneres

betreffend nicht oder verspätet erteilte Visa für Teilnehmer am Weltkongreß für Psychotherapie

 

 

 

Von 30.6. bis 4.7.1996 tagt(e) in Wien der erste Weltkongreß für Psychotherapie, an dem etwa 4000 Personen teilnahmen.  Obwohl das Organisationsbüro dieser Veranstaltung rechtzeitig alle Vorbereitungen traf, damit die eingeladenen Teilnehmer - in ihrem Bereich hoch angesehene Wissenschafter - rechtzeitig Aufenthaltsgenehmigungen bzw.  Visa für die Konferenz erhalten konnten, zeigten sich die österreichischen Vertretungsbehörden in einigen Ländern in keiner Weise kooperativ.

 

Konkret wurden den unterzeichneten Abgeordneten verschiedene namentlich bekannte Fälle von Wissenschaftern aus Nigeria, Indien, China, Estland und Rumänien bekannt, in denen die Visumanträge nicht oder so verspätet behandelt wurden, daß die betroffenen Personen nicht mehr an dem Weltkongreß teilnehmen konnten oder ihre Vorträge nicht mehr halten konnten.

 

Diese Behinderung von Wissenschaftern führte während des Kongresses zu erheblichen Protesten und ist dem Image Österreichs sicherlich nicht förderlich.

 

In      diesem Zusammenhang richten die unterzeichneten Abgeordneten folgende

 

ANFRAGE

 

an      den Bundesminister für Inneres:

 

1 .     War den österreichischen Botschaften bzw. den Konsularbeamten die Abhaltung des Weltkongresses in Wien und die daraus zu folgernde Notwendigkeit der Erteilung von Visa an teilnehmende Wissenschafter bekannt?  Wenn ja, wieso konnte es zu den beschriebenen Behinderungen kommen?

 

2.    Weshalb wurden Teilnehmern aus Nigeria, Indien, China, Estland und Rumänien keine oder verspätet Visa für die Teilnahme am Kongreß ausgestellt?

 

3.    Auf welcher gesetzlicher Grundlage beruht die Verweigerung dieser Visa?

 

4.    Stimmt es, daß ein Teilnehmer aus China bei der Erteilung des Einreisevisums darauf aufmerksam gemacht wurde, daß er in Wien kein chinesisches Restaurant eröffnen durfte?  Wenn ja, worauf beruhte die Vermutung des Beamten, daß der

Antrags      dies beabsichtige?

 

EINGEGANGEN

Sehr geehrter Herr Frischenschlager

0 1, Juli 1996

 

Folgender Sachverhalt hat sich zugetragen:

 

Seit einem Jahr bemüht sich das Organisatinsteam das ersten Weltkongresses für Psychotherapie,d« derzeit vom 30.6.-4.7.1996 im Austria Center mit ca. 4000 Teilnehmern läuft,eine internationale Räpresentanz in wissenschaftlicher Hinsicht «reichen.

Dabei wurden wir von den österreichischem Botschaften in Nigeria, Indien, Estland,Rumänien

und China erheblich behindert.

Konkret wurden Visumsanträge der Wissenschaftler trotz rechtzeitiger Vorinformation nicht oder so v et verspätet behandelt, daß Vortragende nicht mehr rechtzeitig zu Ihren Vorträgen kommen konnten oder gar nicht am Kongreß teilnehmen können.

Dies betraf folgende Personen:

Nwirn Ifebuzaor und Blaise» Madu aus Nigeria, Mr.Subhash,Indien(New Dheli

Prof. Laurinaitis (Estland)

8 rumänische Kollegen«en Namen gerade nicht v«verfügbar sind ein chinesischer« Kollege In der Botschaft darauf aufmerksam gemacht wurde, daß er In Wien kein chinesisches Restaurant «öffnen dürfe(was selbiger nicht vorhatte da er »Wissenschaftler Ist und vom Kochen nichts versteht).

 

Es gab auf dem Kongreß einen Flächen Protest der Teilnehmer über>er die inhumane Art dieser österreichischen Botschaften,Wissenschaftler derart zu behindern.Außerdem ist dem Image des Weltkongresses dadurch ein Schaden entstanden,vom Schaden für Österreich will ich gar nicht en.

 

 

 

Wien,am 1.7.1996                                            Dr.Alfred Pritz

Kongreßkoordinator und Präsident

des Weltkongreß