1709/AB XXI.GP
Eingelangt am:07.03.2001
BUNDESMINISTER FÜR LANDESVERTEIDIGUNG
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Kostelka, Genossinnen und Genossen haben am
18. Jänner 2001 unter der Nr. 1774/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend „Umfrage ‚Freiwilligenheer“‘ gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Im Rahmen der Prüfung einer allfälligen Umstellung des österreichischen Bundesheeres auf
ein Freiwilligensystem wurde das FESSEL - GfK( Institut für Marktforschung Ges.m.b.H. mit
der Durchführung eine Arbeitsmarktstudie beauftragt.
Als Ergebnis dieser an der Zielgruppe der 18 - bis 26 - jährigen Österreicher im ganzen
Bundesgebiet durchgeführten Studie ist eine Potentialanalyse mit einer statistischen
Schwankungsbreite von +/- 5 % zu erwarten, die eine Aussage darüber gibt, wieviele
Staatsbürger sich für den Beruf eines Soldaten konkret interessieren.
Diese Potentialanalyse wird eine Fülle von Daten erbringen, wie etwa die Zahl von
Freiwilligen, die im jeweiligen Einzugsbereich für Offiziers -, Unteroffiziers - oder Mann -
schaftsfunktionen für Berufs - bzw. Milizlaufbahnen zu gewinnen wären, welche Kriterien
(wie Gehalt, Dienstzeit, Auslandseinsätze, Anschlussverwendungen, Verpflichtungszeit -
räume etc.) das Freiwilligenaufkommen beeinflussen, welche Faktoren die Attraktivität der
Berufslaufbahn als Soldat positiv oder negativ bedingen, wieviele Freiwillige bereit wären,
Dienst außerhalb ihres Wohnbereiches zu leisten und welcher Anfahrtsweg zum
Arbeitsplatz in Kauf genommen würde.
Die Studie ist im Wesentlichen abgeschlossen, wobei die Ergebnisse in einer großen Zahl
von Tabellenbänden vorliegen. Derzeit wird an einer zusammenfassenden, leicht lesbaren
Interpretation gearbeitet, wobei die wesentlichen Inhalte in den Bericht der Experten -
kommission beim Bundesministerium zur Prüfung einer allfälligen Umstellung des
Bundesheeres auf ein Freiwilligensystem einfließen werden. Eine Aussage im Sinne der
Fragestellung ist daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht möglich.