3210/AB XXI.GP
Eingelangt am: 13.02.2002
Bundesministerium
für Verkehr,
Innovation und Technologie
Die schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 3240/J-NR/2001 betreffend Fusionspläne
Alpenstraßengesellschaft, die die Abgeordneten DDr. Niederwieser und
GenossInnen am 13.
Dezember 2001 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie folgt zu
beantworten:
Fragen 1 und 2:
Welche Vorteile versprechen Sie sich von
der Fusion der heimischen Straßenbaugesellschaften
Asfinag, ÖSAG und ASG?
Was sind die zu erwartenden Nachteile
einer integrierten Straßenbau- und -Finanzierungsgesell-
schaft?
Antwort:
Derzeit wird beurteilt, in welcher
Rechtsform eine Neustrukturierung des Bereiches der Straßen-
sondergesellschaften ASFINAG, ÖSAG und ASG am Sinnvollsten vorgenommen
werden kann.
Schon seit Jahren wurde, nicht zuletzt auf Grund mehrfacher Empfehlungen des
Rechnungshofes,
eine Fusion der Straßensondergesellschaften ins Auge gefasst. Der neue
Vorstand der ASFINAG
hat jedoch eine Neuordnung der Unternehmenskonzeption der ASFINAG
vorgeschlagen, der zu-
folge diese ein Dienstleistungskonzern werden soll, in dem der ÖSAG und
ASG durch eine Neu-
strukturierung als Gesellschaften mit beschränkter Haftung die Aufgabe von
operativ tätigen
Tochtergesellschaften zukommen soll.
Ziel der ASFINAG ist es
daher, die Tochtergesellschaften ÖSAG und ASG durch eine Neustruktu-
rierung transparenter zu machen und dabei Synergien zu nutzen.
Doppelgleisigkeiten sollen ver-
mieden und Kernkompetenzen dort konzentriert werden, wo sie am besten
wahrgenommen wer-
den können. Die Neustrukturierung soll dabei in eine
"Management-Holding" der ASFINAG mün-
den, welche unter anderem den Vorteil einer klaren Managementstruktur und
Ergebnisverantwor-
tung, die Vermeidung von Interessenskonflikten durch die bisherige strategische
Ausrichtung bei
der ÖSAG und ASG, welche durch klare Zielsetzungen ersetzt werden sollen,
den Wegfall von
Doppelgleisigkeiten sowie die Vermeidung von
Scheinkonkurrenz der Töchter mit der ASFINAG
mit sich bringt.
Im derzeit
laufenden Entscheidungsprozess werden alle Vor- und Nachteile der
möglichen Lösun-
gen für die Neustrukturierung evaluiert und den Entscheidungsträgern
dargestellt. Dieser Prozess
ist derzeit noch im Laufen.
Frage 3:
Wie hoch schätzen Sie den Schaden, der dem Land Tirol
aus den negativen regionalwirtschaftli-
chen Auswirkungen der Fusion jährlich erwachsen wird?
Antwort:
Die regionalwirtschaftlichen Auswirkungen der von der
ASFINAG angestrebten Neustrukturierung
des Konzerns sind für das Land Tirol positiv zu bewerten, da auf Grund
vorhandener Kernkompe-
tenzen (z.B. Tunnelsicherheit) Kompetenzzentren mit österreichweiter
Zuständigkeit nach Tirol
verlagert werden können.
Frage 4:
Ist Ihnen die beinahe einhellige Ablehnung seitens Tirols bekannt? Wenn ja, wie stehen Sie dazu?
Antwort:
Bei der in Diskussion stehenden Lösung, wie sie zu
Fragepunkt 1 dargestellt wurde, wäre eine
Ablehnung seitens Tirols nicht verständlich.