3370/AB XXI.GP

Eingelangt am: 11.04.2002

BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

 

Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Gradwohl, Kolleginnen und Kollegen vom
14. Februar 2002, Nr. 3437/J, betreffend skandalöse Biodiffamierung im Rahmen einer AMA-
Veranstaltung, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

Zu den Fragen 1 und 2:

Die Finanzierung des Fleischkongresses erfolgte zu 100 % aus AMA-Marketingbeiträgen, es
gab keine Sponsoren.

Zu Frage 3:

Das vierte österreichische Fleischforum stand unter dem Generalthema “Mit Sicherheit mehr
Konsum - Perspektiven der roten Palette". Dazu wurden Fachleute aus dem In- und Ausland
als Referenten eingeladen. Der zum Themenbereich “Ernährung" sehr kompetente
Wissenschafter Udo Pollmer ist bekannt durch zahlreiche Publikationen und Fernsehauftritte,
unter anderem im ORF. Udo Pollmer gilt generell als kritischer Referent. Dies wird in
Fachkreisen durchaus positiv gesehen, da es die Diskussion belebt.


Zu Frage 4:

Bei Prof. Haiger wurde lediglich angefragt, im Rahmen der Veranstaltung ein Referat zu
halten. In der Folge wurde aus terminlichen Gründen jedoch nicht weiter darauf
zurückgegriffen.

Zu den Fragen 5 bis 7:

Die Referate werden nicht vorab der Presse übermittelt. Von Herrn Pollmer wurde so wie von
jedem anderen Referenten auch ein Handout seines Referates zur Verfügung gestellt. Die
Unterlagen der Referenten wurden vervielfältigt und standen den Besuchern, so auch der
Presse, am Tag der Veranstaltung zur Verfügung. Eine spezielle Presseaussendung zu
einzelnen Themen erfolgte nicht. Am 27. November 2001 wurde eine Zusammenfassung der
Veranstaltung im Internet veröffentlicht
(www.ama.at. Bereich News). Dort sind auch die
Vorträge als PDF-Dateien verfügbar.

Aus den Ausdrucken des Referates von Herrn Pollmer geht hervor, dass eine
Veröffentlichung bereits stattgefunden hat. Konkret ist “BSE & Co: Sturm im Wasserglas -
oder Waterloo der Lebensmittelwirtschaft" erschienen in: BMI Aktuell - eine Information für
die Ernährungs- und Verbraucherberatung. J2/2001; Internet: www.backmittelinstitut.at und
“Das dicke Ende der ökologischen Wende" in Topstar - Fachzeitschrift für das
gastronomische Management Heft 3/2001. Damit waren alle Inhalte bereits im Februar bzw.
März 2001 veröffentlicht.

Zu den Fragen 8 und 9:

Der Fachkongress wurde von einem kompetenten und erfahrenen Moderator geleitet. Es gab
nach jedem Referat die Möglichkeit einer Publikumsdiskussion, so auch nach dem Referat
von Herrn Pollmer. Seitens der im Auditorium befindlichen Funktionäre des biologischen
Landbaus wurde die Gelegenheit einer Wortmeldung nicht wahrgenommen.

Aus der Sicht der AMA-Marketing war aber auch kein offensichtlicher Handlungsbedarf
gegeben, sich öffentlich von den Thesen des Herrn Pollmer zum Thema “Biolandbau" zu
distanzieren, da ja alle Aussagen bereits Monate vorher veröffentlicht waren.


Die AMA-Marketing als Veranstalter bietet mit ihren Veranstaltungen den Teilnehmern eine
Plattform, hält sich aber während der Veranstaltungen bewusst zurück.

Zu den Fragen 10 und 11:

Der Sinn der Vertrags- und Diskussionsveranstaltungen der AMA-Marketing GesmbH
besteht darin, einer großen Zahl an interessierten Zuhörern verschiedene Standpunkte und
Meinungen zugänglich zu machen.
Welche Standpunkte und Meinungen von Referenten,
Diskutanten wie unabhängigen, freien Journalisten im Zuge der Pressefreiheit einer
größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, kann daher ein Veranstalter nicht
beeinflussen.