3571/AB XXI.GP
Bundesministerium für Soziale
Eingelangt am: 08.05.2002
Ich beantworte die an
mich gerichtete Anfrage der Abgeordneten Mag. Maier und Genossin-
nen
betreffend “Wissenschaftliche Prüfung von Lebensmittelfragen:
neuartige Lebensmittel
II", Nr.3584/J, wie folgt:
Fragen 1 und 2:
Der
Abschlussbericht wurde im Februar 2000 dem SCOOP-Plenum vorgelegt. Da im Jahr
1998
kein österreichischer Vertreter in der Arbeitsgruppe mitgearbeitet hat,
sind auch keine genaueren
Informationen
über die Ursachen der Verzögerung bekannt.
Frage 3:
Nach meinen Kenntnissen
wurden die Ergebnisse aus finanziellen Gründen nicht vom Office for
Official
Publications of the European Communities, Luxemburg veröffentlicht.
Frage 4:
In der
Zusammenfassung des Berichts wird festgehalten, dass in den nächsten
Jahren ein zuneh-
mendes
Wissen über die menschliche Mikrobenflora erwartet wird. Hinsichtlich des
Einsatzes von
gentechnisch
modifizierten Mikroorganismen im Lebensmittelbereich muß jeweils im
Einzelfall
eine
entsprechende Evaluierung vorgenommen werden.
Als
größte Risikofaktoren werden Antibiotikaresistenzgene in
gentechnisch modifizierten Mikroor-
ganismen und die Möglichkeit des Aktivierens von "schweigenden
Genen" in Mikroorganismen
gesehen.
Bei der Herstellung von gentechnisch modifizierten Mikroorganismen zum Einsatz
in der
Lebensmitteltechnologie ist die Verwendung von Antibiotikaresistenzen nicht
akzeptabel, da die
Möglichkeit eines Transfers von Antibiotikaresistenzgenen auf
Mikroorganismen des Gastrointesti-
naltrakts
des Menschen besteht.
Weiters können bei der Herstellung von gentechnisch
modifizierten Mikroorganismen durch Akti-
vieren
eines vorher "schweigenden Gens" unerwünschte Proteinmetaboliten
durch die Mikroorga-
nismen
gebildet werden, die auch toxisch sein können.
Fragen 5 bis 7;
Auf Grund der
vorläufigen Natur der Ergebnisse dieser Zusammenarbeit ergibt sich kein
legistischer
Handlungsbedarf
zur Änderung des Lebensmittelgesetzes. Endgültige Ergebnisse werden
jedenfalls
bei der
einschlägigen Risikobewertung zu berücksichtigen sein.