1091 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP
Ausgedruckt am 10. 6. 2002
Regierungsvorlage
PROTOKOLL
ZUR DURCHFÜHRUNG DER ALPENKONVENTION VON 1991 IM BEREICH BERGLANDWIRTSCHAFT
PROTOKOLL „BERGLANDWIRTSCHAFT“
Präambel
Die Bundesrepublik Deutschland,
die Französische Republik,
die Italienische Republik,
das Fürstentum Liechtenstein,
das Fürstentum Monaco,
die Republik Österreich,
die Schweizerische Eidgenossenschaft,
die Republik Slowenien
sowie
die Europäische Gemeinschaft –
in Erfüllung ihres Auftrags auf Grund des Übereinkommens vom 7. November 1991 zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention), eine ganzheitliche Politik zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums sicherzustellen,
in Erfüllung ihrer Verpflichtungen gemäß Artikel 2 Absätze 2 und 3 der Alpenkonvention,
im Bewusstsein ihrer Verantwortung, im Interesse der Allgemeinheit die Bewirtschaftung der traditionellen Kulturlandschaften und eine standortgemäße, umweltverträgliche Landwirtschaft zu erhalten und unter Berücksichtigung der erschwerten Wirtschaftsbedingungen zu fördern,
in Kenntnis der Tatsache, dass der Alpenraum mit seinem Reichtum an natürlichen Ressourcen, seinen Wasservorkommen, seinem landwirtschaftlichen Potential, seiner historischen und kulturellen Bedeutung, seinem Wert als europäischer Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum sowie mit den durch ihn führenden Verkehrsachsen auch in Zukunft insbesondere für die ansässige Bevölkerung, aber auch für die Menschen anderer Gebiete lebenswichtig ist,
in der Überzeugung, dass die ansässige Bevölkerung in der Lage sein muss, ihre Vorstellungen von der gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung selbst zu definieren und an deren Umsetzung im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung mitzuwirken,
in der Überzeugung, dass die wirtschaftlichen Interessen mit den ökologischen Erfordernissen in Einklang gebracht werden müssen, wobei den Eigenständigkeiten der einzelnen Regionen sowie der zentralen Rolle der Landwirtschaft Rechnung zu tragen ist,
in Anbetracht der Bedeutung, die der Landwirtschaft im Alpenraum seit jeher zugekommen ist, und des unverzichtbaren Beitrags, den dieser Wirtschaftszweig auch in Zukunft als Lebensgrundlage zur Aufrechterhaltung einer angemessenen Besiedlungsdichte, zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, zur Erzeugung typischer Qualitätsprodukte, zur Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft, unter anderem auch für ihre touristische Nutzung, sowie zum Schutz des Bodens vor Erosionen, Lawinen und Überschwemmungen insbesondere in den Berggebieten leisten wird,
in der Erkenntnis, dass Art und Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung maßgeblichen Einfluss auf Natur und Landschaft ausüben und dass der extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft eine wesentliche Funktion als Lebensraum für die Pflanzen- und Tierwelt der Alpen zukommt,
in Anerkennung der Tatsache, dass die Landwirte auf Grund der geomorphologischen und klimatischen Verhältnisse in den Berggebieten unter erschwerten Lebens- und Produktionsbedingungen tätig sind,
in der Überzeugung, dass bestimmte Probleme nur grenzübergreifend gelöst werden können und gemeinsame Maßnahmen der Alpenstaaten erforderlich machen und dass insbesondere wirtschaftliche und soziale Anpassungs- und Begleitmaßnahmen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene notwendig sind, damit die Existenz der Landwirte und ihrer Betriebe in den Berggebieten nicht durch ausschließliche Anwendung ökonomischer Maßstäbe in Frage gestellt wird –
sind wie folgt übereingekommen:
Kapitel I
Allgemeine Bestimmungen
Artikel 1
Ziele
(1) Dieses Protokoll bestimmt Maßnahmen auf internationaler Ebene, um die standortgerechte und umweltverträgliche Berglandwirtschaft so zu erhalten und zu fördern, dass ihr wesentlicher Beitrag zur Aufrechterhaltung der Besiedlung und der nachhaltigen Bewirtschaftung, insbesondere durch Erzeugung von typischen Qualitätsprodukten, zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, zum Schutz vor den Naturgefahren, zur Wahrung der Schönheit und des Erholungswerts der Natur- und Kulturlandschaft sowie zur Kultur im Alpenraum dauerhaft anerkannt und gewährleistet wird.
(2) Die Vertragsparteien streben bei der Durchführung dieses Protokolls die Optimierung der multifunktionalen Aufgaben der Berglandwirtschaft an.
Artikel 2
Berücksichtigung der Ziele in den anderen Politiken
Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Ziele dieses Protokolls auch in ihren anderen Politiken zu berücksichtigen.
Artikel 3
Grundverpflichtungen im gesamtwirtschaftlichen Rahmen
Die Vertragsparteien sind sich einig über die Notwendigkeit, die Agrarpolitik in Übereinstimmung mit der gesamten Wirtschaftspolitik auf allen Ebenen an den Erfordernissen einer nachhaltigen und ausgewogenen Entwicklung auszurichten, um unter den gegebenen finanzpolitischen Rahmenbedingungen
a) insbesondere in den Berggebieten die Förderung einer umweltverträglichen Landwirtschaft und ihrer Funktionen von öffentlichem Interesse gemäß Artikel 7 dieses Protokolls zu ermöglichen;
b) durch sozial- und strukturpolitische Maßnahmen im Verbund mit agrar- und umweltpolitischen Maßnahmen auch in den Berggebieten angemessene Lebensbedingungen zu sichern und damit einer Abwanderung in wirksamer Weise entgegenzutreten.
Artikel 4
Rolle der Landwirte
Die Vertragsparteien sind sich darüber einig, dass insbesondere in den Berggebieten die Landwirtschaft im Laufe der Jahrhunderte die Landschaft geprägt und ihr historischen Charakter sowie kulturellen Wert verliehen hat. Die Landwirte sind deshalb auch in Zukunft auf Grund ihrer multifunktionalen Aufgaben als wesentliche Träger der Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft anzuerkennen und in die Entscheidungen und Maßnahmen für die Berggebiete einzubeziehen.
Artikel 5
Beteiligung der Gebietskörperschaften
(1) Jede Vertragspartei bestimmt im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung die für die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den unmittelbar betroffenen Institutionen und Gebietskörperschaften am besten geeignete Ebene, um eine gemeinsame Verantwortung zu fördern, namentlich um sich gegenseitig verstärkende Kräfte beim Vollzug der Landwirtschaftspolitiken für die Berggebiete sowie der sich daraus ergebenden Maßnahmen zu nutzen und zu entwickeln.
(2) Die unmittelbar betroffenen Gebietskörperschaften werden in den verschiedenen Stadien der Vorbereitung und Umsetzung dieser Politiken und Maßnahmen unter Wahrung ihrer Zuständigkeit im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung beteiligt.
Artikel 6
Internationale Zusammenarbeit
Die Vertragsparteien vereinbaren,
a) gemeinsame Bewertungen der agrarpolitischen Entwicklung vorzunehmen sowie die gegenseitige Konsultation vor wichtigen agrarpolitischen Entscheidungen zur Durchführung dieses Protokolls zu gewährleisten;
b) durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller zuständigen Behörden, insbesondere der regionalen Verwaltungen und lokalen Gebietskörperschaften, die Verwirklichung der in diesem Protokoll bestimmten Ziele und Maßnahmen sicherzustellen;
c) durch die internationale Zusammenarbeit unter Forschungs- und Bildungsstätten, unter Landwirtschafts- und Umweltorganisationen sowie zwischen den Medien sowohl den Kenntnis- und Erfahrungsaustausch als auch gemeinsame Initiativen zu fördern.
Kapitel II
Spezifische Maßnahmen
Artikel 7
Förderung der Berglandwirtschaft
(1) Die Vertragsparteien sind bestrebt, die Maßnahmen der Agrarpolitik auf allen Ebenen den unterschiedlichen Standortvoraussetzungen entsprechend zu differenzieren und die Berglandwirtschaft unter Berücksichtigung der natürlichen Standortnachteile zu fördern. Betriebe, die in Extremlagen eine Mindestbewirtschaftung sichern, sind besonders zu unterstützen.
(2) Der Beitrag, den die Berglandwirtschaft zur Erhaltung und Pflege der Natur- und Kulturlandschaft sowie zur Sicherung vor Naturgefahren im Interesse der Allgemeinheit leistet und der über den allgemeinen Verpflichtungsrahmen hinausgeht, wird auf der Grundlage vertraglicher, projekt- und leistungsbezogener Vereinbarungen angemessen abgegolten.
Artikel 8
Raumplanung und Kulturlandschaft
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, den besonderen Bedingungen der Berggebiete bei Raumplanung, Flächenausweisung, Flurbereinigung und Bodenverbesserung unter Berücksichtigung der Natur- und Kulturlandschaft Rechnung zu tragen.
(2) Vor allem sind zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben der Berglandwirtschaft die erforderlichen Flächen für eine standortgemäße und umweltverträgliche landwirtschaftliche Nutzung vorzusehen.
(3) Dabei sind die traditionellen Kulturlandschaftselemente (Wälder, Waldränder, Hecken, Feldgehölze, Feucht-, Trocken- und Magerwiesen, Almen) und deren Bewirtschaftung zu erhalten oder wiederherzustellen.
(4) Besondere Maßnahmen sind zur Erhaltung der traditionellen Hofanlagen und landwirtschaftlichen Bauelemente sowie zur weiteren Anwendung der charakteristischen Bauweisen und -materialien erforderlich.
Artikel 9
Naturgemäße Bewirtschaftungsmethoden und typische Produkte
Die Vertragsparteien verpflichten sich, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen und dabei gemeinsame Kriterien anzustreben, um die Anwendung und Verbreitung von extensiven, naturgemäßen und gebietscharakteristischen Bewirtschaftungsmethoden in den Berggebieten zu begünstigen sowie die typischen Agrarprodukte, die sich durch ihre örtlich begrenzten, einzigartigen und naturgemäßen Produktionsweisen auszeichnen, zu schützen und aufzuwerten.
Artikel 10
Standortgemäße Viehhaltung und genetische Vielfalt
(1) Die Vertragsparteien sind sich einig, dass die standortgemäße flächengebundene Viehhaltung als Erwerbsquelle wie auch als ein die landschaftliche und kulturelle Eigenart prägendes Element einen wesentlichen Bestandteil der Berglandwirtschaft darstellt. Deshalb ist die Viehhaltung, unter Einschluß der traditionellen Haustiere, mit ihrer charakteristischen Rassenvielfalt und ihren typischen Erzeugnissen standortgemäß, flächengebunden und ökologisch verträglich aufrechtzuerhalten.
(2) Im Einklang damit sind die notwendigen land-, weide- und forstwirtschaftlichen Strukturen zu erhalten, wobei unter der Bedingung extensiv betriebener Grünlandbewirtschaftung ein für die jeweiligen Standorte geeignetes Verhältnis zwischen Viehbestand und Futterflächen zu beachten ist.
(3) Darüber hinaus sind die erforderlichen Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Forschung und Beratung, zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der Nutztierrassen und Kulturpflanzen zu treffen.
Artikel 11
Vermarktung
(1) Die Vertragsparteien bemühen sich darum, günstige Vermarktungsbedingungen für die Produkte der Berglandwirtschaft zu schaffen, und zwar sowohl für ihren stärkeren Absatz vor Ort als auch für ihre erhöhte Wettbewerbsfähigkeit auf den nationalen und internationalen Märkten.
(2) Die Förderung erfolgt unter anderem durch Ursprungsmarken mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung und Qualitätsgarantie, die dem Schutz von Produzenten und Konsumenten gleichermaßen dienen.
Artikel 12
Produktionsbeschränkungen
Die Vertragsparteien sind bestrebt, bei der Einführung von Produktionsbeschränkungen für die Landwirtschaft die besonderen Erfordernisse einer standortgemäßen und umweltverträglichen Bewirtschaftung der Berggebiete zu berücksichtigen.
Artikel 13
Land- und Forstwirtschaft als Einheit
Die Vertragsparteien stimmen darin überein, dass eine ganzheitliche Konzeption von Land- und Forstwirtschaft auf Grund ihrer sich ergänzenden und zum Teil voneinander abhängigen Funktionen in den Berggebieten erforderlich ist. Sie setzen sich deshalb dafür ein, dass
a) die naturgemäße Waldbewirtschaftung sowohl als zusätzliche Einkommensgrundlage der landwirtschaftlichen Betriebe als auch als Nebenerwerbstätigkeit der in der Landwirtschaft Beschäftigten gefördert wird;
b) den Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktionen sowie den ökologischen und biogenetischen Funktionen des Waldes in einem standortgemäßen, landschaftlich ausgewogenen Verhältnis zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen Rechnung getragen wird;
c) die Weidewirtschaft und der Wildbestand durch geeignete Maßnahmen so geregelt werden, dass nicht tragbare Schäden im Wald sowie auf landwirtschaftlichen Nutzflächen vermieden werden.
Artikel 14
Zusätzliche Erwerbsquellen
In Anerkennung der traditionellen Bedeutung der Familienbetriebe in der Berglandwirtschaft und zu ihrer Unterstützung setzen sich die Vertragsparteien dafür ein, dass Entstehung und Entwicklung zusätzlicher Erwerbsquellen in den Berggebieten, vor allem durch und für die ansässige Bevölkerung und besonders in den mit der Landwirtschaft verbundenen Bereichen wie Forstwirtschaft, Tourismus und Handwerk, zur Erhaltung der Voll-, Zu- und Nebenerwerbsbetriebe im Einklang mit der Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft gefördert werden.
Artikel 15
Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen
Die Vertragsparteien setzen sich dafür ein, dass die erforderlichen Dienstleistungen zur Überwindung der nachteiligen Verhältnisse der in den Berggebieten in der Land- und Forstwirtschaft Tätigen ausgebaut und verbessert werden, um die Entwicklung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in den anderen Bereichen und Gebieten im Alpenraum zu verbinden. Dabei dürfen nicht ausschließlich ökonomische Kriterien entscheidend sein. Das gilt vor allem für die Verkehrsverbindungen, für die Errichtung und Erneuerung von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie für die Beschaffung und Instandhaltung von technischen Anlagen und Maschinen.
Artikel 16
Weitergehende Maßnahmen
Die Vertragsparteien können Maßnahmen zur Berglandwirtschaft treffen, welche über die in diesem Protokoll vorgesehenen Maßnahmen hinausgehen.
Kapitel III
Forschung, Bildung und Information
Artikel 17
Forschung und Beobachtung
(1) Die Vertragsparteien fördern und harmonisieren in enger Zusammenarbeit Forschungen und systematische Beobachtungen, die zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls dienlich sind.
(2) Insbesondere setzen sie sich dafür ein, die für die Berglandwirtschaft spezifische agrarwissenschaftliche Forschung verstärkt, praxisnah und gebietsbezogen fortzuführen, in die Bestimmung und Überprüfung der agrarpolitischen Ziele und Maßnahmen einzubeziehen und ihre Ergebnisse bei Bildung und Beratung in der Landwirtschaft anzuwenden.
(3) Die Vertragsparteien sorgen dafür, dass die jeweiligen Ergebnisse nationaler Forschung und systematischer Beobachtung in ein gemeinsames System zur dauernden Beobachtung und Information einfließen und im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung öffentlich zugänglich gemacht werden.
(4) Insbesondere erstellen sie für die jeweiligen Berggebiete mit Bezug auf die in diesem Protokoll bestimmten Ziele und Maßnahmen eine vergleichbare Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen und sozialen Situation der Berglandwirtschaft.
(5) Die Bestandsaufnahme ist periodisch fortzuschreiben und dabei mit Hinweisen auf besondere Problembereiche oder -gebiete sowie auf die Wirksamkeit der getroffenen oder auf die Notwendigkeit von zu treffenden Maßnahmen zu versehen. Das gilt in erster Linie für die Daten der demographischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung im Zusammenhang mit den jeweiligen geographischen, ökologischen und infrastrukturellen Standortindikatoren sowie für die Erstellung von entsprechenden Kriterien einer ausgewogenen, nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Alpenkonvention und dieses Protokolls.
(6) Darüber hinaus sind die im Anhang angeführten Themen als vorrangig zu betrachten.
Artikel 18
Bildung und Information
(1) Die Vertragsparteien fördern die Aus- und Weiterbildung sowie die Information der Öffentlichkeit im Hinblick auf Ziele, Maßnahmen und Durchführung dieses Protokolls.
(2) Sie setzen sich insbesondere dafür ein,
a) Ausbildung, Weiterbildung und Beratung in den landwirtschaftlichen und den entsprechenden betriebs- und marktbezogenen Fachgebieten weiterzuentwickeln und dabei den Natur- und Umweltschutz einzubeziehen. Das Angebot ist so auszubauen, dass es auch die Hinwendung und Befähigung zu anderen, mit der Landwirtschaft verbundenen Haupt- und Nebenerwerbstätigkeiten ermöglicht;
b) zu einer umfassenden und sachlichen Information beizutragen, die sich nicht allein auf die unmittelbar betroffenen Personen und Behörden beschränkt, sondern sich auch über die Medien an eine breite Öffentlichkeit innerhalb und außerhalb des alpinen Raumes wendet, um in ihr die Kenntnis der Leistungen der Berglandwirtschaft zu verbreiten und das Interesse dafür anzuregen.
(3) Darüber hinaus sind die im Anhang angeführten Themen als vorrangig zu betrachten.
Kapitel IV
Durchführung, Kontrolle und Bewertung
Artikel 19
Durchführung
Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Durchführung dieses Protokolls durch geeignete Maßnahmen im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung sicherzustellen.
Artikel 20
Kontrolle der Einhaltung der Verpflichtungen
(1) Die Vertragsparteien erstatten dem Ständigen Ausschuss regelmäßig Bericht über die auf Grund dieses Protokolls getroffenen Maßnahmen. In den Berichten ist auch die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen darzulegen. Die Alpenkonferenz bestimmt die zeitliche Abfolge der Berichterstattung.
(2) Der Ständige Ausschuss prüft die Berichte daraufhin, ob die Vertragsparteien ihren Verpflichtungen aus diesem Protokoll nachgekommen sind. Er kann dabei auch zusätzliche Informationen von den Vertragsparteien anfordern oder Informationen aus anderen Quellen beiziehen.
(3) Der Ständige Ausschuss erstellt für die Alpenkonferenz einen Bericht über die Einhaltung der Verpflichtungen aus diesem Protokoll durch die Vertragsparteien.
(4) Die Alpenkonferenz nimmt diesen Bericht zur Kenntnis. Falls sie eine Verletzung der Verpflichtungen feststellt, kann sie Empfehlungen verabschieden.
Artikel 21
Bewertung der Wirksamkeit der Bestimmungen
(1) Die Vertragsparteien überprüfen und beurteilen regelmäßig die in diesem Protokoll enthaltenen Bestimmungen auf ihre Wirksamkeit. Soweit zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls erforderlich, werden sie geeignete Änderungen des Protokolls in die Wege leiten.
(2) Im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung werden die Gebietskörperschaften an dieser Bewertung beteiligt. Die einschlägig tätigen nichtstaatlichen Organisationen können angehört werden.
Kapitel V
Schlussbestimmungen
Artikel 22
Verhältnis zwischen der Alpenkonvention und dem Protokoll
(1) Dieses Protokoll ist ein Protokoll der Alpenkonvention im Sinne des Artikels 2 und der anderen einschlägigen Artikel der Alpenkonvention.
(2) Nur Vertragsparteien der Alpenkonvention können Vertragspartei dieses Protokolls werden. Eine Kündigung der Alpenkonvention gilt zugleich als Kündigung dieses Protokolls.
(3) Entscheidet die Alpenkonferenz über Fragen in Bezug auf dieses Protokoll, so sind lediglich die Vertragsparteien dieses Protokolls abstimmungsberechtigt.
Artikel 23
Unterzeichnung und Ratifikation
(1) Dieses Protokoll liegt für die Unterzeichnerstaaten der Alpenkonvention und die Europäische Gemeinschaft am 20. Dezember 1994 sowie ab dem 15. Jänner 1995 bei der Republik Österreich als Verwahrer zur Unterzeichnung auf.
(2) Dieses Protokoll tritt für die Vertragsparteien, die ihre Zustimmung ausgedrückt haben, durch das Protokoll gebunden zu sein, drei Monate nach dem Tage in Kraft, an dem drei Staaten ihre Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde hinterlegt haben.
(3) Für die Vertragsparteien, die später ihre Zustimmung ausdrücken, durch dieses Protokoll gebunden zu sein, tritt das Protokoll drei Monate nach dem Tag der Hinterlegung der Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde in Kraft. Nach dem Inkrafttreten einer Änderung des Protokolls wird jede neue Vertragspartei dieses Protokolls Vertragspartei des Protokolls in der geänderten Fassung.
Artikel 24
Notifikationen
Der Verwahrer notifiziert jedem in der Präambel genannten Staat und der Europäischen Gemeinschaft in Bezug auf dieses Protokoll
a) jede Unterzeichnung,
b) jede Hinterlegung einer Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde,
c) jeden Zeitpunkt des Inkrafttretens,
d) jede von einer Vertrags- oder Unterzeichnerpartei abgegebene Erklärung,
e) jede von einer Vertragspartei notifizierte Kündigung, einschließlich des Zeitpunkts ihres Wirksamwerdens.
Zu Urkund dessen haben die hierzu gehörig befugten Unterzeichneten dieses Protokoll unterschrieben.
Geschehen zu Chambéry am 20. Dezember 1994 in deutscher, französischer, italienischer und slowenischer Sprache, wobei jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist, in einer Urschrift, die im Staatsarchiv der Republik Österreich hinterlegt wird. Der Verwahrer übermittelt den Unterzeichnerparteien beglaubigte Abschriften.
Anhang
Vorrangige Forschungs- und Bildungsthemen gemäß den Artikeln 17 und 18
Forschung:
Bestimmung und Klassifizierung der Berggebiete auf Grund ihrer Höhenlage sowie ihrer klimatischen und geomorphologischen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Standortbedingungen.
Untersuchungen über die Auswirkungen der auf den verschiedenen politischen Entscheidungsebenen (EU/GAP, Staaten, Regionen, Gebietskörperschaften) getroffenen Maßnahmen auf die Berglandwirtschaft und ihre ökologische Funktion (Sozial- und Umweltverträglichkeit).
Bewertung der wirtschaftlichen und ökologischen, sozialen und kulturellen Funktionen der Land- und Forstwirtschaft sowie ihrer Entwicklungsmöglichkeiten unter den besonderen lokalen Bedingungen in den verschiedenen Berggebieten.
Erzeugungs- und Verarbeitungsmethoden, Verbesserungs- und Qualitätskriterien der landwirtschaftlichen Produkte der Berggebiete.
Genetische Forschung und fachliche Beratung für eine differenzierte, standortgemäße und umweltverträgliche Erhaltung der Vielfalt der Nutztierrassen und Kulturpflanzen.
Bildung:
Technisch-wissenschaftliche und sozioökonomische Beratung und Fortbildung für die landwirtschaftlichen Betriebe wie auch für die ihre Produkte verarbeitenden Nahrungsmittelbetriebe.
Technische und wirtschaftliche Betriebsführung, besonders in Bezug auf eine Anreicherung des Produkteangebots sowie auf entsprechende Produktions- und Einkommensalternativen innerhalb und außerhalb der Landwirtschaft.
Technische und finanzielle Voraussetzungen sowie Auswirkungen der Anwendung umweltverträglicher und naturnaher Bewirtschaftung und Produktion.
Medien, Vermittlung oder Verbreitung von Informationen zur Orientierung der Öffentlichkeit, der Politik und der Wirtschaft innerhalb und außerhalb des Alpenraums.
PROTOCOLE
D’APPLICATION DE LA CONVENTION ALPINE DE
1991 DANS LE DOMAINE DE L’AGRICULTURE DE MONTAGNE
PROTOCOLE
«AGRICULTURE DE MONTAGNE»
Préambule
La République
fédérale d’Allemagne,
La République
d’Autriche,
La République
française,
La République
italienne,
La Principauté de
Liechtenstein,
La Principauté de
Monaco,
La République de
Slovénie,
La Confédération
suisse,
ainsi que
La Communauté
européenne,
Conformément à leur
mission découlant de la Convention sur la protection des Alpes (Convention
alpine) du 7 novembre 1991 d’assurer une politique globale de protection et de
développement durable de l’espace alpin,
En application de
leurs obligations découlant de l’article 2 paragraphes 2 et 3 de la Convention
alpine,
Conscientes qu’il
leur incombe, dans l’intérêt général, de sauvegarder la gestion des paysages
ruraux traditionnels et une agriculture adaptée aux sites et compatible avec
l’environnement et de les promouvoir compte tenu des conditions économiques
plus difficiles,
Reconnaissant que
l’espace alpin, par sa richesse en ressources naturelles, par ses ressources
hydriques, par son potentiel agricole, par sa signification historique et
culturelle, par sa valeur de cadre européen de vie, d’activités économiques et
de loisirs, ainsi que par les axes de communication le traversant, continuera à
avoir une importance vitale tout particulièrement pour la population locale
mais également pour celle d’autres territoires,
Convaincues que la
population locale doit être en mesure de définir son propre projet de
développement social, culturel et économique et de participer à sa mise en
œuvre dans le cadre institutionnel existant,
Convaincues qu’il y a
lieu d’harmoniser les intérêts économiques et les exigences écologiques, compte
tenu des particularités de chaque région et du rôle central de l’agriculture,
Considérant
l’importance qu’a toujours revêtue l’agriculture dans l’espace alpin et la
contribution indispensable que ce secteur économique apporte et continuera à
apporter tout particulièrement dans les zones de montagne, comme ressource
essentielle pour le maintien d’une densité de population adéquate,
l’approvisionnement alimentaire de la population, la production de produits
typiques de qualité, la conservation et l’entretien du paysage rural notamment
pour sa valorisation touristique, et enfin pour la protection du sol contre
l’érosion, les avalanches et les inondations,
Reconnaissant que les
méthodes et l’intensité de l’exploitation agricole exercent une influence
déterminante sur la nature et les paysages, et que le paysage rural cultivé de
façon extensive doit remplir une fonction essentielle en tant qu’habitat pour
la flore et la faune alpines,
Reconnaissant le fait
que l’activité des agriculteurs est soumise à des conditions plus difficiles de
vie et de production du fait de la géomorphologie et du climat des zones de
montagne,
Convaincues que
certains problèmes ne peuvent être résolus que dans un cadre transfrontalier et
exigent des mesures communes de la part des États alpins et qu’il convient
notamment de mettre en place – au niveau national et européen – des mesures
économiques et sociales d’ajustement et d’accompagnement afin que dans les
zones de montagne, l’avenir des agriculteurs et de leurs exploitations ne soit
pas remis en cause par l’application de paramètres exclusivement économiques,
sont convenues de ce
qui suit:
Chapitre I
Dispositions
générales
Article 1er
Objectifs
1) Le présent
protocole fixe des mesures au niveau international afin de conserver et
d’encourager l’agriculture de montagne adaptée aux sites et compatible avec
l’environnement; il vise à reconnaître et assurer dans la durée sa contribution
essentielle au maintien de la population et à la sauvegarde d’activités
économiques durables, notamment à travers la production de produits typiques de
qualité, à la sauvegarde du cadre de vie naturel, à la prévention des risques
naturels, à la conservation de la beauté et de la valeur récréative du paysage
naturel et rural ainsi qu’à la vie culturelle de l’espace alpin.
2) Dans la mise en
œuvre du présent protocole, les Parties contractantes cherchent à optimiser
toutes les fonctions de l’agriculture de montagne.
Article 2
Prise en considération des objectifs dans les
autres politiques
Les Parties
contractantes s’engagent à prendre également en considération les objectifs du
présent protocole dans leurs autres politiques.
Article 3
Obligations fondamentales dans le cadre économique
global
Les Parties
contractantes conviennent de la nécessité d’adapter à tous les niveaux la
politique agricole, en accord avec la politique économique globale, aux
exigences d’un développement durable et équilibré, afin qu’il soit possible,
dans le cadre des conditions de politique financière données:
a) d’encourager, en particulier dans les zones de
montagne, une agriculture compatible avec l’environnement et ses fonctions
d’intérêt général au sens de l’article 7 du présent protocole,
b) d’agir d’une manière significative contre
l’abandon des zones de montagne, en y assurant également des conditions de vie
adéquates, au moyen de mesures de politique sociale et structurelle associées à
un ensemble de mesures de politique agricole et environnementale.
Article 4
Rôle des agriculteurs
Les Parties
contractantes conviennent que dans les zones de montagne en particulier,
l’agriculture, au cours des siècles, a façonné le paysage, lui conférant un
caractère historique et une valeur culturelle. Il y a donc lieu de reconnaître
le rôle essentiel des agriculteurs, en raison de leurs tâches
multifonctionnelles, aujourd’hui et demain dans la conservation du paysage
naturel et rural et de les associer aux décisions et mesures pour les régions
de montagne.
Article 5
Participation
des collectivités territoriales
1) Dans le cadre
institutionnel existant, chaque Partie contractante détermine le meilleur
niveau de coordination et de coopération entre les institutions et les
collectivités territoriales directement concernées afin de promouvoir une
solidarité dans la responsabilité, notamment pour exploiter et développer les
synergies dans l’application des politiques d’agriculture de montagne ainsi que
dans la mise en œuvre des mesures qui en découlent.
2) Les collectivités
territoriales directement concernées sont parties prenantes aux différents stades
de préparation et de mise en œuvre de ces politiques et mesures dans le respect
de leurs compétences, dans le cadre institutionnel existant.
Article 6
Coopération
internationale
Les Parties
contractantes conviennent:
a) de procéder à des évaluations communes du
développement de la politique agricole ainsi que de garantir une consultation
réciproque avant d’adopter toute décision importante en matière de politique
agricole, pour la mise en œuvre du présent protocole,
b) d’assurer
la réalisation des objectifs et des mesures établis par le présent protocole
par la coopération transfrontalière de toutes les autorités compétentes et tout
particulièrement des administrations régionales et des collectivités locales,
c) d’encourager
les échanges de connaissances et d’expériences aussi bien que des initiatives
communes à travers la coopération internationale entre les instituts de
recherche et de formation, entre les organisations agricoles et
environnementales, ainsi qu’entre les médias.
Chapitre II
Mesures spécifiques
Article 7
Encouragements
à l’agriculture de montagne
1) Les Parties
contractantes s’efforcent de différencier les mesures de politique agricole à
tous les niveaux, en fonction des différentes conditions des sites et
d’encourager l’agriculture de montagne en tenant compte des handicaps naturels
locaux. Il convient de soutenir tout particulièrement les exploitations
assurant un minimum d’activité agricole dans des sites extrêmes.
2) La contribution
que l’agriculture de montagne apporte à la conservation et à l’entretien des
paysages naturels et ruraux ainsi qu’à la prévention des risques naturels, dans
l’intérêt général, donne lieu à une compensation appropriée, dans le cadre
d’accords contractuels liés à des projets et à des prestations identifiés allant
au-delà des obligations générales.
Article 8
Aménagement
du territoire et paysage rural
1) Les Parties
contractantes s’engagent, dans le respect du paysage naturel et rural, à tenir
compte des conditions particulières des zones de montagne dans le cadre de
l’aménagement du territoire, de l’occupation des sols, de la réorganisation
foncière et de l’amélioration des sols.
2) Pour accomplir ses
tâches multiples, l’agriculture de montagne devra en premier lieu disposer des
terrains nécessaires à une exploitation agricole adaptée aux sites et
respectueuse de l’environnement.
3) Dans ce contexte,
il est nécessaire d’assurer la préservation ou le rétablissement des éléments
traditionnels du paysage rural (bois, lisières de forêt, haies, bosquets, prairies
humides, sèches et maigres, alpages) ainsi que leur exploitation.
4) Des mesures
particulières devront être prises pour la conservation des bâtiments agricoles
et des éléments architecturaux ruraux traditionnels, ainsi que pour le maintien
de l’utilisation des méthodes et des matériaux de construction
caractéristiques.
Article 9
Méthodes
d’exploitation respectueuses de la nature. Produits typiques
Les Parties
contractantes s’engagent à adopter toutes les mesures nécessaires visant à
l’application de critères communs, afin de favoriser l’emploi et la diffusion,
dans les zones de montagne, de méthodes d’exploitation extensive, respectueuses
de la nature et caractéristiques du lieu et de protéger et de valoriser les
produits agricoles typiques se distinguant par leurs modes de production
localement limités, uniques et respectueux de la nature.
Article 10
Elevage
adapté aux sites et diversité du patrimoine génétique
1) Les Parties
contractantes conviennent que l’élevage adapté aux sites et lié à la surface
disponible représente une composante essentielle de l’agriculture de montagne,
tant comme source de revenu que comme élément déterminant de l’identité du
paysage et de la culture. Par conséquent, il convient de maintenir l’économie
d’élevage, y compris les animaux domestiques traditionnels, avec sa variété de
races caractéristiques et ses produits typiques; cet élevage doit être adapté
aux sites, utiliser la surface disponible et respecter l’environnement.
2) Dans cette
perspective, il importe de préserver les structures agricoles, herbagères et
forestières nécessaires, dans le respect d’un équilibre adapté à chaque site
entre les surfaces herbagères et le bétail , dans le cadre d’une économie
herbagère extensive adaptée.
3) En outre, il
convient d’adopter les mesures nécessaires à la conservation de la diversité du
patrimoine génétique des animaux de rente et des plantes cultivées, notamment
dans le domaine de la recherche et de la vulgarisation agricole.
Article 11
Promotion
commerciale
1) Les Parties contractantes
s’efforcent de créer des conditions favorables à la commercialisation des
produits de l’agriculture de montagne, en vue d’augmenter leur vente sur place
et de renforcer leur compétitivité sur les marchés nationaux et internationaux.
2) La promotion est
assurée, entre autres, au moyen de marques d’appellation d’origine contrôlée et
de garantie de qualité, permettant à la fois la défense des producteurs et des
consommateurs.
Article 12
Limitation
de la production
En cas de limitation
de la production agricole, les Parties contractantes s’efforcent de tenir
compte des exigences particulières dans les zones de montagne, d’une
exploitation adaptée aux sites et compatible avec l’environnement.
Article 13
Complémentarité
de l’agriculture et de l’économie forestière
Les Parties
contractantes conviennent du fait que la complémentarité et l’interdépendance
partielle de l’économie agricole et forestière dans les zones de montagne
nécessitent qu’elles soient conçues d’une manière intégrée. Elles encouragent
par conséquent:
a) l’économie
forestière compatible avec la nature tant comme source de revenus
complémentaires des exploitations agricoles que comme activité d’appoint des
personnes employées dans le secteur agricole,
b) la prise en considération des fonctions
protectrices, productives et récréatives ainsi que des fonctions écologiques et
biogénétiques des forêts, dans un rapport avec les surfaces agricoles qui
tienne compte de la spécificité du site et soit en harmonie avec le paysage,
c) une réglementation de l’économie herbagère et
du peuplement en gibier, pour éviter tout dommage intolérable aux forêts et aux
cultures.
Article 14
Sources
supplémentaires de revenus
Reconnaissant
l’importance traditionnelle de l’exploitation agricole familiale dans l’agriculture
de montagne et afin de soutenir celle-ci en tant qu’activité économique –
principale, complémentaire ou accessoire – les Parties contractantes
encouragent la création et le développement de sources supplémentaires de
revenus dans les zones de montagne, en particulier à l’initiative et en faveur
de la population locale elle-même, notamment dans les secteurs liés à
l’agriculture tels que l’économie forestière, le tourisme et l’artisanat, en
harmonie avec la conservation du paysage naturel et rural.
Article 15
Amélioration
des conditions de vie et de travail
Les Parties
contractantes encouragent le renforcement et l’amélioration de la qualité des
services indispensables pour surmonter les conditions désavantageuses que
connaissent les personnes employées dans le domaine des activités agricoles et
forestières des zones de montagne afin de lier l’amélioration de leurs
conditions de vie et de travail au développement économique et social se
manifestant dans d’autres domaines et dans d’autres parties de l’espace alpin.
A cet égard, les critères de décision ne devront pas être de nature purement
économique. Ceci vaut principalement pour les liaisons, les constructions et
les restructurations d’habitations et de bâtiments agricoles, l’achat et
l’entretien d’installations et d’équipements techniques.
Article 16
Mesures
complémentaires
Les Parties
contractantes peuvent prendre, pour l’agriculture de montagne, des mesures
complémentaires à celles envisagées par le présent protocole.
Chapitre III
Recherche,
formation et information
Article 17
Recherche
et observation
1) Les Parties
contractantes encouragent et harmonisent, en étroite collaboration, la
recherche et l’observation systématique qui s’avèrent utiles pour atteindre les
objectifs du présent protocole.
2) Elles encouragent
notamment la recherche agricole spécialement destinée à l’agriculture de
montagne, recherche qui sera développée de manière à correspondre au mieux aux
conditions locales concrètes et sera intégrée dans les processus de définition
et de vérification des objectifs et des mesures de politique agricole, les
résultats obtenus étant appliqués aux activités de formation et d’assistance
technique pour l’agriculture.
3) Les Parties
contractantes veillent à ce que les résultats nationaux de la recherche et de
l’observation systématique soient intégrés dans un système commun d’observation
et d’information permanentes et soient rendus accessibles au public dans le
cadre institutionnel existant.
4) En ce qui concerne
les diverses zones de montagne et compte tenu des objectifs et mesures fixés
par le présent protocole, les Parties contractantes établissent notamment un
relevé comparable de la situation économique et sociale de l’agriculture de
montagne.
5) Le relevé doit
être mis à jour périodiquement et contenir des indications sur les thèmes et
sur les territoires présentant des problèmes particuliers, sur l’efficacité des
mesures mises en place et sur les mesures à adopter. Sont traitées en priorité
les données relatives au développement démographique, social et économique en
liaison avec les différents indicateurs géographiques, écologiques et
d’infrastructure des zones ainsi que la définition des critères correspondants
d’un développement durable et équilibré au sens de la Convention alpine et du
présent protocole.
6) En outre, les
thèmes cités en annexe sont considérés comme prioritaires.
Article 18
Formation et information
1) Les Parties
contractantes favorisent la formation initiale et continue ainsi que
l’information du public pour ce qui est des objectifs, des mesures et de la
mise en œuvre du présent protocole.
2) Les Parties
contractantes encouragent en particulier:
a) un développement plus poussé de la formation
initiale et continue, de l’assistance technique dans le domaine agricole, de
l’assistance en matière de gestion d’entreprise et commerciale, sans perdre de
vue la protection de la nature et de l’environnement. L’offre de formation en
général sera structurée de manière à favoriser l’orientation et la préparation
à d’autres occupations, alternatives ou complémentaires, dans des secteurs liés
à l’agriculture;
b) une information ample et objective ne se
limitant pas aux personnes et aux administrations directement concernées mais
qui atteindrait – notamment à travers les médias – l’opinion publique la plus
vaste à l’intérieur et à l’extérieur du territoire alpin, pour lui faire
connaître les fonctions de l’agriculture de montagne et pour susciter son
intérêt.
(3) En outre, les
thèmes cités en annexe sont considérés comme prioritaires.
Chapitre IV
Mise en
œuvre, contrôle et évaluation
Article 19
Mise en œuvre
Les Parties
contractantes s’engagent à veiller à la mise en œuvre du présent protocole en
prenant toute mesure appropriée dans le cadre institutionnel existant.
Article 20
Contrôle du respect des obligations
1) Les Parties
contractantes font régulièrement rapport au Comité permanent sur les mesures
prises en vertu du présent protocole. Les rapports traitent également la
question de l’efficacité des mesures prises. La Conférence alpine détermine la
périodicité des rapports.
2) Le Comité
permanent examine ces rapports afin de vérifier que les Parties contractantes
ont rempli leurs obligations qui découlent du présent protocole. Il peut aussi
demander des informations complémentaires aux Parties contractantes concernées
ou recourir à d’autres sources d’informations.
3) Le Comité
permanent établit un rapport sur le respect, par les Parties contractantes, des
obligations qui découlent du présent protocole, à l’attention de la Conférence alpine.
4) La Conférence
alpine prend connaissance de ce rapport. Si elle constate un manquement aux
obligations, elle peut adopter des recommandations.
Article 21
Evaluation de l’efficacité des dispositions
1) Les Parties
contractantes examinent et évaluent, de façon régulière, l’efficacité des
dispositions du présent protocole. Dans la mesure où cela s’avère nécessaire
pour la réalisation des objectifs, elles envisagent l’adoption des amendements
appropriés au présent protocole.
2) Dans le cadre
institutionnel existant, les collectivités territoriales sont associées à cette
évaluation. Les organisations non gouvernementales actives dans ce domaine
peuvent être consultées.
Chapitre V
Dispositions
finales
Article 22
Liens entre la Convention alpine et le protocole
1) Le présent
protocole constitue un protocole de la Convention alpine au sens de l’article 2
et des autres articles pertinents de la convention.
(2) Nul ne peut
devenir Partie contractante au présent protocole s’il n’est pas Partie
contractante à la Convention alpine. Toute dénonciation de la Convention alpine
vaut également dénonciation du présent protocole.
(3) Lorsque la
Conférence alpine délibère de questions relatives au présent protocole, seules
les Parties contractantes au présent protocole peuvent prendre part au vote.
Article 23
Signature
et ratification
(1) Le présent
protocole est ouvert à la signature des États signataires de la Convention
alpine et de la Communauté européenne le 20 décembre 1994 et auprès de la
République d’Autriche, dépositaire, à partir du 15 janvier 1995.
(2) Le présent
protocole entre en vigueur pour les Parties contractantes qui ont exprimé leur
consentement à être liées par ledit protocole trois mois après la date à
laquelle trois Etats auront déposé leur instrument de ratification,
d’acceptation ou d’approbation.
(3) Pour les Parties
contractantes qui expriment ultérieurement leur consentement à être liées par
le protocole, le protocole entre en vigueur trois mois après la date du dépôt
de l’instrument de ratification, d’acceptation ou d’approbation. Après l’entrée
en vigueur d’un amendement au protocole, toute nouvelle Partie contractante
audit protocole devient Partie contractante au protocole tel qu’amendé.
Article 24
Notifications
Le dépositaire
notifie à tout État visé au préambule et à la Communauté européenne, pour ce
qui concerne le présent protocole:
a) toute signature,
b) le dépôt de tout instrument de ratification,
d’acceptation ou d’approbation,
c) toute date d’entrée en vigueur,
d) toute déclaration faite par une Partie
contractante ou signataire,
e) toute dénonciation notifiée par une Partie
contractante, y compris sa date d’effet.
En foi de quoi, les soussignés, dûment autorisés à cet effet, ont signé le
présent protocole.
Fait à Chambéry, le
20 décembre 1994, en français, allemand, italien, slovène, les quatre textes
faisant également foi, en un seul exemplaire qui sera déposé dans les archives
d’État de la République d’Autriche. Le dépositaire communique copie certifiée
conforme à toutes les Parties signataires.
Annexe
Thèmes
prioritaires de recherche et de formation conformément aux articles 17 et 18
Recherche:
Définition et
classification des zones de montagne sur la base de leur altitude, des
conditions climatiques, géomorphologiques, économiques et d’infrastructure des
différents endroits.
Vérifications des
effets des mesures adoptées aux différents niveaux politiques de décision à
l’égard de l’agriculture de montagne (UE / PAC, Etats, Régions, collectivités
territoriales), et des fonctions écologiques (compatibilité sociale et
environnementale).
Evaluation des
fonctions économiques et écologiques, sociales et culturelles de l’agriculture
et de l’économie forestière et de leurs possibilités de développement, dans le
contexte des conditions locales spécifiques des différentes zones de montagne.
Méthodes de
production et de fabrication, critères d’amélioration et de qualité des
produits agricoles dans les zones de montagne.
Recherche
génétique et assistance technique pour une conservation différenciée, adaptée
aux sites et respectueuse de l’environnement, de la diversité des races
d’animaux de rente et des plantes cultivées.
Formation:
Assistance et
formation technique, scientifique et socio-économique pour les exploitations
agricoles aussi bien que pour les entreprises alimentaires de transformation de
leurs produits.
Gestion
d’entreprise, technique et économique, destinée tout particulièrement à la
diversification de l’offre de produits et aux différentes alternatives de
production et de revenus dans l’agriculture et en dehors de ce secteur.
Conditions et
effets techniques et financiers de l’application de méthodes d’exploitation et
de production naturelles et respectueuses de l’environnement.
Médias,
présentation et diffusion de l’information en fonction de l’orientation de
l’opinion publique, de la politique et de l’économie, à l’intérieur et à
l’extérieur de l’espace alpin.
PROTOCOLLO
DI ATTUAZIONE DELLA CONVENZIONE DELLE ALPI
DEL 1991 NELL’AMBITO DELL’AGRICOLTURA DI MONTAGNA
PROTOCOLLO «AGRICOLTURA
DI MONTAGNA»
Preambolo
La Repubblica
d’Austria,
la Repubblica
Francese,
la Repubblica
Federale di Germania,
la Repubblica
Italiana,
il Principato di
Liechtenstein,
il Principato di
Monaco,
la Repubblica di
Slovenia,
la Confederazione
Svizzera,
nonché
la
Comunità Europea,
– in conformità con il loro mandato in base alla
Convenzione per la Protezione delle Alpi (Convenzione delle Alpi), del 7
novembre 1991, di assicurare una politica globale di protezione e di sviluppo
sostenibile del territorio alpino;
– in attuazione dei loro impegni di cui
all’articolo 2, commi 2 e 3 della Convenzione delle Alpi;
– coscienti della propria responsabilità affinché
la gestione economica del paesaggio rurale tradizionale, nonché un’agricoltura
adatta ai siti e compatibile con l’ambiente siano mantenute nell’interesse
generale e incentivate in considerazione delle condizioni economiche più
difficoltose;
– consapevoli del fatto che il territorio alpino,
con la sua ricchezza di risorse naturali, le sue risorse idriche, il suo
potenziale agricolo, il suo significato storico e culturale, il suo valore di
spazio europeo di vita, di attività economiche e ricreative, nonché per le vie
di transito che lo attraversano, sarà anche nel futuro d’importanza vitale,
particolarmente per la popolazione locale, ma anche per quella di altri
territori;
– convinti che, la popolazione locale debba
essere posta nelle condizioni di determinare essa stessa le prospettive del
proprio sviluppo sociale, culturale e economico, nonché di concorrere alla sua
realizzazione nel quadro del vigente ordinamento istituzionale;
– convinti che gli interessi economici debbano
essere conciliati con le esigenze ecologiche, nel rispetto delle peculiarità
delle singole regioni, nonché del ruolo centrale dell’agricoltura;
– in considerazione del significato, che da
sempre ha avuto l’agricoltura nel territorio alpino, e dell’indispensabile
contributo con cui questo settore economico concorrerà, come mezzo di
sostentamento fondamentale, anche in futuro e particolarmente nelle zone
montane, al mantenimento di un’adeguata densità di insediamenti,
all’approvvigionamento alimentare della popolazione, alla produzione di
prodotti tipici di qualità, alla conservazione e alla cura del paesaggio rurale
– tra l’altro per la sua valorizzazione turistica, alla difesa del suolo contro
erosioni, valanghe e
inondazioni;
– consapevoli che metodi e intensità degli usi
agricoli esercitano un’influenza determinante sulla natura e sul paesaggio, e
che al paesaggio rurale, coltivato in modo estensivo dev’essere attribuita una
funzione essenziale come habitat per flora e fauna alpine;
– riconosciuto che l’attività degli agricoltori è
soggetta a condizioni più difficoltose di vita e di produzione, a causa delle
caratteristiche geomorfologiche e climatiche delle zone montane;
– convinti che determinati problemi possono
essere risolti soltanto sul piano transfrontaliero e richiedono misure comuni
degli Stati Alpini, e che, in particolare, occorrono misure economiche e
sociali di adattamento e di accompagnamento, sia a livello nazionale che
europeo, affinché l’esistenza degli agricoltori e delle loro aziende nelle zone
montane non sia messa in dubbio da un’esclusiva applicazione di parametri
economici;
hanno
convenuto quanto segue:
Capitolo I
Disposizioni
generali
Articolo 1
Finalità
(1) Il presente
Protocollo stabilisce misure a livello internazionale al fine di conservare e
di incentivare l’agricoltura di montagna adatta ai siti e compatibile con
l’ambiente, in modo che venga riconosciuto e garantito nel tempo il suo
contributo sostanziale: alla permanenza della popolazione e al mantenimento di
attività economiche sostenibili, – specie mediante la produzione di prodotti
tipici di qualità, alla salvaguardia delle basi naturali della vita, alla
prevenzione dei rischi naturali, alla conservazione della bellezza e del valore
ricreativo del paesaggio naturale e rurale, nonché alla cultura nel territorio
alpino.
(2) Nell’attuazione
del presente Protocollo, le Parti contraenti perseguono lo sviluppo ottimale
dei compiti multifunzionali dell’agricoltura di montagna.
Articolo 2
Considerazione
delle finalità nelle altre politiche
Le Parti contraenti
si impegnano a considerare gli obiettivi stabiliti da questo Protocollo anche
nelle altre loro politiche.
Articolo 3
Impegni
fondamentali nel contesto economico complessivo
Le Parti contraenti
concordano sulla necessità di orientare, a tutti i livelli, la politica
agricola in coerenza con la politica economica complessiva alle esigenze di uno
sviluppo sostenibile e equilibrato, in modo da rendere possibili, nel quadro
delle condizioni politico-finanziarie date:
a) l’incentivazione di un’agricoltura compatibile
con l’ambiente e delle sue funzioni di interesse generale, ai sensi
dell’articolo 7 del presente Protocollo, in particolare nelle zone montane;
b) interventi significativi contro l’abbandono
delle zone montane, assicurando anche in esse condizioni di vita adeguate,
mediante misure di politica sociale e strutturale assieme a misure di politica
agricola e ambientale.
Articolo 4
Ruolo degli
agricoltori
Le Parti contraenti
concordano nell’affermare che, in particolare nelle zone montane, l’agricoltura
ha segnato nel corso dei secoli il paesaggio, caratterizzandolo storicamente e
conferendogli valore culturale. Gli agricoltori vanno pertanto riconosciuti
anche in futuro, per i loro compiti multifunzionali, come protagonisti
essenziali del mantenimento del paesaggio naturale e rurale e resi partecipi
delle decisioni e delle misure per le zone montane.
Articolo 5
Partecipazione
degli enti territoriali
1. Ciascuna Parte
contraente stabilisce, nel quadro istituzionale vigente, il livello più idoneo
alla concertazione e cooperazione tra le istituzioni e gli enti territoriali
direttamente interessati, al fine di promuovere una responsabilità solidale e,
in particolare, di valorizzare e di sviluppare le sinergie potenziali
nell’attuazione della politica agricola per la montagna, nonché delle misure
conseguenti.
2. Nel rispetto delle
loro competenze, nel quadro istituzionale vigente, gli enti territoriali
direttamente interessati partecipano ai diversi stadi di preparazione e
attuazione delle relative politiche e misure.
Articolo 6
Cooperazione
internazionale
Le Parti contraenti
convengono:
a) di effettuare valutazioni comuni dello sviluppo
della politica agricola, nonché di garantire la reciproca consultazione prima
di importanti decisioni di politica agricola per l’attuazione del presente
Protocollo;
b) di assicurare la realizzazione delle finalità e
delle misure stabilite dal presente Protocollo mediante la cooperazione
transfrontaliera tra tutte le autorità competenti e in particolare tra le amministrazioni
regionali e gli enti locali;
c) di promuovere sia lo scambio di conoscenze ed
esperienze sia iniziative comuni, mediante la cooperazione internazionale tra
istituti di ricerca e di formazione, tra organizzazioni agricole e ambientali,
nonché tra i media.
Capitolo II
Misure
specifiche
Articolo 7
Incentivazione
dell’agricoltura di montagna
1. Le Parti
contraenti perseguono una differenziazione delle misure di politica agricola, a
tutti i livelli, in corrispondenza alle differenti condizioni dei siti, e
quindi un’incentivazione dell’agricoltura di montagna che tiene conto delle
condizioni naturali sfavorevoli dei siti. Le aziende che in siti estremi
garantiscono una coltivazione minima, richiedono un sostegno particolare.
2. Il contributo che
l’agricoltura di montagna fornisce nell’interesse generale alla conservazione e
alla cura del paesaggio naturale e rurale nonché alla prevenzione dei rischi
naturali, e che supera gli obblighi normali, viene equamente compensato nel
quadro di accordi contrattuali vincolati a progetti e prestazioni.
Articolo 8
Pianificazione
territoriale e paesaggio rurale
1. Le Parti
contraenti si impegnano a tener conto delle condizioni specifiche delle zone
montane nell’ambito della pianificazione territoriale, della destinazione delle
aree, del riordinamento e del miglioramento fondiario, nel rispetto del
paesaggio naturale e rurale.
2. Affinché
l’agricoltura di montagna possa svolgere i suoi compiti molteplici, dev’essere
soprattutto prevista la disponibilità dei terreni necessari per un uso agricolo
compatibile con l’ambiente e adatto ai siti.
3. In questo contesto
bisogna assicurare la conservazione o il ripristino degli elementi tradizionali
del paesaggio rurale (boschi, margini boschivi, siepi, boscaglie, prati umidi,
secchi e magri, alpeggi) e la loro coltivazione.
4. Misure particolari
sono necessarie per la conservazione delle fattorie e degli elementi
architettonici rurali tradizionali, nonché per l’ulteriore impiego dei metodi e
materiali caratteristici di costruzione.
Articolo 9
Metodi di coltivazione adatti alla natura e
prodotti tipici
Le Parti contraenti
si impegnano ad adottare tutte le misure indispensabili, mirando
all’applicazione di relativi criteri comuni per favorire l’impiego e la
diffusione nelle zone montane di metodi di coltivazione estensiva, adatti alla
natura e caratteristici del luogo, nonché a tutelare e a valorizzare prodotti
agricoli tipici che si distinguono per i metodi di produzione originali,
localmente limitati e adatti alla natura.
Articolo 10
Allevamenti adatti ai siti e diversità genetica
1. Le Parti
contraenti concordano che gli allevamenti adatti ai siti, limitati al terreno
disponibile rappresentano una parte integrante essenziale dell’agricoltura di
montagna, sia come fonte di reddito, sia come elemento che caratterizza
l’identità paesaggistica e culturale. Perciò occorre mantenere gli allevamenti
con la loro diversità di razze caratteristiche, compresi gli animali domestici
tradizionali, insieme ai rispettivi prodotti tipici, in modo adatto ai siti,
limitato al terreno disponibile e compatibile con l’ambiente.
2. In corrispondenza
con quanto sopra stabilito bisogna mantenere le necessarie strutture agricole,
pastorizie e forestali, nel rispetto di un rapporto adequato ai rispettivi siti
tra consistenza delle superfici foraggere e quella degli allevamenti, alla
condizione di allevamenti erbivori estensivi.
3. Inoltre si devono
adottare le misure indispensabili, in particolare nell’ambito della ricerca e
dell’assistenza tecnica, per il mantenimento della diversità genetica degli
allevamenti e delle colture.
Articolo 11
Commercializzazione
1. Le Parti
contraenti perseguono la creazione di condizioni di commercializzazione a
favore dei prodotti dell’agricoltura di montagna, atte ad aumentare sia la loro
vendita in loco, sia la loro competitività sui mercati nazionali e
internazionali.
2. La promozione
avviene tra l’altro, mediante marchi di denominazione controllata dell’origine
e di garanzia della qualità, a tutela sia dei produttori sia dei consumatori.
Articolo 12
Limitazioni della produzione
Le Parti contraenti
intendono tener conto, nell’ introduzione di limitazioni della produzione
agricola, delle esigenze particolari di un’economia agricola nelle zone montane
adatta ai siti e compatibile con l’ambiente.
Articolo 13
Economia agricola e forestale come unità
Le Parti contraenti
convengono che le funzioni complementari e in parte interdipendenti
dell’economia agricola e forestale nelle zone montane richiedono una loro
considerazione integrata. Esse promuovono conseguentemente:
a) l’incentivazione della silvicoltura adatta alla
natura, sia come base di reddito complementare delle aziende agricole sia come
attività lavorativa integrativa degli occupati nell’agricoltura;
b) il rispetto delle funzioni protettive,
produttive e ricreative, nonché di quelle ecologiche e biogenetiche del bosco,
in un rapporto con le aree agricole adatto ai siti ed in armonia con il
paesaggio;
c) una regolamentazione dell’attività di
pastorizia e del popolamento di selvaggina, tale da evitare danni insostenibili
alle foreste e alle aree ad uso agricolo.
Articolo 14
Ulteriori fonti di reddito
Riconoscendo
l’importanza tradizionale delle aziende familiari nell’agricoltura di montagna
e in modo da sostenere la loro conduzione a reddito pieno, complementare e
accessorio, le Parti contraenti promuovono la creazione e lo sviluppo di
ulteriori fonti di reddito nelle zone montane, soprattutto su iniziativa e a
favore della stessa popolazione locale, e in particolare nei settori connessi
con l’agricoltura come l’economia forestale, il turismo e l’artigianato, in
sintonia con la conservazione del paesaggio naturale e rurale.
Articolo 15
Miglioramento delle condizioni di vita e lavoro
Le Parti contraenti
promuovono il potenziamento e la qualificazione dei servizi indispensabili al
superamento delle condizioni svantaggiate degli addetti alle attività agricole
e forestali nelle zone montane, al fine di raccordare lo sviluppo delle loro
condizioni di vita e lavoro con lo sviluppo economico e sociale in altri
settori e altre zone del territorio alpino. I relativi criteri decisionali non
dovranno essere esclusivamente economici. Ciò vale in primo luogo per i
collegamenti di trasporto, le costruzioni e le ristrutturazioni di abitazioni e
fabbricati rurali, nonché l’acquisto e la manutenzione di impianti e
macchinari.
Articolo 16
Misure integrative
Le Parti contraenti
possono adottare misure integrative a quelle previste dal presente Protocollo
per l’agricoltura di montagna.
Capitolo III
Ricerca,
formazione e informazione
Articolo 17
Ricerca e osservazione
1. Le Parti
contraenti promuovono e armonizzano, in stretta cooperazione, la ricerca e
l’osservazione sistematica in funzione del conseguimento degli obiettivi del
presente Protocollo.
2. Esse promuovono in
particolare la ricerca agraria specifica per l’agricoltura di montagna,
potenziandola in modo più attinente alle condizioni pratiche e locali,
comprendendola nei processi di definizione e di verifica degli obiettivi e
delle misure della politica agricola, nonché applicando i relativi risultati
nell’attività di formazione e di assistenza tecnica per l’agricoltura.
3. Le Parti
contraenti provvedono affinché i risultati nazionali della ricerca e dell’osservazione
sistematica siano raccolti in un sistema comune di osservazione e informazione
permanenti e siano resi pubblicamente accessibili nel quadro istituzionale
vigente.
4. In relazione alle
rispettive zone montane e con riferimento alle finalità e alle misure stabilite
dal presente Protocollo, esse effettuano in particolare un rilevamento
comparabile della situazione economica e sociale dell’agricoltura di montagna.
5. Il rilevamento
dev’essere aggiornato periodicamente e comprendere osservazioni su settori o
zone con particolari problemi, nonché sull’efficacia delle misure adottate o
sull’esigenza di misure da adottare. Ciò riguarda in primo luogo i dati
relativi allo sviluppo demografico, sociale e economico in correlazione con i
rispettivi indicatori geografici, ecologici e infrastrutturali dei siti, nonché
la definizione di corrispondenti criteri di sviluppo sostenibile e equilibrato
ai sensi della Convenzione delle Alpi e del presente Protocollo.
6. Sono inoltre
considerati prioritari i temi indicati nell’allegato.
Articolo 18
Formazione e informazione
1. Le Parti
contraenti promuovono la
formazione e l’aggiornamento, nonché l’informazione pubblica in relazione agli
obiettivi, alle misure e all’ attuazione del presente Protocollo.
2. Esse favoriscono in
particolare:
a) l’ulteriore sviluppo della formazione e
dell’aggiornamento e dell’assistenza tecnica nelle materie agrarie e in quelle
di gestione aziendale e commerciale, includendovi la protezione della natura e
dell’ambiente. L’ offerta di formazione in generale sarà articolata, in modo da
favorire l’orientamento e la preparazione anche ad altre occupazioni,
alternative o integrative, in settori connessi all’agricoltura;
b) un’informazione ampia e oggettiva che non si
limiti alle persone e alle amministrazioni direttamente coinvolte, ma raggiunga
anche attraverso i media la pubblica opinione più vasta all’interno e
all’esterno del territorio alpino, per diffondere in essa la conoscenza delle
funzioni dell’agricoltura di montagna e sollecitare il relativo interesse.
3. Sono inoltre
considerati prioritari i temi indicati nell’allegato.
Capitolo IV
Attuazione,
controllo e valutazione
Articolo 19
Attuazione
Le Parti contraenti
si impegnano ad assicurare l’attuazione del presente Protocollo mediante misure
adeguate nel quadro istituzionale vigente.
Articolo 20
Controllo
del rispetto degli obblighi
1. Le Parti
contraenti presentano regolarmente al Comitato permanente un resoconto sulle
misure adottate in base al presente Protocollo. Nel resoconto è indicata anche l’efficacia delle
misure adottate. La Conferenza delle Alpi stabilisce la periodicità dei
resoconti.
2. Il Comitato
permanente esamina i resoconti al fine di verificare se le Parti contraenti
hanno assolto agli obblighi derivanti dal presente Protocollo. Esso può
chiedere ulteriori informazioni alle Parti contraenti interessate o assumere
informazioni da altre fonti.
3. Il Comitato
permanente redige un resoconto per la Conferenza delle Alpi sul rispetto da
parte delle Parti contraenti degli obblighi derivanti dal presente Protocollo.
4. La Conferenza
delle Alpi prende atto di questo resoconto. Essa, qualora constati un
mancato
adempimento degli obblighi, può adottare raccomandazioni.
Articolo 21
Valutazione
dell’efficacia delle disposizioni
1. Le Parti
contraenti esaminano e valutano ad intervalli regolari le disposizioni
contenute nel presente Protocollo, sotto il profilo della loro efficacia. Per
quanto sarà necessario al conseguimento degli obbiettivi del presente
Protocollo, esse prenderanno in considerazione la possibilità di adottare
modifiche appropriate del Protocollo medesimo.
2. A questa
valutazione partecipano gli enti territoriali, nel quadro istituzionale
vigente. Possono essere sentite le organizzazioni non-governative attive nel
campo specifico.
Capitolo V
Norme finali
Articolo 22
Corrispondenza
tra la Convenzione delle Alpi e il
Protocollo
1. Il presente
Protocollo costituisce un Protocollo della Convenzione delle Alpi ai sensi
dell’articolo 2 e degli altri articoli pertinenti della stessa
Convenzione.
2. Possono divenire
Parti contraenti del presente Protocollo esclusivamente le Parti contraenti
della Convenzione delle Alpi. Ogni denuncia della Convenzione delle Alpi vale
anche come denuncia del presente Protocollo.
3. Quando la
Conferenza delle Alpi delibera questioni concernenti il presente Protocollo,
solo le Parti contraenti dello stesso Protocollo sono ammesse alle relative
votazioni.
Articolo 23
Firma e
ratifica
1. Il presente Protocollo
è depositato per la firma da parte degli Stati firmatari della Convenzione
delle Alpi e della Comunità Europea, il 20 dicembre 1994 nonché dal 15
gennaio 1995 presso la Repubblica d’Austria quale Depositario.
2. Il presente
Protocollo entra in vigore per le Parti contraenti che hanno espresso il
proprio consenso ad essere vincolate dallo stesso Protocollo, tre mesi dopo il
giorno in cui tre Stati avranno depositato il loro strumento di ratifica,
accettazione o approvazione.
3. Per le Parti
contraenti che esprimeranno successivamente il proprio consenso ad essere
vincolate dal presente Protocollo, esso entrerà in vigore tre mesi dopo il
giorno del deposito dello strumento di ratifica, accettazione o approvazione.
In seguito all’entrata in vigore di una modifica del presente Protocollo, ogni
nuova Parte contraente del Protocollo medesimo diventa Parte contraente dello
stesso Protocollo modificato.
Articolo 24
Notifiche
Il Depositario
notifica a ciascuno Stato nominato nel preambolo e alla Comunità Europea
in relazione al presente Protocollo:
a) ciascun atto di firma;
b) ciascun deposito di uno strumento di ratifica,
accettazione o approvazione;
c) ciascuna data di entrata in vigore;
d) ciascuna dichiarazione rilasciata da una Parte
contraente o firmataria;
e) ciascuna denuncia notificata da una Parte
contraente, con la data della sua efficacia.
In fede di ciò, il
presente Protocollo è stato sottoscritto dai firmatari debitamente autorizzati.
Fatto a Chambéry, il
20 dicembre 1994, in lingua francese, italiana, slovena e tedesca, laddove
ciascuno dei quattro testi fa egualmente fede, in un originale depositato
presso l’Archivio di Stato Austriaco. Il Depositario trasmette copie
certificate conformi alle Parti firmatarie.
Allegato
Temi Prioritari di ricerca e formazione ai sensi
degli articoli 17 e 18
Ricerca:
Definizione e
classificazione delle zone montane sulla base della loro altitudine nonché
delle condizioni climatiche, geomorfologiche, infrastrutturali ed economiche
dei rispettivi posti.
Verifiche degli
effetti delle misure adottate ai vari livelli politico-decisionali (UE/PAC,
Stati, Regioni, enti territoriali) sull’agricoltura di montagna e la sua
funzione ecologica (compatibilità sociale e ambientale).
Valutazione delle
funzioni economiche ed ecologiche, sociali e culturali dell’economia agricola e
forestale, nonché delle loro possibilità di sviluppo in relazione alle
condizioni locali specifiche nelle diverse zone montane.
Metodi di
produzione e di lavorazione, criteri di miglioramento e di qualità dei prodotti
agricoli delle zone montane.
Ricerca genetica
e assistenza tecnica in funzione di un mantenimento differenziato della
diversità delle razze di allevamento e delle piante coltivate in un modo adatto
ai siti e compatibile con l’ambiente.
Formazione:
Assistenza e
formazione tecnico-scientifica e socio-economica sia per le aziende agricole
sia per le aziende alimentari di trasformazione dei loro prodotti.
Gestione
aziendale, tecnica ed economica, con particolare riferimento alla
diversificazione dell’offerta di prodotti, nonché alle rispettive alternative
di produzione e di reddito all’interno e esterno del settore agricolo.
Presupposti ed
effetti tecnici e finanziari dell’applicazione di metodi di coltivazione e di
produzione, naturali e compatibili con l’ambiente.
I media, la
presentazione o diffusione dell’informazione in funzione dell’orientamento
della pubblica opinione, della politica e dell’economia all’interno e
all’esterno del territorio alpino.
PROTOKOL
O IZVAJANJU ALPSKE KONVENCIJE IZ LETA 1991
O HRIBOVSKEM KMETIJSTVU
PROTOKOL
»HRIBOVSKO KMETIJSTVO«
Republika Avstrija,
Francoska republika,
Italijanska republika,
Kneževina Lihtenštajn,
Kneževina Monako,
Zvezna republika Nemčija,
Republika Slovenija,
Švicarska konfederacija
kot tudi
Evropska skupnost
so se
v skladu s svojimi nalogami po Konvenciji o varstvu Alp (Alpska konvencija)
z dne 7. novembra 1991 in da bi zagotovile celovito politiko varstva in
trajnostnega razvoja alpskega prostora,
zaradi izpolnjevanja svojih obveznosti iz drugega in tretjega odstavka 2.
člena Alpske konvencije,
zavedajoč se, da morajo v splošnem interesu in glede na težje gospodarske
razmere ohranjati tradicionalno kulturno krajino in spodbujati kmetijstvo, ki
je primerno kraju in sprejemljivo za okolje,
ob spoznanju, da bo alpski prostor s svojim bogastvom naravnih virov in
voda, s svojimi možnostmi za kmetovanje, z zgodovinskim in kulturnim pomenom, z
vrednoto, ki jo predstavlja kot evropski življenjski, gospodarski in rekreacijski
prostor, ter s prometnimi smermi čez ta prostor tudi v prihodnosti
življenjskega pomena zlasti za tamkajšnje prebivalstvo, pa tudi za prebivalstvo z drugih
območij,
prepričane, da mora imeti tamkajšnje prebivalstvo možnost opredeliti svoje
lastne zamisli o družbenem, kulturnem in gospodarskem razvoju in sodelovati pri
njihovem uresničevanju v okviru veljavne ureditve,
prepričane, da morajo biti interesi gospodarstva usklajeni z ekološkimi
zahtevami, pri čemer je treba
upoštevati posebnosti posameznih regij in osrednjo vlogo kmetijstva,
zaradi pomena, ki ga je kmetijstvo od nekdaj imelo v alpskem prostoru in ga
bo ta gospodarska panoga zlasti na hribovitih območjih nujno imela tudi v
prihodnje kot temelj za ohranjanje primerne gostote poseljenosti, preskrbo
prebivalstva s hrano, proizvodnjo značilnih kakovostnih izdelkov, ohranjanje in
vzdrževanje kulturne krajine, med drugim tudi zaradi njene turistične rabe ter
tudi zaradi varstva tal pred erozijo, plazovi in poplavami,
ob spoznanju, da način in intenzivnost kmetovanja odločilno vplivata na
naravo in krajino in da mora ekstenzivno obdelana kulturna krajina izpolnjevati
bistveno funkcijo kot življenjski prostor za alpski rastlinski in živalski
svet,
priznavajoč, da je kmetovanje zaradi geomorfoloških in podnebnih
značilnosti na hribovitih območjih povezano z najtežjimi življenjskimi in
proizvodnimi razmerami,
prepričane, da se določeni problemi lahko razrešijo le čezmejno in s
skupnim ukrepanjem alpskih držav ter da je treba sprejeti tako na nacionalni kot
na evropski ravni zlasti gospodarske in socialne prilagoditvene in spremljajoče
ukrepe, tako da prihodnost kmetov in njihovih kmetij na hribovitih območjih ne
bo odvisna samo od uporabe tržnih meril,
sporazumele, kot
sledi:
I. poglavje
Splošne
določbe
1. člen
Cilji
(1) Ta protokol
določa ukrepe na mednarodni ravni, s katerimi bi ohranjali in spodbujali
hribovsko kmetijstvo, primerno kraju in sprejemljivo za okolje, tako da bi
trajno priznavali in zagotavljali njegov bistveni prispevek k ohranjanju
poseljenosti in trajnostnih gospodarskih dejavnosti – zlasti s proizvodnjo
značilnih kakovostnih izdelkov – k varstvu naravnega življenjskega okolja,
preprečevanju naravnih nesreč, ohranitvi lepot in rekreacijskih vrednot naravne
in kulturne krajine kot tudi h kulturi v alpskem prostoru.
(2) Pogodbenice si
bodo prizadevale, da bodo pri izvajanju tega protokola iskale najboljše rešitve
za mnogovrstne naloge hribovskega kmetijstva.
2. člen
Upoštevanje ciljev v politiki na drugih področjih
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo cilje tega protokola upoštevale tudi v svoji politiki na
drugih področjih.
3. člen
Temeljne obveznosti v celotnem gospodarskem okviru
Pogodbenice
soglašajo, da je treba kmetijsko politiko v skladu s celotno gospodarsko
politiko na vseh ravneh prilagoditi zahtevam trajnostnega in
uravnoteženega razvoja, da bi bilo v okviru obstoječih pogojev finančne
politike mogoče:
a) spodbujati, predvsem na hribovitih območjih, za
okolje sprejemljivo kmetijstvo in njegove funkcije splošnega pomena v skladu s
7. členom tega protokola,
b) z ukrepi socialne in strukturne politike v
povezavi z ukrepi kmetijske in okoljske politike na hribovitih območjih
zagotoviti primerne življenjske razmere in s tem učinkovito preprečevati
odseljevanje.
4. člen
Vloga kmetov
Pogodbenice
soglašajo, da je kmetijstvo, zlasti na hribovitih območjih, v stoletjih
izoblikovalo krajino in ji dalo njeno zgodovinsko podobo ter kulturno vrednost.
Zaradi mnogostranskih nalog kmetov je torej treba priznati njihovo odločilno
vlogo tudi v prihodnje pri ohranjanju naravne in kulturne krajine ter jih
pritegniti k sprejemanju odločitev in ukrepov za hribovita območja.
5. člen
Sodelovanje teritorialnih skupnosti
(1) V okviru veljavne
ureditve vsaka pogodbenica določi najboljšo raven usklajevanja in sodelovanja
med institucijami in teritorialnimi skupnostmi, ki jih to neposredno zadeva, z
namenom, da pospešuje skupno odgovornost, zlasti da izkoristi in razvija sinergijo
pri izvajanju politike hribovskega kmetijstva ter iz tega izhajajočih ukrepov.
(2) Teritorialne
skupnosti, ki jih to neposredno zadeva, sodelujejo v različnih fazah priprave
in uresničevanja te politike in ukrepov ob upoštevanju svojih pristojnosti v
okviru veljavne ureditve.
6. člen
Mednarodno sodelovanje
Pogodbenice se
dogovorijo:
a) da bodo skupno presojale razvoj kmetijske
politike in se medsebojno posvetovale pred vsako s kmetijsko politiko povezano
pomembno odločitvijo za izvajanje tega protokola,
b) da bodo s čezmejnim sodelovanjem vseh
pristojnih oblasti, posebej regionalnih uprav in lokalnih teritorialnih
skupnosti, zagotavljale uresničevanje ciljev in ukrepov, določenih v tem
protokolu,
c) da bodo pospeševale izmenjavo znanja, izkušenj
in skupnih pobud z mednarodnim sodelovanjem med raziskovalnimi in
izobraževalnimi zavodi, kmetijskimi in okoljskimi organizacijami kot tudi
občili.
II. poglavje
Posebni
ukrepi
7. člen
Pospeševanje hribovskega kmetijstva
(1) Pogodbenice si
prizadevajo za raznovrstnost ukrepov kmetijske politike na vseh ravneh glede na
različne krajevne razmere in za pospeševanje hribovskega kmetijstva z
upoštevanjem težjih naravnih razmer. Zlasti je treba podpirati kmetije, ki
zagotavljajo minimalno kmetijsko dejavnost v ekstremnih legah.
(2) Za prispevek
hribovskega kmetijstva pri ohranjanju in urejanju naravne in kulturne krajine
kot tudi varovanju pred naravnimi nesrečami, kar je v splošnem interesu in
presega splošne okvire obveznosti, je potrebno ustrezno nadomestilo na podlagi
sporazumov o konkretnih projektih in storitvah.
8. člen
Urejanje prostora in kulturna krajina
(1) Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo na hribovitih območjih upoštevale posebne razmere pri
urejanju prostora, namenski rabi tal, urejanju in izboljševanju zemljišč ob
upoštevanju naravne in kulturne krajine.
(2) Da bi hribovsko
kmetijstvo lahko izpolnilo svoje raznovrstne naloge, mora imeti predvsem na
razpolago potrebne površine za kmetijsko rabo, ki bo primerna kraju in
sprejemljiva za okolje.
(3) Pri tem je treba
poskrbeti za ohranjanje oziroma obnavljanje tradicionalnih prvin kulturne
krajine (gozdov, gozdnih robov, gozdičevja, grmičevja, močvirnih, suhih in
pustih travnikov, planinskih pašnikov) kot tudi gospodarjenje z njimi.
(4) Posebni ukrepi so
potrebni za ohranjanje tradicionalnih kmečkih poslopij in arhitekturnih
elementov ter za nadaljnjo uporabo značilnih načinov gradnje in gradbenega
materiala.
9. člen
Sonaravne metode gospodarjenja in značilni
proizvodi
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo ob prizadevanju za skupna merila sprejele vse potrebne
ukrepe, da bi tako olajšale uporabo in širjenje ekstenzivnih, sonaravnih in za
območje značilnih metod gospodarjenja na hribovitih območjih in da bodo
varovale značilne kmetijske proizvode, ki se odlikujejo po lokalno omejenem,
edinstvenem in sonaravnem načinu proizvodnje, ter taki proizvodnji dvigale
vrednost.
10. člen
Kraju primerna živinoreja in genetska raznolikost
(1) Pogodbenice se
strinjajo, da je kraju primerna živinoreja na razpoložljivih površinah bistveni
sestavni del hribovskega kmetijstva kot vir dohodka in tudi kot element
krajinske in kulturne identitete. Zato je treba ohraniti živinorejo z
njeno raznovrstnostjo značilnih
pasem, vključno s tradicionalnimi domačimi živalmi ter z njihovimi značilnimi
proizvodi; ta živinoreja mora biti primerna kraju, razpoložljivim površinam in
biti sprejemljiva za okolje.
(2) V skladu s tem je
treba ohraniti potrebno strukturo poljedelskih, pašnih in gozdnih površin, pri
čemer je ob pogojih ekstenzivne živinoreje treba upoštevati za posamezne kraje
primerno razmerje med površinami za pridelavo krme in staležem živine.
(3) Poleg tega je
treba zlasti pri raziskavah in
strokovni pomoči sprejeti potrebne ukrepe za ohranjanje genetske raznolikosti živine in kulturnih rastlin.
11. člen
Trženje
(1) Pogodbenice si
prizadevajo ustvariti ugodne razmere za trženje proizvodov hribovskega
kmetijstva, tako da se poveča njihova prodaja na kraju samem in okrepi njihova
konkurenčnost na domačih in mednarodnih trgih.
(2) Spodbujanje med
drugim vključuje blagovne znamke s kontroliranim poreklom in z jamstvom
kakovosti, ki enako ščitijo proizvajalce in potrošnike.
12. člen
Omejitev
proizvodnje
Pri omejevanju
kmetijske proizvodnje si bodo pogodbenice prizadevale upoštevati posebne zahteve
kmetovanja na hribovitih območjih, primernega kraju in sprejemljivega za
okolje.
13. člen
Dopolnjevanje
kmetijstva in gozdarstva
Pogodbenice
soglašajo, da morata biti dopolnjevanje in delna soodvisnost kmetijstva in
gozdarstva na hribovitih območjih zasnovana celostno. Zato se zavzemajo:
a) da se sonaravno gospodarjenje z gozdovi
pospešuje kot dodatni vir dohodka na kmetijah ter kot dopolnilna dejavnost
zaposlenih v kmetijstvu,
b) da se upoštevajo varovalne, uporabne,
rekreacijske ter ekološke in biogenetske funkcije gozda v razmerju do
kmetijskih zemljišč ob upoštevanju posebnosti kraja in skladnosti s krajino,
c) da se pašništvo in stalež divjadi uravnavata z
ustreznimi predpisi tako, da ne nastaja nesprejemljiva škoda v gozdu in na
kmetijskih zemljiščih.
14. člen
Dodatni viri
dohodka
Priznavajoč
tradicionalni pomen družinskih kmetij v hribovskem kmetijstvu in da bi jim
pomagali in jih ohranili kot nosilce osnovne, dopolnilne ali postranske
gospodarske dejavnosti, se pogodbenice zavzemajo za ustvarjanje in razvoj
dodatnih virov dohodka, predvsem na pobudo in v dobro tamkajšnjega
prebivalstva, posebej na področjih, povezanih s kmetijstvom, kot so gozdarstvo,
turizem in obrt, v skladu z varovanjem naravne in kulturne krajine.
15. člen
Izboljšanje
življenjskih in delovnih razmer
Pogodbenice
spodbujajo krepitev in izboljšanje kakovosti storitev, ki so nujne za
premostitev neugodnih razmer zaposlenih v kmetijstvu in gozdarstvu na
hribovitih območjih, da bi izboljšale njihove življenjske in delovne razmere in
jih povezale z gospodarskim in družbenim razvojem na drugih področjih in
predelih alpskega prostora. Pri tem ne smejo biti odločilna zgolj gospodarska
merila. To velja predvsem za prometne povezave, za gradnjo in obnovo
stanovanjskih in gospodarskih objektov kakor tudi za nabavo in vzdrževanje
tehničnih naprav in opreme.
16. člen
Dopolnilni
ukrepi
Pogodbenice lahko
za hribovsko kmetijstvo sprejmejo
poleg ukrepov, predvidenih v tem protokolu, tudi dopolnilne ukrepe.
III. poglavje
Raziskave,
izobraževanje in obveščanje
17. člen
Raziskave in
opazovanje
(1) Pogodbenice
spodbujajo in s tesnim sodelovanjem usklajujejo raziskave in sistematično opazovanje, da bi dosegle
cilje tega protokola.
(2) Posebej se
zavzemajo za posebne agrarne raziskave hribovskega kmetijstva, ki bodo potekale
tako, da bodo čim bolj ustrezale dejanskim lokalnim razmeram in bodo vključene
v proces določanja in preverjanja ciljev in ukrepov kmetijske politike, pri
čemer pa se bodo pridobljeni rezultati uporabljali pri izobraževanju in
strokovni pomoči za kmetijstvo.
(3) Pogodbenice
poskrbijo, da se rezultati nacionalnih raziskav in sistematičnega opazovanja
zbirajo v skupni sistem za stalno opazovanje in informiranje in so na voljo
javnosti v okviru veljavne ureditve.
(4) Pogodbenice
zlasti sestavijo za posamezna hribovita območja in ob upoštevanju ciljev in
ukrepov, določenih s tem protokolom, primerljiv posnetek stanja o gospodarskem
in družbenem položaju hribovskega kmetijstva.
(5) Posnetek stanja
je treba redno dopolnjevati in mora vsebovati navedbe o posebej problematičnih
temah in območjih, o učinkovitosti sprejetih ukrepov ali o tistih, ki jih je
treba sprejeti. Prednostno so obdelani podatki demografskega, socialnega in
gospodarskega razvoja v povezavi z različnimi krajevnimi geografskimi,
ekološkimi in infrastrukturnimi kazalci kot tudi opredelitev meril trajnostnega
in uravnoteženega razvoja v smislu Alpske konvencije in tega protokola.
(6) Poleg tega je
treba prednostno obravnavati teme, ki so navedene v prilogi.
18. člen
Izobraževanje
in obveščanje
(1) Pogodbenice
spodbujajo izobraževanje in izpopolnjevanje ter obveščanje javnosti o ciljih,
ukrepih in izvajanju tega protokola.
(2) Pogodbenice
spodbujajo predvsem:
a) nadaljnji razvoj izobraževanja in
izpopolnjevanja ter strokovne pomoči na področju kmetijstva, poslovodstva in
trženja vključno z varstvom narave in okolja. Ponudba izobraževanja se bo
oblikovala tako, da bo omogočala usmerjanje in usposabljanje tudi za druge ali
dopolnilne poklice, povezane s kmetijstvom,
b) obsežne in objektivne informacije, ki se ne
omejujejo zgolj na neposredno prizadete osebe in organe, temveč bi z občili
dosegale tudi najširšo javnost znotraj in zunaj alpskega prostora, da bi tako
omogočile poznavanje vloge hribovskega kmetijstva in vzbudile zanimanje za to.
(3) Poleg tega je
treba prednostno obravnavati teme, ki so navedene v prilogi.
IV. poglavje
Izvajanje,
nadzor in presojanje
19. člen
Izvajanje
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo s primernimi ukrepi v okviru veljavne ureditve zagotovile
izvajanje tega protokola.
20. člen
Nadzor
spoštovanja obveznosti
(1) Pogodbenice redno
poročajo Stalnemu odboru o ukrepih, ki so jih sprejele na podlagi tega
protokola. V poročilih se navede tudi učinkovitost sprejetih ukrepov. Alpska
konferenca določi časovno zaporedje poročanja.
(2) Stalni odbor
pregleda poročila zaradi preverjanja, ali so pogodbenice izpolnile obveznosti
iz tega protokola. Od pogodbenic lahko zahteva tudi dodatne informacije ali pa
si pridobi informacije iz drugih virov.
(3) Stalni odbor
sestavi za Alpsko konferenco poročilo o spoštovanju obveznosti pogodbenic po
tem protokolu.
(4) Alpska konferenca
se seznani s tem poročilom. Če ugotovi, da se obveznosti ne spoštujejo, lahko
sprejme priporočila.
21. člen
Presojanje
učinkovitosti določb
(1) Pogodbenice redno
preverjajo in presojajo učinkovitost določb tega protokola. Če je za
uresničevanje njegovih ciljev potrebno, predvidijo sprejem ustreznih sprememb
tega protokola.
(2) V okviru veljavne
ureditve tudi teritorialne skupnosti sodelujejo pri tem presojanju. Posvetujejo
se lahko tudi z nevladnimi organizacijami, ki so dejavne na tem področju.
V. poglavje
Končne
določbe
22. člen
Odnos med
Alpsko konvencijo in protokolom
(1) Ta protokol je
protokol Alpske konvencije v
smislu 2. člena in drugih členov konvencije, na katere se nanaša.
(2) Pogodbenice tega
protokola so lahko samo pogodbenice Alpske konvencije. Vsaka odpoved Alpske
konvencije velja tudi kot odpoved tega protokola.
(3) Kadar Alpska
konferenca odloča o vprašanjih, ki se nanašajo na ta protokol, lahko o njih
glasujejo samo pogodbenice tega protokola.
23. člen
Podpis in
ratifikacija
(1) Ta protokol je na
voljo za podpis vsem državam podpisnicam Alpske konvencije in Evropski
skupnosti dne 20. decembra 1994 in pri Republiki Avstriji kot depozitarju od
15. januarja 1995.
(2) Za pogodbenice,
ki so izrazile soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokol veljati
tri mesece po datumu, ko so tri države deponirale svoje listine o ratifikaciji,
sprejetju ali odobritvi.
(3) Za pogodbenice,
ki kasneje izrazijo soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokol
veljati tri mesece po deponiranju listine o ratifikaciji, sprejetju ali odobritvi.
Po začetku veljavnosti spremembe protokola postane vsaka nova pogodbenica tega
protokola pogodbenica protokola v spremenjenem besedilu.
24. člen
Notifikacije
Depozitar obvesti v
zvezi s tem protokolom vsako državo, navedeno v preambuli, in Evropsko skupnost
o:
a) vsakem podpisu,
b) deponiranju vsake listine o ratifikaciji,
sprejetju ali odobritvi,
c) vsakem datumu začetka veljavnosti,
d) vsaki izjavi katere od pogodbenic ali
podpisnic,
e) vsakem obvestilu pogodbenice o odpovedi vključno z datumom, ko začne veljati.
Da bi to potrdili, so podpisniki, pravilno pooblaščeni v ta namen,
podpisali ta protokol.
Sestavljeno v
Chambéryju dne 20. decembra 1994 v slovenskem, francoskem, italijanskem in
nemškem jeziku, pri čemer so vsa štiri besedila enako obvezujoča, v enem samem
originalu, ki je deponiran v arhivu Republike Avstrije. Depozitar posreduje
vsaki podpisnici overjeno kopijo.
Priloga
Prednostne raziskovalne in izobraževalne teme v
skladu s 17. in 18. členom
Raziskave:
Določitev in
razvrstitev hribovitih območij glede na višinsko lego ter krajevne podnebne,
geomorfološke, infrastrukturne in gospodarske razmere.
Preverjanje
učinkovitosti ukrepov za hribovsko kmetijstvo, sprejetih na različnih
političnih ravneh in ravneh odločanja (skupna kmetijska politika EU, države,
regije, teritorialne skupnosti),
in njegove ekološke funkcije (družbena in okoljska sprejemljivost).
Presoja
gospodarske in ekološke, družbene in kulturne vloge kmetijstva in gozdarstva
ter njunih razvojnih možnosti ob upoštevanju posebnih krajevnih razmer
različnih hribovitih območij.
Načini
proizvodnje in predelave, merila izboljšav in kakovosti kmetijskih proizvodov
na hribovitih območjih.
Genetske
raziskave in strokovna pomoč za diferencirano ohranjanje raznolikosti pasem
živine in kulturnih rastlin, primerno kraju in sprejemljivo za okolje.
Izobraževanje:
Znanstveno-tehnična
in socioekonomska pomoč in izobraževanje za kmetije in tudi za podjetja, ki
predelujejo njihove proizvode.
Tehnično in
ekonomsko upravljanje podjetij, namenjeno zlasti popestritvi ponudbe in
različnim alternativnim oblikam proizvodnje in dohodka v kmetijstvu in zunaj
njega.
Finančni in
tehnični pogoji in učinki uporabe sonaravnih načinov pridelovanja in
proizvodnje, sprejemljivih za okolje.
Občila,
sporočanje ali razširjanje informacij za usmerjanje javnega mnenja, politike in
gospodarstva v alpskem prostoru in zunaj njega.