1053/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Heinzl

und GenossInnen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend Sperren des Bahnhof - Wachzimmers in St. Pölten

 

In St. Pölten wird auf Anordnung der Bundespolizeidirektion unter Berufung auf einen

Sparerlass des Bundesministers für Inneres das Wachzimmer am Bahnhof künftig in den

Nachtstunden geschlossen sein. Von 19 Uhr abends bis 7 Uhr morgens wird das Wachzimmer

zugesperrt. Das nächstgelegene Wachzimmer befindet sich im Rathaus St. Pölten. Von dort

aus ist eine ständige Überwachung des Bahnhofsgeländes nicht gewährleistet und es entstehen

damit in den Nachtstunden schwere Sicherheitsdefizite für die St. Pöltner Bevölkerung.

 

Die vom Sprecher des Bundesminister für Inneres in der Kronen - Zeitung vom 6.7.2000

verbreitete Behauptung, dass die durch die Sperre des Wachzimmers eingesparten Beamten

nun statt Innendienst eben Aussendienst versehen, entspricht nicht den Tatsachen. Zur

Nachtzeit war am Bahnhofs - Wachzimmer immer eine anteilsmäßige Aussendienstzeit

vorgeschrieben, welche auch von den dort dienstversehenden Sicherheitswachebeamten

eingehalten wurde. Bei der Sperre des Wachzimmers am Bahnhof handelt es sich also

keinesfalls um eine Verlagerung vom Innendienst zum Aussendienst.

 

Das Wachzimmer am Bahnhof ist eines der wichtigsten der Landeshauptstadt. Viele tausende

Menschen frequentieren jeden Tag den Bahnhof und den vorgelagerten Bus - Bahnhof. Allein

rund 23.000 Schülerinnen und Schüler kommen während der Schulzeit über diesen

Verkehrsknotenpunkt St. Pölten und fahren erst wieder in den späten Abendstunden nach

Hause.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres

nachstehende

Anfrage:

 

 

1. Sind Sie der Auffassung, dass eine kontinuierliche Überwachung des Bahnhofes bzw.

    Bus - Bahnhofes nicht erforderlich ist?

 

2. Durch welche Maßnahmen wird sichergestellt, dass im unmittelbaren

    Bahnhofsbereich Sicherheitswachebeamte ständig verfügbar sind?

 

3. Werden Sie dafür Sorge tragen, dass das Wachzimmer am Bahnhof in den Nacht -

    stunden wieder geöffnet wird?