2114/J XXI.GP

Eingelangt am: 12.03.2001

 

 

Anfrage

 

Der Abgeordneten Schasching

 

und Genossinnen und Genossen

 

an den Bundesminister für Justiz

 

 

betreffend die Möglichkeit der Schließung von Bezirksgerichten in

Niederösterreich

 

Das Justizministerium plant eine Reform der Gerichtsorganisation, die im Ergebnis,

wie aus mehreren Mitteilungen der Presse hervorgeht, für Niederösterreich, die

Schließung von mehreren Bezirksgerichten bedeuten würde.

Nach diesen Plänen käme es zu einer Reduktion von Bezirksgerichten in einer

Dimension, die weit über eine „Zusammenlegung von Kleinstgerichten“ hinausginge.

Die Bevölkerung ist verunsichert und befürchtet, gerade in ländlichen Gebieten,

erhebliche Nachteile und Verschlechterungen.

 

Die Schließung eines Bezirksgerichts bedeutet einen gravierenden Verlust für die

Infrastruktur ländlicher Regionen weiters sind negative Auswirkungen für die lokale

Wirtschaft zu befürchten.

 

Den Reformplänen ist keine breite Diskussion vorausgegangen. Daher ist ein

Thematisierung dieser Frage nicht nur im Bereich der ministeriellen Verantwortlichen,

sondern insbesondere auch im Bereich der kommunalpolitisch Verantwortlichen und

der unmittelbar davon betroffenen Bevölkerung zu führen.

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Justiz

nachstehende:

 

 

                                                               Anfrage

 

1.   Welche Gerichte sind in Niederösterreich aufgrund der Strukturänderungen

      konkret bedroht?

 

2.   Welche Pläne haben Sie konkret mit den Gerichten in Neulengbach, Hainfeld,

      Purkersdorf und Herzogenburg?

 

3.   Ist das Bezirksgericht Neulengbach konkret von der Schließung betroffen?

 

4.   Wenn ja, inwieweit wird das Gebäude, das in den Jahren 1997 - 1999 mit einer

      Investitionssumme von ca. 20 Millionen Schilling renoviert wurde,

      weiterverwendet?

 

5.   Wurden bezüglich Schließung und Zusammenlegung von Bezirksgerichten in

      Niederösterreich schon Gespräche seitens des Bundesministeriums mit dem

      Land Niederösterreich aufgenommen?

6.   Wenn ja, gibt es schon konkrete Ergebnisse?

 

7.   Wie hoch beläuft sich die Kostenersparnis aufgrund der Schließung und

      Zusammenlegung von Bezirksgerichten in Niederösterreich?

 

8.   Stehen Ihre Auflassungsbestrebungen nicht im Wiederspruch zu dem von Ihnen

      angekündigten Ausbau der Rechtsberatung und Serviceleistungen der Gerichte?

 

9.   Was passiert mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der von der Schließung

      betroffenen Bezirksgerichte?

 

10. Wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesbezüglich schon informiert?