266/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Scheibner, Dr. Bösch, Ing. Graf, Mag. Haupt, Bgdr. Jung, Dr. Ofner

und DI Schöggl

 

an den Bundesminister für Landesverteidigung

betreffend den geplanten Rückbau von sogenannten Festen Anlagen

 

Mit Anfragebeantwortung zu Nr. 178/JBA vom 6. Mai 1998 wird die kostenintensivste

Variante des Rückbaus von sogenannten Festen Anlagen von Seiten des BMLV mit 1‚5 Mio öS

pro Anlage beziffert. Laut einem Zeitungsbericht der Kronen Zeitung vom 21.12.1999, S. 8

sollen fast 600 solcher Anlagen rückgebaut werden. Das würden den Steuerzahler ca. 900

Millionen öS kosten.

 

Obwohl dem Bundesheer bei fast allen Waffengattungen moderne Waffen, Fahrzeuge, Gerät

und Ausrüstung fehlen und in allen Bereichen umfangreiche Investitionen notwendig sind,

werden mit diesem Projekt dringend benötigte Finanzmittel verschwendet.

 

Darüber hinaus ist es mehr als strittig, ob gewisse Anlagen u.U. nicht in anderer militärischer

Verwendung weiter erhalten werden sollen, zumal in einigen Einsatzverfahren des

Bundesheeres eine sinnvolle Nutzung zumindest eines Teiles dieser Anlagen nicht

ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob ein Erhalt dieser Bauten

nicht billiger käme als der Abbau.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Landesverteidigung

folgende

 

 

ANFRAGE

 

 

1. Wieviele sogenannte Feste Anlagen sind von dieser Maßnahme betroffen?

 

2. Wieviele Sperrstellungen sind von dieser Maßnahme betroffen?

3. Wieviele sonstige vorbereitete Stellungen, Bunker u.ä. sind von dieser Maßnahme

    betroffen?

 

4. Wieviele Grundstücke mit Festen Anlagen, Sperrstellungen u.ä. Anlagen befinden sich im

    Besitz der Republik?

 

5. Wieviele Grundstücke mit Festen Anlagen, Sperrstellungen u.ä. Anlagen wurden durch

    das BMLV gepachtet?

 

6. Inwieweit stimmen die Angaben der Kronen Zeitung, daß Waffenteile dieser Anlagen an

    Israel verkauft werden sollen, einem Staat der ununterbrochen kriegerische bzw.

    kriegsähnliche Handlungen setzt (Südlibanon)?

 

7. Inwieweit sieht das BMLV die Lieferung von Waffenteile an Israel als mit den einschlägigen

    (verfassungs -)rechtlichen Bestimmungen als vereinbar?

 

8. Welche Kosten entstanden bei der Errichtung sämtlicher derzeit auf dem Bundesgebiet

    vorhanden Festen Anlagen und Sperrstellungen (Bunker, Waffenstände, Geschütz-,

    Granatwerfer - und Kanonenanlagen, Panzertürme, vorbereitete Sperranlagen usw.)?

 

9. Wieviele Soldaten der Einsatzorganisation waren vor 1999 in Verbänden und Kompanien

    die solche Anlagen besetzten beordert?

 

10. Wieviele Soldaten der Einsatzorganisation werden nach dem geplanten Rückbau dieser

      Anlagen in Verbänden und Kompanien die solche Anlagen besetzen beordert sein?