3185/J XXI.GP
Eingelangt am: 07.12.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend
Integration geschlechtsspezifischer
Problemlagen in die
Österreichische
Gesundheitskonferenz
sowie Umsetzung von Gender Mainstreaming im Gesundheitsbereich
Wie im
Regierungsprogramm vorgesehen, fand mittlerweile bereits zwei Mal eine
Österreichische
Gesundheitskonferenz statt, die im Gesundheitswesen Tätigen die
Möglichkeit
zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch bieten sollte. Im Rahmen der 1.
Gesundheitskonferenz wurden Arbeitsgruppen zu den Themen "Qualität im
Gesundheitswesen",
"Einsatz neuer Informationstechnologien",
"Gesundheitsökonomie und
Finanzierung",
"Fortschritt in der Medizin" und "Senioren in
Österreich" eingerichtet. Über
die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurde bei
einer 2. Österreichischen Gesundheitskonferenz
Bericht erstattet.
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Des weiteren wurde in Ihrem Ministerium im Frühjahr 2001 eine
eigene Abteilung für
Frauengesundheit eingerichtet.
Es ist nun von Interesse, wie diese
spezialisierte Abteilung in die Österreichische
Gesundheitskonferenz
integriert wurde. Weiters stellt sich die Frage, inwieweit überhaupt
Erkenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet
der Frauengesundheit bzw.
geschlechtsspezifische Problemlagen
im Gesundheitsbereich in die Österreichische
Gesundheitskonferenz
einfließen. Schließlich gibt es wenig Information darüber, wie
generell
die Umsetzung von Gender
Mainstreaming in der Gesundheitspolitik Ihres Ressorts erfolgt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1.
Inwiefern ist die Abteilung für Frauengesundheit Ihres Ministeriums in die
Arbeit der
Österreichischen Gesundheitskonferenz
integriert?
2. Sind die
Arbeitsgruppen der Österreichischen
Gesundheitskonferenz weiter aktiv?
Wenn
ja:
Mit
den bisherigen Themenstellungen oder auch mit neuen Themenstellungen?
Bitte
nennen
Sie die
Mitglieder
der einzelnen
Arbeitsgruppen.
Wenn
nein:
Inwiefern
fließen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen in die Gesundheitspolitik Ihres
Ressorts ein?
3. Wie kam
es zur Einrichtung gerade dieser Arbeitsgruppen mit den entsprechenden
Themen? Wurden die Arbeitsgruppen auf
Initiative des Ministeriums eingerichtet?
4.
Warum gab es keine Arbeitsgruppe zum Thema "Frauen und Gesundheit"
bzw.
"Geschlechtsspezifische
Problemlagen im Gesundheitsbereich"? Schließlich wurden zur
Bearbeitung
spezifischer Gesundheitsprobleme anderer Gruppen - wie etwa Seniorinnen
- sehr wohl eigene Arbeitsgruppen eingerichtet.
5.
In welcher Form wurden Erfahrungen und Erkenntnisse auf dem Gebiet der
Frauengesundheit
in die Österreichische Gesundheitskonferenz integriert?
6.
Im Bericht der Österreichischen Gesundheitskonferenz vom 18.5.2001 wird
bei vielen
Themen
überhaupt nicht auf geschlechtsspezifische Implikationen bestimmter
Krankheiten
bzw, gesundheitspolitischer Problemlagen eingegangen, obwohl diese
oftmals von zentraler
Bedeutung sind; sie fehlen etwa im Bericht "Rauchen und
Gesundheit" oder "Senioren in
Österreich".
(Im Bericht "Alkohol und
Gesundheit" wird hingegen darauf eingegangen und dadurch
etwa ersichtlich, dass das Gesundheitsproblem Alkohol Männer und Frauen in
sehr
unterschiedlicher Weise betrifft: 20,7% Männer, aber nur 6,5% Frauen
betreiben laut
einer Repräsentativerhebung 93/94
Alkoholmissbrauch).
a.
Warum fehlen diese wichtigen geschlechtsspezifischen Analysen in weiten
Bereichen?
b. Glauben Sie, dass
ohne die Berücksichtigung
geschlechtsspezifischer Aspekte
aussagekräftige
Ergebnisse im Gesundheitsbereich erzielt werden können?
c.
Steht diese fehlende
Berücksichtigung nicht im
Gegensatz zur von Ihnen
übernommenen
Verpflichtung zur Umsetzung der Strategie des "Gender Mainstreaming"
auf
nationaler Ebene (Ministerratsbeschluss vom Juli 2000)?
7.
Im angesprochenen Bericht, der von Ihrem Ministerium herausgegeben ist, wird
häufig
nicht
geschlechtergerecht formuliert.
Wie lässt sich dies mit dem von Ihnen
initiierten Ministerratsbeschluss zum
geschlechtergerechten
Sprachgebrauch vereinbaren?
8. Aus dem
Ministerratsbeschluss zum Gender Mainstreaming vom Juli 2000: "Gender
Mainstreaming zielt darauf ab, dass bei der
Planung politischer Strategien die
Besonderheiten, Interessen und
Wertvorstellungen beider Geschlechter berücksichtigt
werden".
Bitte führen
Sie an, bei welchen gesundheitspolitischen Maßnahmen Ihres Ministeriums
bisher
das Prinzip des Gender Mainstreaming beachtet wurde und in welcher Weise dies
geschehen
ist.
9.
Aus wievielen Mitarbeiterinnen (aufgeschlüsselt nach Geschlecht und
Funktion) besteht
die
Abteilung für Frauengesundheit in Ihrem Ministerium?
10.
Was sind die Arbeitsschwerpunkte dieser Abteilung heuer gewesen und welche sind
für
das
Jahr 2002 vorgesehen?
11. Wie hoch ist das Budget dieser Abteilung heuer und wie hoch wird es 2002 sein?