341/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

 

 

betreffend Sicherheitsstandards von Waren

 

Der Abbau der so genannten Handelshemmnisse führte zu einer massiven Senkung des

Sicherheitsniveaus von verschiedenen Produkten. Bis 1990 mußte jede Firma innerhalb der

EU vor Markteinführung ihre Produkte überprüfen lassen. Derzeit soll sich dies allein durch

die Marktüberwachung und den Wettbewerb regeln. Außerdem kann, da es in der EU keine

einheitliche Interpretation von Sicherheitsstandards gibt, ein gefährliches Produkt in einem

Mitgliedsstaat der EU erlaubt und in einem anderen verboten sein.

Gemäß einer Studie der belgischen Überwachungsorganisation Aib - Vincotte International

entsprechen ein Drittel der Waren innerhalb der Europäischen Union nicht den

Sicherheitsmindeststandards. Auch der TÜV Österreich (Technischer Überwachungs - Verein

Österreich) konstatiert, daß das CE - Zeichen nicht für Qualität und Sicherheit bürge, besonders

Waren aus der EU und Fernost weisen häufig Sicherheitsmängel auf. Untersuchungen aus

Bayern bestätigen diese Beobachtungen. Die Marktüberwachung hinsichtlich der Einhaltung

der gesetzlichen Mindestanforderungen für Produkte wird EU - weit als mangelhaft

empfunden. In Österreich fehlt auf technischem Gebiet die Marktüberwachung gänzlich.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE

 

1. Welches Instrument existiert in Österreich, das die von der EU verlangte

     Marktüberwachung hinsichtlich CE gekennzeichneter Produkte ausführt?

 

2. Welche Institutionen untersuchen in Österreich die Sicherheitstandards von Waren?

    Welche Konsequenzen Ihrerseits folgen den Ergebnissen?

 

3. Welche Maßnahmen gedenken Sie zur Verbesserung von Sicherheitsstandards von

     Produkten zu setzen?

 

4. Werden Sie sich für die Einrichtung einer Marktüberwachung auf technischem Gebiet

     einsetzen? Wenn nein, warum nicht?

 

5. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit, eine Negativ - Liste von mangelhaften Produkten

     zu veröffentlichen?

6. Welche Initiativen im Hinblick auf Produktsicherheit haben Sie auf EU - Ebene

     gesetzt, welche weiteren Schritte werden Sie unternehmen?

 

7. Wieviele Verfahren wegen Nicht - Einhaltung der EU - Richtlinien wurden in den letzten

     Jahren eingeleitet?

 

8. Welcher Schaden für Umwelt, Arbeitssicherheit und Wirtschaft ist aus nicht EU -

     konformen Produkten entstanden?

 

9. Laut eines Berichts des WDR - Magazins "Plusminus" sollen Nike - Trikots von Borussia

     Dortmund mit der Schwermetall - Verbindung Tributylzinn (TBT) belastet sein. TBT ist

     eine Zinnverbindung, die Hormonhaushalt, Immunsystem und Nervensystem

     schädigen kann. Mehrere deutsche Kaufhausketten zogen daraufhin die Fußballtrikots

     aus dem Verkauf.

 

     Welche Maßnahmen wurden in diesem Zusammenhang in Österreich unternommen?

 

     Welche Kontrollen veranlaßten Sie?