3461/J XXI.GP
Eingelangt am: 22.02.2002
ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber,
Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend
österreichische Position beim ECOFIN: Kürzung der Direktzahlungen
für
die Landwirtschaft
Am 12. Februar 2002 lehnten
Sie beim Rat der EU-Finanzminister (ECOFIN) namens
Österreich den Kommissionsvorschlag für die stufenweise
Einführung von
Direktzahlungen an die Landwirte der Beitrittsländer ab und machten eine
Reform der
Gemeinsamen Agrarpolitik mit deutlichen Kürzungen der bestehenden
Direktzahlunqen zur Bedingung. Damit erneuerten Sie Ihre Kritik, dass die
Förderungen für die Landwirtschaft in der derzeitigen Höhe nicht
aufrechterhalten
werden könnten.
Mit dieser Position stehen Sie in direktem
Widerspruch zum Landwirtschaftsminister,
der die stufenweise Einführung der Direktzahlungen in den
Beitrittsländern
ausdrücklich begrüßt hat. Ihre Position wurde auch von der
EU-Haushalts-
kommissarin mit dem Hinweis gerügt, Österreich habe bei seinem
EU-Beitritt 1995
auch nicht so heftig reagiert, als das Land dabei 800 Mio. E (11 Mrd. ATS) an
Direktzahlungen von der EU erhalten habe.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1.
Gibt es eine offizielle Stellungnahme der österreichischen
Bundesregierung, die
Ihre Position im ECOFIN legitimiert? Wenn ja, welche konkret?
2.
Ist Ihre Position im ECOFIN mit dem Landwirtschaftsministerium abgestimmt
worden? Wenn ja, wann, in welcher Form und mit welchem Inhalt? Wenn nein,
warum nicht?
3.
Wie beurteilen Sie den Rüffel der EU-Kommissarin, dass Österreich ja
anlässlich
des EU-Beitrittes auch Direktzahlungen in Höhe von 11 Mrd. ATS erhalten
habe?
4. Welche Maßnahmen schlagen Sie für die Finanzierung der Gemeinsamen
Agrarpolitik im Hinblick auf
die Erweiterung vor? In welchen Bereichen wollen Sie
die Kürzungen ansetzen? In welcher Weise wären auch die Landwirte der
EU15
davon betroffen?