3552/J XXI.GP
Eingelangt am: 28.02.2002
der Abgeordneten Mag. Terezija Stoisits, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Inneres
betreffend slowenisch/kroatische Schreibweise der Namen in den Reisepässen
In
den Anfragebeantwortungen des Innenministeriums vom 30.06.1998 zu 4504/J
und vom 04.08.1998 zu 4808/J wird uns mitgeteilt, dass auf Grund der
Transliterationsregeln der ICAO-Norm und des Schengenerinformationssystems eine
slowenischsprachige Schreibweise der Namen in der maschinenlesbaren Zone nicht
möglich sei. “Eine Aufnahme der diakritischen Zeichen in die
maschinenlesbare Zone
würde eine Änderung der in der ICAO-Norm enthaltenen
Transliterationsregeln und
in der Folge auch eine Änderung des
gesamten SIS erforderlich machen. Derzeit ist
eine Änderung dieser
Transliterationsregeln, die durch alle EU-Mitglieds- bzw.
Schengenstaaten erfolgen müßte, nicht vorgesehen."
In
Kärnten wurde in einem konkreten Fall, aber nicht nur in der
maschinenlesbaren
Zone, sondern generell im Reisepass die slowenische Schreibweise des Namens,
also mit dem “Hacek" verweigert. Der Betroffene wurde darauf
hingewiesen, dass es
mit dem Computer nicht möglich sei, ein Hacek zu schreiben.
Schließlich wurde der
Hacek mit einem Stift eingefügt. Die zuständige Beamtin führte
den Betroffenen vor,
dass es mit den der Behörde zur
Verfügung stehenden Programm des Computers
tatsächlich nicht möglich ist, die
entsprechenden diakritischen Zeichen zu setzen. Es
gibt heute zweifellos ausreichend Programme mit denen auch diakritische Zeichen
gesetzt werden können.
Das
Fehlen des Hacek ändert dabei den Namen wesentlich, da der Hacek nicht
bloß
eine Ergänzung zu einem Buchstaben darstellt, sondern einen integrierten
Bestandteil eines eigenen Buchstabens bildet.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. In absehbarer Zeit ist
mit dem Beitritt Sloweniens, Tschechiens, Polens und der
Slowakei zur EU zu rechnen. Werden Sie daher dafür sorgen, dass es
möglichst rasch zu einer Änderung der Transliterationsregeln durch
alle EU-
Mitglieds- bzw. Schengenstaaten kommt?
2. Wann ist mit einer Änderung dieser Transliterationsregeln zu rechnen?
3.
Warum verfügen die zuständigen BeamtInnen in Kärnten und
Burgenland
insbesondere in den Bezirkshauptmannschaften in Kärnten und der
Bundespolizeidirektion Klagenfurt über kein Programm, mit dem auch
diakritische Zeichen gesetzt werden
können und somit die slowenischen
Namen in korrekter Form (mit Haceks) geschrieben werden können?
4.
Werden Sie dafür sorgen, dass die zuständigen Stellen insbesondere in
Kärnten und in Burgnland mit entsprechenden Computerprogrammen
ausgestattet werden?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, wann ist damit zu rechnen?
5.
Warum verfügen diese zuständigen Stellen bis heute noch über
keine
entsprechenden Computerprogramme bzw.
Geräte?