3609/J XXI.GP

Eingelangt am: 12.03.2002

ANFRAGE

Der Abgeordneten Jarolim,              , Parnigoni


und GenossInnen

an den Bundesminister für  Inneres

betreffend Kinderschänderringe in Österreich

Der Artikel “Das Netz der Kinderschänder" in der Zeitschrift News 04/02, über den
Kinderhändlerring in Österreich, Tschechien und Ungarn, der Buben an zahlungswillige
Freier vermittelt, der dieser Anfrage beigelegt ist, hat Österreich erschüttert.

Ebenso die Aufdeckung des Pädophilenringes in Bad Goisern 1997, der ein Netz sichtbar
machte, das sich über ganz Österreich bis in die Nachbarländer und in höchste Kreise
erstreckt. Der am 4.3.2002 gesendete Beitrag in “Thema" über diesen Kinderschänderring hat
nun zu Tage gebracht, dass sich die Verurteilten wieder auf freiem Fuß befinden und weder
von sich aus Schuldeinsicht zeigen, noch von staatlicher Seite im Rahmen der
Bewährungshilfe oder einer verpflichtenden Therapie darauf geachtet wird, dass sich diese
Verbrechen an den Kinderseelen nicht fortsetzen.

Insbesondere hat einer der Triebtäter in dem Interview angekündigt, er werde es künftig nur
mehr mit Buben “treiben, die hundertprozentig dicht halten". Die Gefahr durch Tötung des
Kindes sein “Dichthalten" zu gewährleisten hat einer der Täter im News Interview als
Alternative vieler seiner “Kollegen" bei drohender Aufdeckung genannt.

Die unterzeichnenden Abgeordneten stellen in diesem Zusammenhang mit der Bitte um

Beantwortung    an den

Bundesminister für   Inneres   folgende

Anfrage:

1.  Welche Schritte werden gegen die im News-Bericht genannten und zitierten Personen
Ronald F., Walter W., Reinhard K. und Wolfgang I. unternommen?

2.   Welche Maßnahmen werden für die Opfer der Kinderschänderringe getroffen?

3.   Wieviel Budget war/ist für Verbrechensopfer in den Jahren 2001/2002 vorhanden?

4.   Welche Maßnahmen  werden  ergriffen  um Kinder, Eltern und  Betreuerinnen für
Missbrauch zu sensibilisieren und zum Selbstschutz zu erziehen?

5.   Ab welchem Alter und  mit welchen Mitteln werden Kinder über derartige Gefahren
aufgeklärt?

6.   Warum werden Triebtäter in den österreichischen Gefängnissen nicht flächendeckend
einer Therapie schon in Haft zugeführt?


7.   Wieviel Budget steht für die psychologische Betreuung solcher Täter zur Verfügung?

8.   Wieviele Täter werden zur Zeit nicht in einer regelmäßigen Therapie betreut (auch in
%)?

9.   Wie häufig wird als Auflage nach der Entlassung eine Therapie auferlegt?

10. Gibt es eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der österreichischen Behörden und
Gerichte mit den Nachbarstaaten im Zusammenhang mit Sextourismus und
Kindesmissbrauch?

[Beilage konnte nicht gescannt werden]