3630/J XXI.GP
Eingelangt am: 20.03.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Emmerich Schwemlein
und GenossInnen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Stillegung von 9 Munitionslager in Österreich
Wie der Homepage des Bundesministeriums für
Landesverteidigung und den Medien zu
entnehmen ist, wird von der blau-schwarzen Bundesregierung die Struktur des
öffentlichen
Dienstes “verschlankt". “Der Dienstleistungsgedanke und die
Steigerung der eigenen
Leistungsfähigkeit seien tragende Faktoren der zukünftigen
öffentlichen Dienste. Um die
dafür notwendigen Personalveränderungen sozial abzufedern, wurde vom
Nationalrat am
21. November 2001 ein “Sozialpaket für den öffentlichen
Dienst" beschlossen.
Unter anderem wird auch das Munitionslager Lofer bis 2006
stillgelegt werden. Damit
werden 23 hochwertige Arbeitsplätze abgebaut. Die Bediensteten werden in
den “Sozialplan"
und auf andere Dienststellen strafversetzt. Den Bediensteten können
aufgrund der totalen
Verunsicherung durch Umorganisationen des Bundesministeriums für
Landesverteidigung
keine verbindlichen Auskünfte über ihre zukünftigen Dienstorte
gegeben werden.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichnenden
Abgeordneten an den
Bundesminister für Landesverteidigung folgende
ANFRAGE
1. Wie werden
Sie die Auswirkungen des Verlusts von Arbeitsplätzen in der betriebsarmen
Region des Salzburger Saalachtals abfedern?
2. Inwieweit wurde im “Sozialpaket für den öffentlichen Dienst" einbezogen, dass 22
Familien durch die Schließung des
Munitionslagers Lofer monatliche Einbußen von Euro
350,-- bei einem Monatseinkommen von Euro 1.250,-- tragen werden müssen?
3. Wie weit
wurde in Ihre “Verschlankung der Strukturen" die Tatsache
mitbeinbezogen,
dass einer ohnehin wirtschaftlich schwächeren Region wie in diesem Fall
dem Abschnitt
des Salzburger Saalachtals Kaufkraftpotential verloren geht?
4. Wie kann die
derzeitige Tendenz der Regierung, das gesetzliche Pensionsantrittsalter
von 65 zu erhöhen, mit der “Vorruhestandskarenzierung" von
öffentlich Bediensteten mit
55 Jahren und 94 % des Nettogehalts des BMLV in Einklang gebracht werden?
5. Wie lauten
die derzeitigen Strategien der laufenden Projekte bzw. Arbeitsgruppen des
Generaltruppeninspektors zur angestrebten Reorganisation des BMLV?
a) Wann wird diese Reorganisation umgesetzt?
6. Mit welchem
personellen Umfang wird das Sonderkommando Sondereinsatzkräfte und
Internationale Kooperation gegründet?
7. In welchem
personellen Umfang wird das Sonderkommando Sondereinsatzkräfte und
Internationale Kooperation gegründet werden?
8. Wie hoch ist der budgetäre Aufwand, gegliedert nach Sachaufwand und
Personalaufwand für die
Neubildung der Kommandos Sondereinsatzkräfte und
Internationale Kooperation?
9.
Wie viele Mitarbeiterinnen umfasst die Stabstelle des Kabinetts des Bundesministers
für
Landesverteidigung, welche den Mitarbeiterinnen des BMLV das Sozialpaket und
die
Reorganisation des Ministeriums nahe bringen soll?
10. Wie hoch ist der budgetäre Aufwand für diese Stabstellen?
11. Welche
Arbeitsgruppen werden von den Reorganisationen des Bundesministeriums für
Landesverteidigung am meisten betroffen sein?
12. Auf welche Höhe belaufen sich die Kosten der Reorganisation?
13. Wie
hoch werden die Kosten für das “Sozialpaket für den
öffentlichen Dienst" in Ihrem
Ministerium sein?
14. Wie viele Mitarbeiterinnen werden Sie in die Frühpension (“Chance55") abschieben?
15. Wer hat welche Chance bei der von Ihnen als “Chance55" bezeichneten Aktion?