3643/J XXI.GP
Eingelangt am: 20.03.2002
ANFRAGE
des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Finanzierungssicherheit für Forschungsförderung
Der Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen
Forschung (FWF) hat heuer
erstmals seit 13 Jahren ein rückläufiges Budget. Das Absinken der
FWF-Mittel auf
knapp über 90 Mrd. Euro bedeutet laut FWF-Präsident Schmidt zwar
keine
unmittelbare Gefährdung laufender Projekte. Der von der Regierung geplante
Anschluss an internationales Niveau ist damit allerdings nicht zu erreichen.
Laut
Forschungs- und Technologiebericht 2001 liegt der Anteil der öffentlichen
F&E-
Ausgaben in Österreich deutlich unter dem OECD-Durchschnitt. Sogar der Rat
für
Forschung und Technologieentwicklung hat darauf hingewiesen, dass zur Erreichung
der 2.5% mindestens 1 Mrd. Euro (13. Mrd ATS)
fehlen! Frisches Geld wird erst wieder
ab 2004 in Aussicht
gestellt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie wollen Sie
gewährleisten, dass die Ausgaben für Forschung und Entwicklung
bis ins Jahr 2005 auf 2.5% am BIP angehoben werden?
2. Woher sollen Ihrer
Ansicht nach die zusätzlich benötigten Mittel für die Anhebung
der Forschungsquote kommen?
3. Was wollen Sie
tun, um die Ausgaben für Grundlagenforschung in Österreich auf
internationales Niveau anzuheben?
4. Existieren
Ihrerseits Bemühungen, Modelle für eine längerfristige
Gesamtfinanzierung des FWF auszuarbeiten?
5. Wie wollen Sie
für den FWF als wichtigster Institution für die Finanzierung der
Grundlagenforschung in Österreich mittelfristig Planungssicherheit
herstellen?
6. Welche Strategien
existieren seitens Ihres Ressorts, um die Finanzierung des
FWF von Überhängen der Nationalbank unabhängiger zu machen?
7. Welche Rolle spielt
Ihres Erachtens die Grundlagenforschung für die
gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Österreichs?
8. Was können
Sie dazu beitragen, dass qualitativ hochwertige wissenschaftliche
(Grundlagen-)Forschung nicht ins Ausland abwandert?