3805/J XXI.GP

Eingelangt am: 23.04.2002

ANFRAGE

der Abgeordneten Emmerich Schwemlein
und Genossinnen an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend “Alpenglühen" - Höhepunkt des “Internationalen UNO-Jahr der Berge 2002"

oder “Sag' mir, wo die €uros sind"

““Alpenglühen" ist Österreichs offizieller Beitrag zum “Internationalen Jahr der Berge 2002".
Anlässlich des Sommerbeginns 2002 werden in der Nacht von Samstag, den 22. Juni, auf
Sonntag, den 23. Juni, reale und virtuelle Feuer die Alpen “zum Glühen" bringen - und so die
Energie der Alpen sichtbar machen. Traditionelles Brauchtum und modernste Technologien
ergänzen einander. “Alpenglühen" entwirft so ein zeitgenössisches Bild von Österreich am
Abendhimmel von Europa." , lautet der Text auf der Homepage zum Projekt
www.alpengluehen.at, welches von der Bundesregierung breit unterstützt wird .

Nicht nur traditionelle Bergfeuer, sondern die geplanten Satellitenübertragungen der Feuer in
den Alpen sollen die große Attraktion werden. Als “medialer Leitstrahl" gedacht, wird das
“Glühen" im österreichischen Gebirge vom Alpen-Ostrand bis an die Schweizer Grenze
reichen.

Nur einige Bereiche wie die Ambulanzgebühr, Studiengebühr, Unfallrentenversteuerung etc.
seien als Einsparungsmaßnahmen der FPÖVP-Regierung genannt, um im gleichen Zug darauf
hinzuweisen, dass hunderttausende €uros in Projekte wie beispielsweise “Alpenglühen"
fließen. Die Idee an sich ist nicht schlecht. Doch welcher nachhaltige Nutzen für Österreichs
Bevölkerung und vor allem für die Umwelt und die Alpen daraus entstehen soll, lässt sich so
schwer erkennen, wie die Tatsache, wer den Verein mit welchen finanziellen Mitteln
gegründet hat und wie viele Mitarbeiterinnen im Zuge von “Alpenglühen" beschäftigt sind.

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister
für Wirtschaft und Arbeit folgende

ANFRAGE

1.   Seit wann besteht der Verein “Alpenglühen"?

2.   Wer gründete den Verein “Alpenglühen"?

3.   Wie viele Mitarbeiterinnen sind mit dem Projekt “Alpenglühen" beschäftigt?

4.   Wie viele Mitarbeiterinnen von “Alpenglühen" sind auch im Bereich der “Österreich
Werbung" tätig?

5.   In welcher Höhe werden die einzelnen Mitarbeiterinnen für ihre Arbeit am Projekt
“Alpenglühen" finanziell abgegolten?

6.   Was geschieht mit dem Verein, der speziell für “Alpenglühen" ins Leben gerufen wurde,
nachdem “die Alpen glühten"?


7.   Wie lautet die detaillierte Aufstellung der gesamten, finanziellen Mittel über die
Aufwendungen bezüglich “Alpenglühen" ?

8.   Wie hoch sind die finanziellen Zuwendungen seitens des Bundes im Detail für dieses
Projekt?

9.   Wurden von anderen Stellen finanzielle Mittel zugeschossen? Wenn ja, wie viel und von
wem im Detail?

10. Welche nachhaltigen Erfolge bzw. Chancen für Österreich sind Ihrer Ansicht nach für den
Wirtschaftszweig “Freizeit und Tourismus" durch “Alpenglühen" zu erwarten?

11. Wird das geplante Projekt “Tauernklang" in gleicher Weise geplant und finanziert? Wenn
ja, wie im Detail? Wenn nein, warum nicht?

12. In welchem finanziellen Rahmen wurden die Feiern zum Auftakt des “Internationalen Jahr
der Berge" im Bundeskanzleramt am 21. März 2002 im Rahmen zahlreicher Vertreter von
Naturschutzorganisationen, der Bergrettung, zahlreicher Hüttenwirte,
Verteidigungsminister Scheibner (F), Innenminister Strasser (V), Finanzstaatssekretär
Finz (V), Umweltminister Molterer (V), STS Rossmann, Vizekanzlerin Riess-Passer und
Bundeskanzler Schüssel abgehalten (konkrete Details in Zahlen)?

13. Warum wird ein eigener Mitarbeiterinnenkreis eingerichtet, um ein Projekt wie

“Alpenglühen" zu organisieren und gleichzeitig bleibt das wichtigste Objekt, die Alpen
Österreichs und deren Schutz unbeachtet?

14. Welche Maßnahmen setzen Sie zur Umsetzung der Alpenkonvention und zur Förderung
der Protokolle?

15. In welchem Zusammenhang stehen Nutzen, Schutz und Pflege der österreichischen
Gebirgswelt mit dem “Laser-Großprojekt" Alpenglühen?