3833/J XXI.GP
Eingelangt am: 03.05.2002
ANFRAGE
der Abgeordneten Inge Jäger
und GenossInnen
an die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Einrichtung einer Agentur im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit
Die
österreichische Entwicklungszusammenarbeit (EZA) im Bundesministerium
für
auswärtige
Angelegenheiten steht vor wichtigen Entscheidungen und Herausforderungen.
Diese
Herausforderungen ergeben sich einerseits aus dem von der österreichischen
Bundesregierung
mitgetragenen Ziel das EZA-Budget zuerst an den EU Durchschnitt
stufenweise anzupassen (ab 2003 bis 2006 0,33% bzw. 0,39% des BIP) und in
weiterer Folge
0,7 %
des BIP für EZA bereitzustellen. Das bedeutet in etwa eine Vervierfachung
des
bisherigen
Budgets für bilaterale EZA. Die Frage stellt sich, inwiefern die Sektion 7
des
BMaA personell und strukturell auf diesen Zuwachs an Mitteln vorbereitet ist.
Gleichzeitig
besteht ein dringender Handlungsbedarf bezüglich der Re-Nationalisierung
von
EU
Fördergeldern im Bereich der EZA. Da es hierzulande keine Institution mit
entsprechender
Kapazität und Befähigung gibt, Anträge in ausreichender Zahl an
die EU zu
stellen,
fließen auch viel zu wenig EU Fördergelder nach Österreich
zurück, um in weiterer
Folge von österreichischen Institutionen in Vorhaben der EZA umgesetzt zu
werden.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für
auswärtige
Angelegenheiten
nachstehende
Anfrage:
1. Gibt es innerhalb der
österreichischen Bundesregierung Pläne für die Einrichtung
einer
Agentur zur Abwicklung von Projekten der österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit?
2. Wenn ja, welche Ministerien sind in
diese Überlegungen involviert und wie sehen
diese
Pläne im Detail aus?
3. Welche Rolle spielt dabei das BMaA?
4. An welchen internationalen Beispielen orientieren sich Ihre Überlegungen?
5. Wie wären die Aufgaben dieser Agentur definiert?
6. Wo wäre die politische Verantwortung für die Agentur angesiedelt?
7. Welche Rolle wäre den NGO's im Rahmen einer solchen Agentur zugedacht?
8. Gibt es Ihrerseits Überlegungen
einen eigenen Budgetansatz für NGO's im Bereich
der
Entwicklungszusammenarbeit einzurichten?
9. Stimmt es, dass der ehemalige
Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner von Ihnen als
Mitglied des EZA-Beirats
nominiert wurde? Wenn ja, welche Gründe waren dafür
ausschlaggebend?