417/J XXI.GP
des Abg. Dobnigg und Genossen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Personalmangel der Gendarmerie im Bezirk Leoben
Die Personalvertreter der Gendarmerie und die verantwortlichen Politiker des Bezirks Leoben
beklagen schon seit längerer Zeit den akuten Personalmangel auf den Gendarmerieposten im
Bezirk Leoben.
Durch das Fehlen von Planstellen kommt es vermehrt zu Nachtdienstbelastungen, was zur
Folge hat, dass auch tagsüber Kräfte fehlen. In Ruhestand gehende Beamte können nicht
Nachbesetzt werden. Um dies auszugleichen wurde ein neues System eingeführt, wonach
Nachbarsektoren von den angrenzenden Gendarmerieposten mitbetreut werden, also eine Art
Personalhilfe.
Dadurch kommt es aber zu langen Anfahrtswegen und es mangelt auch an den entsprechen-
den Ortskenntnissen der nicht ortsansässigen Gendarmen. Die innere Sicherheit gerät durch
den Personalmangel und durch die Einführung des oben angeführten, offensichtlich undurch -
dachten, neuen Systems in Gefahr.
Deshalb stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage:
1. Sind ihrer Meinung nach genügend Gendarmeriebeamte im Bezirk Leoben vorhanden, um
dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung gerecht werden zu können?
2. Ist es nicht besorgniserregend, dass die Zahl der Gendarmeriebeamten im Bezirk Leoben
in der letzten Zeit von 114 auf 105 Beamte gesunken ist?
3. Muss man aufgrund der im Regierungsübereinkommen zwischen ÖVP und FPÖ beschlos -
senen Einsparung von bundesweit jährlich rund 1.000 Planposten mit einer weiteren Ver -
ringerung von Planstellen im Bezirk Leoben rechnen, wenn ja um wie viele?
4. Ist ihnen bekannt, dass der Bezirk Leoben jener Bezirk in der Steiermark ist, bei dem die
Abweichung der Anzahl der systemisierten Dienstposten von jenen der Belastungsstudie
am größten ist?
5. Oder gibt es vielleicht doch aufgrund dieses Faktums den Plan neue Dienstposten im Be -
zirk Leoben zu schaffen, wenn ja wie viele?
6. Würden überhaupt ausreichend gut ausgebildete Gendarmeriebeamte zur Nachbesetzung
zur Verfügung
stehen, oder gibt es Probleme in der Ausbildung neuer Beamter?
7. Halten sie das neue System der Mitbetreuung von Sektoren durch benachbarte Dienststel -
len für sinnvoll, oder wird hier nicht an der falschen Stelle gespart, nämlich bei der Si -
cherheit der Bevölkerung?
8. Wie bewerten sie vom Standpunkt der Sicherheit der Bevölkerung aus den Umstand, dass
durch den Personalengpass eine Streife bis zu einer Stunde braucht, um an den Einsatzort
zu gelangen.
9. Warum hat entsprechend dieser Situation der Bezirk Leoben von den 8 dem Landesgen -
darmeriekommando für Steiermark zugeteilten Planstellen keine einzige erhalten ?