418/J XXI.GP

 

A N F R A G E

 

des Abgeordneten Leikam und Genossen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend die Personalentwicklung in der österreichischen Exekutive

 

Österreich ist ein sicheres Land. Die Kriminalitätsstatistiken der letzten Jahre sind

rückläufig und damit der beste Beweis für die hervorragende Arbeit der

österreichischen Sicherheitsexekutive. Damit die tausenden Beamtinnen und Beamte

mit Engagement und Pflichtbewusstsein ihren wichtigen Aufgaben nachkommen

können, müssen aber auch die Rahmenbedingungen hundertprozentig stimmen. Die

sozialdemokratischen Innenminister der letzten Jahre, vor allem aber Karl Schlögl,

waren Garanten dafür, dass der österreichische Exekutive sowohl in personeller, als

auch in technischer Hinsicht beste Arbeitsbedingungen zur Verfügung gestellt

wurden. Durch das Koalitionsabkommen zwischen ÖVP und FPÖ wird dieser

sicherheitspolitische Kurs, den die ÖVP immer mit Begeisterung mitgetragen hat -

siehe zum Beispiel den Debattenbeitrag von ÖVP - Sicherheitssprecher Paul Kiss in der

97. Sitzung der XX. GP - nun massiv in Frage gestellt. Der angekündigte

Personalabbau im öffentlichen Dienst und damit auch bei der Exekutive, sowie

drastische Einsparungen im Bereich des Innenressorts lösen unter der Beamtenschaft

im Exekutivbereich Unbehagen und Sorgen aus.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Inneres

folgende

 

A N F RA G E

 

 

1.    Wie hat sich der Personalstand im Bundesministerium für Inneres -  gegliedert

        nach den Sparten Bundespolizei, Bundesgendarmerie (einschließlich der

        Grenzgendarmerie), Kriminaldienst und Sicherheitsverwaltung im Zeitraum von

        1996 bis 2000 entwickelt?

 

2.     Wie stellt sich die in Frage 1 angesprochene Entwicklung aufgegliedert nach

        Bundesländern, Landeshauptstädten, Bezirken und Sondereinheiten dar?

 

3.     Wie viele Beamtinnen und Beamte haben im Zeitraum von 1996 bis 2000 die

        Grundausbildungslehrgänge für Wachebeamte bei der Bundespolizei und

        Bundesgendarmerie bzw. die Ausbildung für Kriminalbeamte absolviert -

        gegliedert nach den einzelnen Jahren und Bundesländern?

 

4.     Wie viele Beamtinnen und Beamte planen Sie im Jahr 2000 in

        Grundausbildungslehrgänge für die Bundesgendarmerie und Bundespolizei

        bzw. in die Ausbildung für Kriminalbeamte aufzunehmen?

 

5.     Welchen Mindestpersonalstand müssen Gendarmerieposten,

        Polizeiwachzimmer und kriminalpolizeiliche Organisationseinheiten aufweisen,

        um einen effizienten Dienstbetrieb gewährleisten zu können?

6.   Haben Sie vor Gendarmerieposten, Polizeiwachzimmer oder kriminalpolizeiliche

      Dienststellen zu schließen bzw. zusammen zu legen. Wenn ja, warum?

 

7.   Planen Sie Planstellen - Zusystemisierungen bei Bundesgendarmerie,

      Bundespolizei und Kriminaldienststellen in den einzelnen Bundesländern. Wenn

      ja, in welchen Bereichen? Wenn nein, warum nicht?

 

8.   Können Sie den Weiterbestand einer eigenständigen Kriminalpolizei

      garantieren? Wenn nein, warum nicht?

 

9.   Wie beurteilen Sie die widersprüchlichen Aussagen Ihrer Gesinnungskollegen,

      ÖVP - Sicherheitssprecher Paul Kiss („Sie gehen den richtigen Weg Herr

      Bundesminister Schlögl“), und ÖVP - Exekutivsprecher Günter Kössl („Minister

      Schlögl hat schwere Verfehlungen an der Exekutive und der Bevölkerung

      begangen“)?