371/A(E) XXII. GP

Eingebracht am 25.03.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Lunacek, Brosz, Freundinnen und Freunde
betreffend Aktion „Play Fair at the Olympics!"

Das olympische Ideal fordert Fairness im sportlichen Wettkampf. Diese Fairness sollte auch
für die vom Hochleistungssport profitierenden Sportartikel-Erzeuger gelten. Es kann nicht
angehen, dass Stars wie David Beckham mit diesen Firmen millionenschwere
Werbeverträge abschließen, während gleichzeitig vielen Arbeiterinnen an den
Produktionsstätten in Lateinamerika, Asien oder Afrika die fundamentalsten Arbeitsrechte,
wie etwa eine gerechte Entlohnung, verweigert werden.

Die österreichische Clean Clothes-Kampagne, die nun gemeinsam mit Oxfam International
und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund die Aktion "Play Fair at the Olympics!"
gestartet hat, hat aufgezeigt, dass die Einhaltung von Mindeststandards oft nur ein leeres
Versprechen der Sportartikel-Hersteller bleibt. Soziale und ökologische Mindeststandards für
Unternehmen müssen auf internationaler Ebene geregelt werden. Es muss möglich werden,
Verstöße gegen internationale Vereinbarungen, wie sie zum Beispiel im Rahmen der
Internationalen Arbeitsorganisation ILO getroffen werden, zu ahnden.

Auch die Verantwortlichen in Österreich sind aufgerufen, im Vorfeld der Olympiade
gegenüber Sponsorinnen als auch gegenüber den Sportlerinnen und den Vereinen auf
diese Zusammenhänge aufmerksam zu machen und die Vorschläge der Aktion „Fair Play at
the Olympics!" zu unterstützen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung und insbesondere der Staatssekretär für Sportangelegenheiten wird
aufgefordert, sich öffentlich für das Anliegen der Aktion „Fair Play at the Olympics!"
einzusetzen.

Weiters soll die Bundesregierung und insbesondere der Staatssekretär für
Sportangelegenheiten im Vorfeld der heurigen Olympiade gegenüber dem ÖOC, gegenüber
den Sportlerinnen und den Vereinen auf diese Zusammenhänge aufmerksam machen und
die Vorschläge der Aktion „Fair Play at the Olympics!" zu unterstützen.

Die Bundesregierung wird weiters aufgefordert, sich im europäischen und im internationalen
Rahmen für die Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards der
Sportartikel-Hersteller gegenüber deren MitarbeiterInnen einzusetzen.

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für Sportangelegenheiten
vorgeschlagen