1091/J XXII. GP

Eingelangt am 13.11.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Erika Scharer

und GenossInnen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Bahnhofsoffensive - Bahnhof Schwarzach St. Veit

Im Rahmen der Bahnhofsoffensive wurden 1998 Maßnahmen festgelegt um Österreichs
Bahnhöfe zu sanieren und Bahn-Fähren attraktiver zu gestalten. Im Detail wurden
beispielsweise die Schaffung von Bahnsteigzugängen ohne notwendiger Gleisüberschrei
tung.
Aufstiegshilfen bei größeren Bahnhöfen - jedenfalls aber an allen Bahnhöfen der
Bahnhofsoffensive behindertengerechte Aufzüge, Standardanhebung in den Sanitärbereichen
(z. B. Wickelraum, Behinderten-WC, etc.) sowie die geplante Ausstattung der Bahnhöfe mit
Blindenleitsystemen sowie
die Anbringung wichtiger Informationen in Blindenschrift, um nur
einige Detailpunkte zur Bahnhofsoffensive anzuführen.

Einer der Anlagen, die im Zuge der Bahnhofsoffensive saniert werden sollte, stellt der
Bahnhof Schwarzach/St. Veit dar. Erst genehmigt und budgetiert wurde durch die damalige
Verkehrsministerin DI Dr. Monika Forstinger 2001 das Projekt Schwarzach/St. Veit aus der
Offensive genommen. Trotz der hohen Frequentierung des Umsteigebahnhofs Schwarzach
gibt es demnach bis heute keine Rolltreppen, keine behindertengerechte Sanitäranlagen,
keinen Autzug. Der Wechsel zu anderen Bahnsteigen erfolgt nach wie vor über die Gleise,
womit die Reisenden enormen Gefahren ausgesetzt sind.

In diesem Zusammenhang stellen unterzeichnende Abgeordnete an den Bundesminister für
Verkehr, Innovation und Technologie folgende

Anfrage:

1.   Ist Ihnen der Bahnhof Schwarzach/St. Veit hinsichtlich seiner Struktur bekannt?

2.   Gibt es eine aktuelle Erhebung bezüglich der Frequentierung des Bahnhofs
Schwarzach/St. Veit?

    Wenn ja. wie lautet die detaillierte Auflistung der Personenanzahl, die den
Bahnhof Schwarzach/St. Veit als Umsteigebahnhof nützen
?


    Wenn nein, warum nicht?

3.   Welche und wie viele nationale- und internationale Personenzüge frequentieren den
Bahnhof Schwarzach/St. Veit derzeit als Umsteigebahnhof (detaillierte Aulstellung)?

4.   Warum wurde der Bahnhof Schwarzach/St. Veit aus der Bahnhofsoffensive
herausgenommen, obwohl er als Umsteigebahnhof
eine hohe Frequentierung
aufweist?

5.   Welche Kriterien müsste der Bahnhof Schwarzach/St. Veit erfüllen um Ihres Wissens
nach generalsaniert zu werden?

6.   Wie stehen Sie dazu, dass ein Bahnhof im Jahr 2003 ohne Aufzüge, ohne Rolltreppen,
mit Gleisübergängen zum Bahnsteigwechsel, ohne behindertengerechte
Sanitärbereiche, ohne größenmäßig akzeptablen, geheizten Warteraum und ohne
geschützten (vor beispielsweise Dachlawinen) Warteplatz am Busbahnhof einen
funktionierenden Betrieb darstellen soll?

7.   Ist Ihnen bekannt, dass der Bahnhof Schwarzach/St. Veit nicht saniert aber sehr wohl
ausschließlich die WCs renoviert werden sollen?

8.   Wie hoch ist das Budget Ihrer Berechnung nach anzusetzen, welches notwendig wäre,
den Bahnhof Schwarzach/St. Veit zu sanieren?

9.   Wie lautet Ihre weitere Vorgangsweise im Bezug auf den Bahnhof Schwarzach/St.
Veit und wie sieht der Plan im Detail aus?

10. Ist Ihnen bekannt, dass eine "Zusammenführung" umliegender Bahnhöfe auf einen
"Zentralbahnhof" im ländlichen Raum geplant ist?

    Wenn ja, welche Bahnhöfe wären Österreichweit davon betroffen?

    Wenn nein, welche zukunftsorientierten Konzepte gelten für die weniger
frequentierten Bahnhöfe Österreichs?


11. Wie viele MitarbeiterInnen der ÖBB im Bereich Schwarzach/St. Veit werden von den
ÖBB-Reformen direkt betroffen sein?

12. Wie werden die MitarbeiterInnen des Bahnhofs Schwarzach/St. Veit auf mögliche
Änderungen in der Struktur vorbereitet und wann?

13. Wie stehen Sie zu der Tatsache, dass in einem Umsteigebahnhof wie es Schwarzach
St. Veit einer ist; keine elektronischen Anzeigetafeln an den Bahnsteigen sind, sondern
nach wie vor die Umsteigezüge und -
zeiten ausgerufen werden und sich Umsteiger
wiederholt in falsche Züge „verirren"?