817/J XXII. GP
Eingelangt am 24.09.2003
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möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Ulli Sima
und GenossInnen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend die enorme Ozonbelastung im Sommer 2003 und die mangelnden
Maßnahmen der Regierung
Der extrem heiße Sommer 2003 hatte enorme Auswirkung auf
die Ozonbelastung, seit
Inkrafttreten des neuen Ozongesetztes vom 1.
Juli wurde der Grenzwert der
Informationsschwelle von 180
Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft als
Einstundenmittelwert an zahlreichen
Tagen überschritten, einige male lag die Ozonbelastung
sogar über dem Grenzwert der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm. Die
Ozonbelastung ist
in Österreich in den letzten Jahren
trotz bestehender klarer Vorgaben durch das Ozongesetz
nicht gesunken, das heurige Jahr war
ein „Rekordsommer" im negativen Sinn. Seit Jahren gibt
es im Ozonbereich von Seiten des
zuständigen ÖVP-Umweltministers Versäumnisse, die
Reduktionsziele für die ozonbildenden Vorläufersubstanzen werden klar verfehlt.
Anstatt
2001 -40 % zu erreichen wurden
nur -14% bei den Vorläufersubstanzen erreicht, das Ziel für
das Jahr 2006, nämlich eine Reduktion
um 70% - ist damit in unerreichbare Ferne gerückt.
Ozon ist in höherer Konzentration ein
aggressives Reizgas, das besonders bei Kindern und
alten
oder kranken Menschen negative Auswirkung auf deren Gesundheit haben kann. Es
ist
wohl
kein Zufall, dass Atemwegserkrankungen in den letzten Jahren ständig zunehmen.
Auch
die
Vegetation leidet enorm unter hoher Ozonbelastung, vor allem Wald
und
landwirtschaftliche Kulturen sind
betroffen.
Es müssen endlich
energische Maßnahmen von Seiten des zuständigen Umweltministers
ergriffen
werden, um eine Ozon-Situation wie im letzten Sommer künftig zu vermeiden.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
nachstehende
Anfrage:
1) Wie oft wurden seit 1. Juli 2003 der Ozon-Grenzwert der
Informationsschwelle
überschritten?
2) In
welchen Gebieten traten diese Überschreitungen auf und wie hoch war die
Überschreitung?
3) Wie oft lag die Ozonbelastung über dem Grenzwert der Alarmschwelle?
4) In welchem Gebiet traten diese Überschreitungen auf?
5) Um welche Ozonkonzentration handelte es sich dabei jeweils?
6) Welche
Maßnahmen wurden von den zuständigen Behörden bei den jeweiligen
Überschreitungen
unternommen?
7) Wurden die Aktionspläne für Sofortmaßnahmen
bereits flächendeckend von den
Landeshauptleuten
erstellt?
8) Mit welchem konkreten Ergebnis?
9) Wenn nein, warum nicht und bis wann ist mit diesen Plänen zu rechnen?
10) Welche Maßnahmen
werden künftig gesetzt, um die enorme Ozonbelastung in
Österreich
zu mindern und wann genau ist mit den ersten konkreten
Gegenmaßnahmen
zu rechnen?
11) Bis wann ist das
aufgrund des neuen Ozongesetzes notwendige Programm zur
fortlaufenden
Verminderung der Ozonvorläufersubstanzen
fertiggestellt?
12) Welche Maßnahmen wird es enthalten?
13) Wann treten diese Maßnahmen tatsächlich in Kraft?
12) Wurde die
österreichische Bevölkerung im Sommer 2003 Ihrer Ansicht nach
ausreichend
über die hohe Ozonbelastung informiert?
13) Halten Sie es für zielführend, der Bevölkerung mitzuteilen, dass es erhöhte
Ozonbelastung gibt, dennoch keine entsprechenden
Maßnahmen wie etwa Fahrverbote
etc. zu setzen?