1235/AB XXIII. GP

Eingelangt am 05.09.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Frauen, Medien und öffentlichen Dienst

Anfragebeantwortung

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Riener, Kolleginnen und Kollegen haben am 6. Juli 2007 unter der Nr. 1301/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Mentoring-Programm gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu den Fragen 1 bis 5:

Ø      Werden Sie alle diese erfolgreichen Mentoring-Programme weiterführen?

Ø      Wenn nein, warum nicht?

Ø      Sie haben bezüglich der Mentoring-Programme von einer Evaluierung gespro- chen, hat diese schon stattgefunden?

Ø      Wenn ja, welche Ergebnisse hat diese gebracht?

Ø      Wie viele Mentorinnen und Mentees haben in Ihrer Amtszeit bis jetzt jeweils an den verschiedenen Mentoring-Programmen teilgenommen? Bitte schlüsseln Sie die TeilnehmerInnenzahl nach Aktionen auf.

Die in den letzten Jahren durchgeführten Mentoringprogramme (Frauen-Business- Mentoring, Cross Mentoring im Bundes- und Landesdienst sowie in der Privatwirt- schaft) haben gezeigt, dass grundsätzlich großes Interesse und Bereitschaft von Frauen an der Teilnahme an Mentoring- und Vernetzungsinitiativen besteht. Basierend auf der Auswertung aller bisherigen Mentoring-Projekte möchte ich Mentoring fortführen und gleichzeitig den Fokus auf neue thematische Schwerpunkte und Zielgruppen legen. Vor allem soll Mentoring als Maßnahme für Frauen eingeführt


werden, die am Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind oder besondere Unterstüt- zung brauchen, wie berufliche Wiedereinsteigerinnen, Frauen mit Migrationserfah- rungen, Mädchen in Berufsorientierungsphasen und Frauen mit Behinderungen.

Mit der Initiative frauen.kompetenz.netz", die im Oktober 2007 startet, möchte ich die Zusammenarbeit mit neuen KooperationspartnerInnen wie BetriebsrätInnen, Vertre- terInnen von Gewerkschaft, Arbeiterkammer und Arbeitsmarktservice verstärken.

Themenschwerpunkte des frauen.kompetenz.netz" werden sein:

       Mentoring und Equal Pay

       Mentoring für Migrantinnen

       Berufsorientierungs-Mentoring für Mädchen

       Mentoring als Instrument für BetriebsrätInnen.

In Impulscafes soll über neue Ansätze, Ideen und Schwerpunktsetzungen für Mento- ring-lnitiativen diskutiert werden. Zur Vertiefung der Themen der Impulscafes werden eintägige Seminare stattfinden, bei denen für die in den Impulscafes erarbeiteten Mentoringansätze praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten mit den Kooperationspart- nerInnen erarbeitet werden.

Ich werde die AkteurInnen aller bisherigen Mentoringprogramme zur Diskussion so- wie zum Erfahrungs- und Informationsaustausch im Rahmen dieser neuen Netzwerk- architektur einladen.

Eine Zuordnung der Teilnehmerinnenzahl seit meinem Amtsantritt ist aufgrund der einjährigen Konzeption der Projekte nicht aussagekräftig. Eine Erhebung der an den Mentoringprogrammen teilnehmenden Mentorinnen und Mentees halte ich daher vor dem Start des frauen.kompetenz.netz" nicht für sinnvoll.

Zu den Fragen 6 bis 8:

Ø       Auf der Homepage der Frauensektion des Bundeskanzleramts ist nachzulesen Im Sinne eines kontinuierlichen Netzwerkens werden regelmäßige Vernetzungs- möglichkeiten für alle Mentorinnen, Mentees, Akteurinnen und Akteure der ange- führten Mentoring-Initiativen organisiert. Alle aktuellen Informationen und Termine werden auf der Website bekannt gegeben." Haben Sie seit Ihrem Amtsantritt be- reits ein Vernetzungstreffen für die Mentoring Beauftragten des Business Mento-


ring Programms, durchgeführt, um diese über den Fortgang des Mentoring Pro- gramms zu informieren?

Ø      Wenn ja, wann und mit welchem Ergebnis hat dieses stattgefunden?

Ø      Wenn nein, warum nicht und werden Sie dieses Treffen heuer noch nachholen?

Das frauen.kompetenz.netz" startet mit dem ersten Impulscafe am 10. Oktober 2007. Ein Terminaviso wurde den VertreterInnen des Business Mentoring Pro- gramms bereits übermittelt. Die Einladung zu dieser Veranstaltung wird zeitgerecht auf der Homepage veröffentlicht.

Zu den Fragen 9 bis 11 sowie 21 und 22:

Ø      Haben Sie seit Ihrem Amtsantritt bereits ein Vernetzungstreffen für die Mentoring Beauftragten des Cross Mentoring Programms im Bundes- und Landesdienst durchgeführt, um diese über den Fortgang des Mentoring Programms zu infor- mieren?

Ø      Wenn ja, wann und mit welchem Ergebnis hat dieses stattgefunden?

Ø      Wenn nein, warum nicht und werden Sie dieses Treffen heuer noch nachholen?

Ø      Haben Sie seit Ihrem Amtsantritt bereits ein Vernetzungstreffen für die Mentoring Beauftragten des Cross Mentoring Programms im Bundes- und Landesdienst durchgeführt, um diese über den Fortgang des Mentoring Programms zu infor- mieren?

Ø      Wenn ja, wann und mit welchem Ergebnis hat dieses stattgefunden?

Ø      Wenn nein, warum nicht und werden Sie dieses Treffen heuer noch nachholen?

In meiner Funktion als für den öffentlichen Dienst zuständiges Regierungsmitglied habe ich dafür Sorge getragen, dass das von meiner Amtsvorgängerin durchgeführte Projekt Cross Mentoring im Bundesdienst eine strukturelle Verankerung in der Ver- waltung findet.

Künftig wird das Cross Mentoring Programm in die Personalentwicklung des Bundes integriert sein und von den Personalentwicklerlnnen der Ressorts wahrgenommen werden. Damit ist gewährleistet, dass die für die Personalentwicklung zuständigen Organisationseinheiten in den Ressorts Mentoring als Personalentwicklungsmaß- nahme regelmäßig durchführen.

Die zuständige Sektion Öffentlicher Dienst und Verwaltungsreform im Bundeskanz- leramt hat die Cross Mentoring Beauftragten und die Personalentwicklerlnnen der Ressorts bereits über die neue Ausrichtung des Projekts informiert und wird noch im Herbst 2007 den Relaunch in den relevanten Details bekanntgeben.

 

Ich werde die auch in den Bundesländern eingeleitete Entwicklung, Cross Mentoring als dauerhaftes Angebot der Personalentwicklung zu implementieren, unterstützen und den Mentoring Beauftragten der Bundesländer Gelegenheit zum Erfahrungsaus- tausch im Rahmen meiner neuen Netzwerkarchitektur geben.

Zu den Fragen 12 bis 14:

Ø      Haben Sie seit Ihrem Amtsantritt bereits ein Vernetzungstreffen für die Mentoring Beauftragten des Cross Mentoring Programms in der Privatwirtschaft durchgef- ührt, um diese über den Fortgang des Mentoring Programms zu informieren?

Ø      Wenn ja, wann und mit welchem Ergebnis hat dieses stattgefunden?

Ø      Wenn nein, warum nicht und werden Sie dieses Treffen heuer noch nachholen?

Ich werde am 6. September 2007 gemeinsam mit der Wiener Städtischen VersicherungsAG die Abschlussveranstaltung des letztjährigen Jahrgangs für das Projekt Cross Mentoring in der Privatwirtschaft durchführen und allen an diesem Projekt Beteiligten Gelegenheit zum Vernetzen und zum Austausch geben und sie einladen, an künftigen Treffen teilzunehmen. Anlässlich dieses festlichen Abschlusses werde ich auch über die künftigen Aktivitäten zu Mentoring informieren und darauf hinweisen, dass die Mentoring Beauftragten des Cross Mentoring in der Privatwirtschaft im Rahmen meiner neuen Netzwerkarchitektur die Möglichkeit zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch erhalten.

Zu den Fragen 15 bis 18:

Ø      Beabsichtigen Sie heuer noch die Durchführung einer Business Mentoring Messe, damit sich die einzelnen Mentoring Programme der Öffentlichkeit präsentieren können?

Ø      Wenn ja, wann und in welchem Rahmen wird diese stattfinden?

Ø      Haben Sie für die Organisation und Durchführung einer öffentlichkeitswirksamen Business Mentoring Messe Budgetmittel vorgesehen und reserviert?

Ø      Wenn ja, wie viele Budgetmittel stehen für die Organisation und Durchführung einer Business Mentoring Messe zur Verfügung?

Im Rahmen der in den vergangenen Jahren durchgeführten Business Mentoring Messen erhielten VertreterInnen der Mentoring-Initiativen Gelegenheit, sich und ihre Aktivitäten zu präsentieren und sich untereinander auf breiter Basis zu vernetzen. Ich werde dafür Sorge tragen, dass es für Vernetzungstätigkeiten in anderer Form ausreichend Gelegenheiten geben wird.

Zu den Fragen 19 und 20:

Ø      Beabsichtigen Sie heuer noch die Durchführung der Preisverleihung der Mentora, um die besten Mentoring Initiativen, Mentoring Paare und Firmen-Mentoring Initia- tiven auszuzeichnen?

Ø      Wenn ja, wann und in welchem Rahmen wird diese stattfinden und wie viele Bud- getmittel haben Sie dafür vorgesehen bzw. reserviert?

Die Durchführung einer Preisverleihung ist in der neuen Netzwerkarchitektur des frauen.kompetenz.netz" nicht vorgesehen. Beim Mentoring steht die ganz spezifi- sche Beziehung zwischen der Mentorin und der Mentee im Mittelpunkt, deren Aus- gestaltung und Effektivität nicht bewertet werden soll. Vielmehr geht es darum, qua- litativ zu beschreiben, was in diesem oder jenem Fall gelungen ist und zu erläutern, warum.

Zu den Fragen 23 bis 25:

Ø      Beabsichtigen Sie eine Ausweitung der Mentoring Programme auf eine größere Zielgruppe?

Ø      Wenn ja, in welcher Weise werden Sie diese Ausweitung vornehmen?

Ø      Wie definieren Sie die Zielgruppe für die Mentoring Programme, die von der Frau- ensektion des Bundeskanzleramts koordiniert werden?

Mit dem Projekt frauen.kompetenz.netz" soll eine Ausweitung der Zielgruppen vor- genommen werden. Im Rahmen der Veranstaltungen werden MitarbeiterInnen der bisherigen Mentoring-Initiativen mit neuen KooperationspartnerInnen wie Betriebs- rätInnen, VertreterInnen von Gewerkschaft, Arbeiterkammer, Arbeitsmarktservice sowie von Frauen- und Mädchenberatungsstellen zusammentreffen.

Über den bisherigen Teilnehmerinnenkreis hinaus wird Mentoring nun im Rahmen des frauen.kompetenz.netz" für folgende Zielgruppen geöffnet:

         Multiplikatorinnen aus Frauen- und Mädchenberatungsstellen

         bestehende Mentoring-Initiativen und TeilnehmerInnen an deren Programmen

         VertreterInnen von   arbeitnehmerInnenorientierten Organisationen, wie Ar- beitsmarkservice, Arbeiterkammer, Gewerkschaft

         BetriebsrätInnen

         interessierte Öffentlichkeit.

Zu Frage 26:

Ø      Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Frauensektion des Bundes- kanzleramts für die Betreuung und Koordinierung der Mentoring Programme ab- gestellt?

 

In Abhängigkeit von den notwendigen Arbeiten ist die jeweils erforderliche Anzahl von MitarbeiterInnen in der Frauensektion des Bundeskanzleramtes mit der Betreu- ung und Koordinierung der Mentoring Programme betraut.

Zu den Fragen 27 und 28:

Ø      Haben Sie für die Betreuung und Durchführung der Mentoring Programme auch externe Aufträge an Trainerinnen und Trainer, Coaches oder sonstige Beratungs- einrichtungen vergeben und wenn ja, an wen bzw. welche?

Ø      Wenn nein, beabsichtigen Sie eine Auftragsvergabe?

Mit der Koordinierung und Durchführung des frauen.kompetenz.netz" wurde das Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen beauftragt. Weitere externe TrainerInnen, ReferentInnen usw. werden vom Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen als Subauftragnehmerlnnen herangezogen.

Zu den Fragen 29 und 30:

Ø      Koordinieren Sie die Mentoring Programme auch mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und/oder dem AMS?

Ø      Wenn ja, in welcher Weise arbeiten Sie mit dem BMWA und dem AMS bezüglich der Mentoring Programme zusammen?

Ich habe bezüglich des Projekts Cross Mentoring in der Privatwirtschaft bereits mit Frau Staatssekretärin Marek Kontakt aufgenommen und ihr die Zurverfügungstellung aller nötigen Informationen zugesichert (siehe auch Beantwortung zu den Fragen 1 bis 5).