190/AB XXIII. GP
Eingelangt am 14.02.2007
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BM für Inneres
Anfragebeantwortung
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara PRAMMER
Parlament
1017 Wien
Die Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen, haben am 14. Dezember 2006, unter der Nummer 193/J, an den Bundesminister für Inneres eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend „Tätigkeitsnachweis der Exekutive am Suchtgiftsektor“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Zu Frage 1:
Zum angefragten Stichtag gab es 27.242 Exekutivbedienstete in Österreich.
Zu Frage 2:
Nachstehend wird in Tabellenform die Anzahl der angefragten Exekutivbediensteten in den einzelnen Bundesländern dargestellt:
Burgenland |
1.713 |
Kärnten |
2.010 |
NÖ |
4.833 |
OÖ |
3.518 |
Salzburg |
1.476 |
Steiermark |
3.376 |
Tirol |
1.928 |
Vorarlberg |
907 |
Wien |
6.515 |
Nicht angeführt sind hier jene Exekutivbediensteten, die zum Beispiel im Bundeskriminal-amt, dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, dem EKO Cobra, der Sicherheitsakademie samt den Bildungszentren sowie im Büro für interne Angelegenheiten Dienst versehen.
Zu Frage 3:
Zum angefragten Stichtag gab es 27.295 Exekutivbedienstete in Österreich.
Zu den Fragen 4 (2x), 5 (2x), 8 und 9:
Es zählt zu den grundsätzlichen Aufgaben jedes Exekutivbeamten, dass er im Rahmen seines operativen Wirkens auch im Suchtmittelkriminalitätsbekämpfungsbereich tätig wird.
Die auf größeren Polizeiinspektionen in unterschiedlicher Stärke je nach Bedarf eingerichteten Kriminaldienstgruppen, anlassbezogen temporär eingerichteten Gruppen auf Bezirksebene, die operativen Kriminalreferate bei den Stadtpolizeikommanden sowie alle anderen primär zur Kriminalitätsbekämpfung eingesetzten Exekutivbediensteten werden insbesondere aufgrund ihrer kriminaldienstspezifischen Verwendung verstärkt zur Sucht-mittelkriminalitätsbekämpfung herangezogen.
Überwiegend bzw. ausschließlich mit der Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität sind die Exekutivbediensteten der spezifisch dafür eingerichteten Organisationseinheiten bzw. jenen Organisationsteilen in den Landeskriminalämtern tätig. Zudem ist auch noch in den fünf Kriminalkommissariaten in Wien jeweils ein Referat zur Bekämpfung der Suchtmittel-kriminalität eingerichtet. Diese Organisationsteile werden je nach Bedarf im jeweils erforderlichen Umfang von einem Mitarbeiterpool von Exekutivbediensteten, der bei den Landeskriminalämtern und den Stadtpolizeikommanden eingerichtet ist, unterstützt.
Die Exekutivbeamten des Bundeskriminalamtes, Abteilung 3/Büro 3.5, und die Sonder-einheit zur Observation werden bei sehr komplexen und internationalen Anlassfällen aus Eigenem oder über Antrag einer nachgeordneten Dienststelle tätig.
Eine zu einem bestimmten Stichtag exakte und aussagekräftige Zahl ist aus den oben angeführten Gründen daher nicht möglich.
Aufgrund der anhaltenden Heroinproduktion insbesondere in Afghanistan und der geografischen Bedeutung Österreichs entlang der so genannten „Balkanroute“ wurde im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft diesem Thema besonderes Augenmerk gewidmet. Dabei wurde unter anderem im Zuge einer Expertenkonferenz der Grundstein für ein Netzwerk der für die Heroinbekämpfung zuständigen Sachbearbeiter in den betroffenen Staaten entlang dieser Schmuggelroute gelegt.
Daran anknüpfend soll dieses Netzwerk vervollständigt werden und es ist auch vorgesehen, im zweiten Halbjahr 2007 ein Treffen dieser nominierten Sachbearbeiter zu organisieren.
Für das Jahr 2007 ist zusätzlich vorgesehen, die Kontakte sowohl auf grundsätzlicher als auch auf operativer Ebene auf dem Gebiete der Drogenbekämpfung zu den Sicherheitsbehörden der Nachbarstaaten zu intensivieren.
Das Bundeskriminalamt organisierte im Rahmen der Zuständigkeit für die kriminalpolizeiliche Spezialausbildung die Durchführung einer Spezialausbildung für Suchtmittelsachbearbeiter.
Ziel der Seminare ist:
· die Schaffung eines einheitlichen Ausbildungsstandards bei den regionalen Dienststellen im Bereich der SM-Bekämpfung,
· der Ausbau des Basiswissens bei den Sachbearbeitern
· die Weitergabe von Spezialwissen
· die verbesserte Vernetzung in der Suchtmittelbekämpfung