3232/AB XXIII. GP
Eingelangt am 14.03.2008
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BM für Wissenschaft und Forschung
Anfragebeantwortung
BMWF-10.000/29-Pers./Org.e/2008 Frau Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien
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Wien, 12. März 2008
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3434/J-NR/2008 betreffend das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs (EJID 2008), die die Abgeordneten Mag.a Christine Muttonen, Kolleginnen und Kollegen am 30. Jänner 2008 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Seitens des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung sind derzeit keine eigenen Veranstaltungen zum Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs (EJID 2008) projektiert.
Zu Frage 2:
Für das EJID sind keine separaten Budgetposten vorgesehen. Es besteht allerdings die Möglichkeit einzelne Projekte nach entsprechender inhaltlicher Prüfung zu unterstützen.
Zu Fragen 3 und 4:
Es sind keine gemeinsamen Veranstaltungen mit anderen Mitgliedstaaten geplant. Allerdings sind die zu unterstützenden Projekte teilweise grenzübergreifend.
Zu Fragen 5, 7 und 8:
Folgende Projekte mit einem Bezug zum EJID 2008 sind zu nennen:
- „KinderUniSteyr 2008“
- „SchlauFuchsAkademien 2008“
Nach dem
Schwerpunktthema Kommunikation im Jahr 2006 fokussiert das Team der
Kinderuni Steyr auch 2008 wieder die Auseinandersetzung der Menschen mit- und
untereinander. Dass Kinder und Jugendliche abseits der etablierten
Universitätsstandorte mit Wissenschaftler/innen und Forscher/innen in
Kontakt kommen, war und ist das Ziel der KinderUniSteyr. Wissenschaft bedeutet
neugierig zu sein, Fragen zu stellen, sich neues Wissen anzueignen und nach
neuen Erkenntnissen zu forschen. Im Rahmen der KinderUniSteyr kommen die jungen
Student/innen nicht nur in Kontakt mit Wissenschaft, Forschung und Kultur
– sie werden selber zu
Forscher/innen.
In
Anlehnung an das EJID 2008 stehen alle „SchlauFuchsProjekte“ 2008
unter dem Motto „Fremdes entdecken - Vielfalt erleben“. Neben
diversen Veranstaltungen im Rahmen der
„KinderUniSteyr“ ist auch bei den
„SchlauFuchsAkademien“ dieses Thema als Querschnittsthema
vorgesehen. Geplant sind Kooperationen mit regionalen Vereinen und
Institutionen mit interkulturellem Hintergrund.
Für dieses Projekt sind im Jahr 2008 insgesamt € 100.000,-- budgetiert.
- "Vienna International Christian-Islamic Summer School" (VICISU):
Die "Summer School" fokussiert auf die Weiterführung der
im Jahr 2006 als Pilotprojekt veranstalteten Sommerschule im Rahmen der
christlich-islamischen Dialoginitiative der Katholisch-Theologischen Hochschule
St. Gabriel. Die Sommeruniversität baut auf Konferenz- und
Tagungserfahrungen mit Themen wie "Friede, Gerechtigkeit und ihre
Bedrohungen in der heutigen Welt" oder "Erziehung zur Gleichheit -
eine Antwort auf Ungerechtigkeit und Intoleranz" auf. 2008 wird die
Sommeruniversität für junge Teilnehmer/innen aus Österreich,
Ländern des Nahen und Mittleren Ostens und Nordafrikas offen stehen. Die Teilnehmer/innen
sollen als Multiplikatoren ihr Wissen weitergeben. In erster Linie ist diese
Initiative angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Situation von
Bedeutung. Weitere Kriterien sind internationale Wertschätzung und Ansehen
für österreichische Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie
angemessener Gestaltungsraum in Lehre und Forschung.
Für dieses Projekt sind € 80.000,-- budgetiert.
- Kulturen in Kontakt (Forschungsschwerpunkt der Universität Innsbruck):
Leiter/innen: Univ.-Prof. Dr. Ursula Moser; a. Prof. Dr. Birgit Mertz-Baumgartner, beide Universität Innsbruck
Projekt 1 - "Breaking the Stereotype", Ausstellung
Projektverantwortliche: a. Prof. Dr. Veronika Bernard
Die Ausstellung beschäftigt sich mit den (von beiden Seiten) stereotypen Darstellungsweisen des Orients und des Okzidents. Die Umsetzung des Projekts wurde 2007 begonnen und läuft bis 2009/2010. Es besteht aus drei Umsetzungsphasen, die jeweils mit einer öffentlichen Ausstellung abgeschlossen werden.
Das Projekt benötigt für die Jahre 2007/2008 ca. € 11.000,--, die von der Universität mitfinanziert werden (ca. € 5.500,--); das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung unterstützt das Projekt mit € 5.500,--.
Projekt 2 - "Literatur-Land-Karte Tirol"
Projektverantwortliche: a. Prof. Dr. Johann Holzner, Univ.-Prof. Dr. Ursula Moser
Das
Projekt wird vom Forschungsinstitut Brenner-Archiv durchgeführt und vom
Forschungsschwerpunkt "Kulturen in Kontakt" unterstützt. Das
Projekt wurde 2006 vom FWF mit dem 3. Preis für Wissenschaftskommunikation
ausgezeichnet. Die Ergebnisse werden über eine
Internetpräsentation öffentlich zugänglich sein. Darüber
hinaus sind ein literarischer Stadtführer zu Innsbruck und die
Veröffentlichung eines Buches mit den wesentlichen Projektdaten für
2008 geplant.
Dieses Projekt wird mit € 3.000,-- unterstützt.
Projekt 3 - "Migrationsliteraturen", Literarisches
Quintett, Lehrer/innen/fortbildung,
Lesung
Projektverantwortliche: Univ.-Prof. Dr. Ursula Moser, a. Prof. Dr. Birgit Mertz-Baumgartner
Ausgehend von einem Forschungsprojekt, das am Institut für Romanistik angesiedelt ist und sich mit zeitgenössischen Migrationsautor/innen in Frankreich beschäftigt, veranstaltet der Schwerpunkt "Kulturen in Kontakt" am 4./5. Juni 2008 ein "Literarisches Quintett", ein Fort-bildungsseminar für AHS/BHS-Lehrer/innen und eine Lesung (zum Thema Migrationsliteraturen in Europa).
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung unterstützt das Projekt mit € 6.000,--.
Zu Frage 6:
Für die
„KinderUniSteyr 2008“ und „SchlauFuchsAkademien 2008“
wurden auf Basis von
Projektanträgen von einer Jury Empfehlungen ausgesprochen.
Die Projekte der Universität Innsbruck wurden ebenfalls von einer Jury ausgesucht, wobei abgesehen von den finanziellen Möglichkeiten auf den kulturellen Mehrwert der Projekte geachtet wurde. Weitere Kriterien waren Durchführbarkeit und langfristige Nachhaltigkeit.
Der Bundesminister:
Dr. Johannes Hahn e.h.