4634/AB XXIII. GP
Eingelangt am 27.08.2008
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BM für Wirtschaft und Arbeit
Anfragebeantwortung
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara PRAMMER
Parlament
1017 Wien
Wien, am 21. August 2008
Geschäftszahl:
BMWA-10.101/0182-IK/1a/2008
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 4840/J betreffend "gesellschaftliche Kosten unzureichender Integration von Zuwanderern", welche die Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen am 11. Juli 2008 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:
Es sind keine dem deutschen Konzept entsprechenden Daten vorhanden.
Antwort zu den Punkten 2 und 3 der Anfrage:
Die österreichische Bundesregierung hat unter dem Titel "Gemeinsam kommen wir zusammen" die Integration von Zugewanderten zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Auf der Grundlage der im Herbst des Vorjahres eingerichteten Inte-grationsplattform wurde nach einer österreichweiten Diskussion, zu der alle relevanten Akteure eingeladen waren, unter Federführung des Bundesministeriums für Inneres eine umfassende Integrationsstrategie für Österreich ausgearbeitet. In dieser Integrationsstrategie werden bestehende Integrationsdefizite angesprochen und Lösungsvorschläge präsentiert.
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Im Rahmen der Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria werden regelmäßig auch Daten zur Erwerbsbeteiligung und zum Beschäftigungsanteil von Personen mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft erhoben. Daten zur Arbeitsmarktsituation von Personen mit Migrationshintergrund der 1. Generation werden im Dataware-house des Arbeitsmarktservice erfasst. Die entsprechenden Datensätze sind auf den zugehörigen Homepages www.statistik.gv.at sowie www.ams.at frei zugänglich.
Zur Verbesserung der Beschäftigungschancen ausländischer Arbeitsloser mit mangelhaften Deutschkenntnissen haben im Jahr 2007 16.400 Personen über das AMS an Deutschkursen teilgenommen. Im Rahmen der laufenden Integrations-offensive des AMS besuchten in den ersten Monaten des laufenden Jahres 11.500 Personen mit unzureichenden Deutschkenntnissen Deutschkurse.
Auch im Rahmen des ESF sind bei allen fünf inhaltlichen Schwerpunkten des Operationellen Programms Beschäftigung in Österreich 2007 bis 2013 Personen mit Migrationshintergrund als Zielgruppe erfasst.
Die in höherem Ausmaß von Arbeitslosigkeit bedrohte Gruppe der jugendlichen Migrant/inn/en ist jedenfalls in zahlreichen Maßnahmen des AMS für Jugendliche mit einbezogen. So haben diese Jugendlichen wie alle anderen eine Ausbildungs-garantie im Rahmen des Jugendbeschäftigungspakets und erhalten ein Jobcoaching sowie alle sonstigen Unterstützungsmaßnahmen. Zudem können sie als am Lehrstellenmarkt benachteiligte Personen besonders gefördert werden. Im Rahmen der Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sind die jugendlichen Migrant/inn/en zudem eine wichtige Zielgruppe in der Fachkräfte-Qualifizierungsoffensive des AMS.