3726/J XXIII. GP
Eingelangt am 05.03.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend „Sicherheitsbehördliche Ermittlungen nach § 168a Strafgesetzbuch -
Pyramidenspiele“
Mit der AB 539/XXIII.GP vom 16.05.2007 wurden die diesbezüglichen Fragen des Fragestellers
beantwortet.
Trotz eindeutiger Rechtslage traten auch 2007 Organisatoren und Teilnehmer von Schenkkreisen
in Österreich auf, (anonyme) Anfragen in den AK-Konsumentenberatungseinrichtungen
bestätigten dies. So insbesondere in Niederösterreich, wo in zahlreichen Gemeinden bei
Stammtischen u.a. für die Teilnahme an einem Schenkkreis in Deutschland geworben wurde.
Teilnehmer nahmen dafür sogar Kredite auf. Einzahlungs- und Auszahlungsstelle war Passau, die
Autobahnstation Mondsee wurde als Treffpunkt genannt.
Auch gerichtliche Verurteilungen wurden bekannt: Zu bedingten Geldstrafen von 520 bis 10.400
Euro wurden die einstigen Organisatoren des Unterländers Schenkkreises verurteilt. 125.750
Euro Schaden soll gutgläubigen Schenkern durch das Pyramidenspiel entstanden sein (TTZ
21.11.2007).
In der Schweiz wiederum trat der
Schenkkreis „Spirit of Independence“ auf, Teilnehmer mussten
dafür 15.000 Schweizer Franken
einsetzen und zahlen. Geworben wurden diese Mitglieder
allerdings nicht in der Schweiz, sondern in Deutschland.
Aus
systematischen Gründen werden dieselben Fragen wieder gestellt, um die
aktuellen Zahlen für
das
Jahr 2007 zu erhalten.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres nachstehende
Anfrage:
1. Gegen welche „Pyramidenspiele“ (bzw. Gewinnerwartungssysteme) bzw. deren
Verantwortliche
wurden konkret im Jahr 2007 sicherheitsbehördliche Ermittlungen
geführt
(ersuche
um namentliche Bekanntgabe)?
2.
Welche „Pyramidenspiele“ (bzw. Gewinnerwartungssysteme)
bzw. deren Verantwortliche
wurden nach § 168 a StGB im Jahr 2007 in Österreich bei den
zuständigen Gerichten bzw.
Staatsanwaltschaften
zur Anzeige gebracht (Aufschlüsselung auf die zuständigen
Staatsanwaltschaften)?
3.
Wie wurde 2007
seitens des Bundesministeriums für Inneres gegen Veranstalter von
„Pyramidenspiele“ (bzw. Gewinnerwartungssysteme) mit Sitz in
anderen EU-
Mitgliedsstaaten oder Drittstaaten
vorgegangen, die diese in Österreich verbreitet haben?
Gab es dabei Kooperationen mit anderen Ländern?
Gegen welche Pyramidenspiele im Internet wurde konkret vorgegangen?
4.
Welche Möglichkeiten haben sich für das Jahr 2007 konkret
ergeben, gegen Veranstalter
von
„Pyramidenspiele“ (bzw. Gewinnerwartungssysteme) im Internet
vorzugehen?
Gab es dabei Kooperationen mit anderen Ländern?
5. Gegen welche Pyramidenspiele wurde konkret vorgegangen?
6. Wie viele Veranstalter bzw. Teilnehmer von Schenkkreisen wurden in Österreich bis
31.12.2007 bei den Staatsanwaltschaften angezeigt (ersuche um
Bekanntgabe der
zuständigen
Staatsanwaltschaften)?
Wie sieht die internationale Zusammenarbeit aus?
7. Wie ist jeweils der Stand der sicherheitsbehördlichen Ermittlungen?
8.
Wie viele Verantwortliche bzw. TeilnehmerInnen von der die
VIP-Beteiligungs-GesmbH
wurden bis 31.12.2007 bei den Staatsanwaltschaften angezeigt (ersuche um
Bekanntgabe
der
zuständigen Staatsanwaltschaften)?
9.
Wie ist der Stand der sicherheitsbehördlichen Ermittlungen? Wie
ist der Stand von
diesbezüglichen
gerichtlichen Verfahren?
10.
Gegen welche Pyramidenspiele (bzw. Gewinnerwartungssysteme) bzw. deren
Veranstalter
wird zurzeit durch
Sicherheitsbehörden ermittelt (ersuche um Bekanntgabe der einzelnen
Pyramidenspiele)?
11.
Ist Ihnen in
Österreich bislang der Schweizer Schenkkreis „Spirit of Independence“
bekannt geworden?
12.
Welche
Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus, dass zunehmend Werbeveranstaltungen
für
Schenkkreise in unserem Nachbarland
Deutschland stattfinden?
13.
Welche grundsätzlichen Probleme werden seitens des Ressorts aktuell
bei der Vollziehung
bzw. bei
sicherheitsbehördlichen Ermittlungen nach § 168a StGB gesehen?