4248/J XXIII. GP

Eingelangt am 07.05.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Vilimsky
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Diensthunde

Die Kronen Zeitung (Salzburg) vom 17.04.2008 berichtete:

Sie gehören zur Ausstattung der Polizei wie ein Blaulicht: Die Spezial-Vierbeiner der Hundestaffel. Jetzt gibts aber beim Nachwuchs Ärger: Das Ministerium lässt sich mit der Bezahlung für die jungen Hunde Zeit.

Bisher hat es nie Probleme gegeben: Nachdem die Polizisten der Hundestaffel beste Beziehungen zu den Züchtern pflegen, haben sich die Beamten immer selbst um den Nachwuchs gekümmert. Das Geld, das sie etwa für einen Welpen vorgestreckt haben, wurde dann binnen 14 Tagen vom Ministerium refundiert. Der Hund war damit Eigentum der Republik, die auch für Ausbildungs- und Futterkosten sowie diverse Ausrüstung aufkam.

Jetzt aber scheint das Ministerium den Geldhahn zugedreht zu haben: "Zwei Kollegen wurden dazu gebracht, dass sie ihren Hund überhaupt der Republik schenken, zwei weitere Kollegen warten seit Monaten auf ihr Geld", poltert Polizei- Gewerkschafter Franz Ellmauthaler. "Es kann nicht sein, dass sich ein Polizist seine Ausrüstung selber kaufen muss. Das würde im Fall eines Hubschrauber-Piloten etwas teuer kommen..."

Karl Lamprecht, Hundeführer in der Stadt Salzburg, hat sich vor Monaten einen Welpen zugelegt. "Mein Diensthund ist 8 Jahre, in zwei Jahren ist er zu alt. Die Vorbereitung von Rottweiler-Welpe Orak dauert in etwa zwei Jahre." Die 1200 Euro für seinen jungen Diensthund hat Lamprecht selbst vorfinanziert, auf das Geld wartet er noch heute.

So wie sein Kollege Thomas Reinegger von der Polizeiinspektion St. Johann, der sich im Herbst um die Stelle bei der Hundestaffel beworben hat. "900 Euro hat mein belgischer Malinois-Schäfer Aaron gekostet. Privat hätte ich mir nie einen Hund gekauft", wartet auch er auf die Ausgleichszahlung vom Bund. "Wenn der Dienstgeber ausgebildete Hunde will, dann soll er auch dafür zahlen", ist die Gewerkschaft für die Beamten finanziell eingesprungen. "Immerhin beeinflusst der Hund ein ganzes Leben, da steckt viel Idealismus dahinter", kennt Ellmauthaler österreichweit weitere 20 Fälle von Hundeführern, denen es ähnlich geht."

Seitens der Personalvertretung wurde diesbezüglich auch ein Antrag eingebracht.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Inneres folgende

Anfrage:

1.            Wie viele Dienstjunghunde wurden im Jahr 2008 von Diensthundeführern für den Polizeidienst bei Züchtern angekauft?

2.            Wurden diese von den Hundeführern selbst bezahlt?

3.            Wenn ja, warum?


4.            Wie viele davon wurden bis zum 01.04.2008 vom BMI übernommen und bezahlt?

5.            Wie viele Junghunde sind österreichweit derzeit im Besitz eines Hundeführers und noch nicht vom BMI übernommen?

6.     Wann werden diese Junghunde vom BMI übernommen und bezahlt?

7.            Wie viele Junghunde sind derzeit im Besitz eines Hundeführers und noch nicht vom BMI übernommen, aufgegliedert auf die Bundesländer?

8.            Wann werden diese Junghunde vom BMI übernommen und bezahlt?

9.            Stimmt es, dass den Hundeführern so lange kein Futtergeld zusteht, wie der Hund nicht vom BMI übernommen ist?

10.Wenn ja, warum?

11.Wird das Futtergeld rückwirkend mit dem Ankaufsdatum des Hundes bei

Übernahme durch das BMI erstattet?

12.Wenn nein, warum nicht?