372/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 21.01.2009
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde

 

betreffend Kooperation ÖBB-Tourismusbetriebe

 

 

Die ÖBB haben angesichts der Krisensituation auch im Tourismusbereich erhebliche zusätzliche Chancen. Gerade der Österreich-Tourismus gewinnt für den Nahbereich, also etwa den übrigen deutschsprachigen Raum, den Benelux-Raum oder auch unsere „östlichen“ Nachbarn wieder an Bedeutung und Attraktivität, auch innerösterreichisch ließen sich viele An- und Abreisen mit der Bahn organisieren.

 

Zugleich ziehen sich andere Bahnunternehmen wie etwa die DB unverständlicherweise aus diesem Segment zurück, was im liberalisierten europäischen Bahn-Markt Spielräume nicht zuletzt für die ÖBB eröffnen könnte.

 

Es besteht wohl grundsätzlich Sympathie seitens der ÖBB für diese Thematik, die konkreten Maßnahmen und Angebote blieben bisher aber auf Einzelfälle – zB Mobilitätszentrale im Salzburger Pongau – beschränkt.

 

Die Schweiz zeigt uns, wie attraktiv eine Verknüpfung von Tourismus- und Hotelangeboten mit Bahnangeboten sein kann: Laut „Tourismus Monitor Schweiz“ reisen dort 32 % der UrlauberInnen per Bahn an. In Österreich liegt der Vergleichswert laut „Tourismus Monitor Austria“ bei mageren 7 %!

 

Seitens der Tourismuswirtschaft (Insbes. ÖHV – Österr. Hotelier-Vereinigung) wird eine Kooperationen zur Forcierung des öffentlichen Urlauber-Anreiseverkehrs mit den ÖBB seit längerem angestrebt, wobei es etwa um die Platzierung auf Hotel-Websites und dergleichen ginge. Die Vorteile für die ÖBB wie höhere Auslastung und höheren Profit durch höhere Inanspruchnahme insbesondere der ersten Klasse liegen auf der Hand und lassen sich durch entsprechende Untersuchungen untermauern.

 

Dennoch wurden diese Anregungen und Vorschläge bislang seitens der ÖBB nicht aufgegriffen.

 

Gerade wegen der ökologisch-ökonomischen Win-Win-Situation sollte die stärkere Erschließung dieses Geschäftsfeldes durch die ÖBB umgehend ernsthaft geprüft und auch von der  BM für Verkehr, Innovation und Technologie als Eigentümervertreterin bzw. ihren VertreterInnen in den Gremien entsprechend unterstützt werden.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

 

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie wird aufgefordert, die Intensivierung der Kooperation zwischen ÖBB und Tourismuswirtschaft, insbesondere ÖBB und Hotellerie, bestmöglich zu unterstützen und die ÖBB zu entsprechenden Schritten zu ermuntern. Dies soll dazu beitragen, den Anteil der Bahnanreisen im österreichischen Tourismus (dzt. 7 %) deutlich in Richtung der vorbildlichen Schweizer Größenordnungen (dzt. 32 %) anzuheben und so zur Stärkung des Tourismus in konjunkturell schwierigen Zeiten, zur Entlastung der Umwelt und zur Erreichung der österreichischen Klimaziele im Verkehrssektor beizutragen.

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Verkehrsausschuss vorgeschlagen.