1456/AB XXIV. GP

Eingelangt am 20.05.2009
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Textfeld:  Anfragebeantwortung

 

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                    Zl. LE.4.2.4/0052 -I 3/2009

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 19.05.2009

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber,

                        Kolleginnen und Kollegen vom 20. März 2009, Nr. 1445/J, betreffend

                        unbegründete Untersagung von Vortragstätigkeiten eines Mitarbeiters

                        der BA.f.Bergbauernfragen zum Thema der Agro-Gentechnik

                       

 

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen und Kollegen vom 20. März 2009, Nr. 1445/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu den Fragen 1 bis 3:

 

Als Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft habe ich weder eine Weisung zu dem in dieser Anfrage dargestellten Sachverhalt erteilt, noch war ich darüber informiert.


 

Nach Rückfrage teilte der Leiter der zuständigen Abteilung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) mit, dass es sich beim Zustandekommen der angesprochenen Situation nicht um eine Untersagung des Vortrages aus inhaltlicher Natur heraus handelte, sondern um einen Hinweis an den Mitarbeiter der Bundesanstalt für Berbauernfragen (BABF) zur prozedualen Vorgangsweise den Abschluss der entsprechenden Forschungsarbeit und der diesbezüglichen öffentlichen Diskussion betreffend. Das zugrunde liegende Forschungsprojekt wurde bereits 2002 beauftragt und dauert somit nun schon unüblich lang an. Die Priorität des wissenschaftlichen Abschlusses wurde somit sinnvoller Weise in der weiteren Vorgangsweise entsprechend hoch gereiht.

 

Die Vorlage des Forschungsprojektes verzögerte sich bis dato immer wieder und zugesagte Abgabetermine wurden wiederholt nicht eingehalten. So wurde u.a. auch der nach mehrmaliger Urgenz bereits unter dem früheren Leiter der BABF versprochene Abgabetermin „Ende 2007“ ohne Angabe von Gründen nicht eingehalten, obwohl das Thema des Forschungsauftrages seit 2002 offiziell weder erweitert noch geändert wurde. Eine derart lange Bearbeitungsdauer eines Forschungsthemas von mittlerweile insgesamt 7 Jahren erscheint nicht nachvollziehbar, wobei bei der gegenständlichen Arbeit weder wissenschaftlich fundierte neue Erkenntnisse, z.B. Langzeitstudien zur Gewinnung neuer Erkenntnisse, im globalen Kontext zum Thema gefordert wurden, noch der damit befasste Mitarbeiter der BABF durch Beauftragungen zu anderen Themenbereichen an der raschen und effizienten Bearbeitung seines Themas in der 7-jährigen Bearbeitungszeit behindert wurde.

 

Zu den Fragen 4 bis 9:

 

Weisungen von mir für Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der BABF oder anderer nachgeordneter Dienststellen gab es 2009 nicht, es sind auch keine von dem zuständigen Abteilungsleiter des BMLFUW geplant.

 

Grundsätzlich wird dazu ausgeführt, dass seitens des zuständigen Abteilungsleiters ein generelles und seiner dienstlichen Funktion entsprechendes Interesse an Inhalten der Vorträge seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht. Üblicherweise werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Vortragsunterlagen unaufgefordert zur Verfügung gestellt, wobei ein „feedback“ darüber nicht nur gewünscht, sondern erwartet wird. Im gegenständlichen Fall wurde eine entsprechende Unterlage extra angefordert, da es sich beim Vortragsthema

 


 

 

Zu den Fragen 10 bis 12:

 

Die Erfahrungen mit Vortragstätigkeiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der nachgeordneten Dienststellen zeigen, dass sich diese dabei inhaltlich an den wissenschaftlichen Ergebnissen der von ihnen bearbeiteten (und großteils auch beauftragten) Themen orientieren, wobei Vorträge dazu im Regelfall erst nach Abschluss der jeweiligen Forschungsarbeit gehalten werden. Die unaufgeforderte oder auch auf Anfrage erfolgte Übermittlung von Vortragsunterlagen entspricht für die Mehrzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der nachgeordneten Dienststellen der üblichen Vorgehensweise.

 

Zu den Fragen 13 und 14:

 

Die oben zitierte Vorgangsweise trägt durchaus zur Einfachheit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit der öffentlichen Verwaltung bei und forciert vor allem eine effiziente Projektsbearbeitung. Es kann insofern nicht ausgeschlossen werden, dass auch in Zukunft, so es im Einzelfall erforderlich ist, spezifische Vorgangsweisen notwendig werden. Schließlich besteht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BMLFUW und der nachgeordneten Dienststellen eine Verpflichtung zur ordnungsgemäßen und effizienten Besorgung der ihnen übertragenen Aufgaben.

 

 

Der Bundesminister: