4796/AB XXIV. GP

Eingelangt am 18.05.2010
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger diplô

Bundesminister

 

 

Wien, am       14. Mai 2010

GZ: BMG-11001/0081-I/5/2010

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4843/J der Abgeordneten Dr. Andreas Karlsböck, Kolleginnen und Kollegen nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Fragen1 und 2:

Das humane Papillomavirus (HPV), von dem mehr als 100 bekannte Vertreter existieren, verursacht Genitalwarzen, eine häufige Geschlechtskrankheit. Typischerweise rufen die Warzen nur geringe bis keine Symptome hervor und können leicht übersehen werden, manche Infektionen laufen unbemerkt ab. In manchen Fällen breiten sie sich aus und können sich zu einem Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) entwickeln. HPV-Infektionen sind durchaus häufig – etwa 80 Prozent der Bevölkerung haben im Laufe ihres Lebens bereits eine Infektion durchgemacht. Daher können keine Rückschlüsse auf Todesfälle und HPV-Infektionen gemacht werden.


Frage 3:

Todesfälle an Pneumokokken (alle Altersgruppen):

 

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2

2

8

2

3

4

6

5

4

13

 

Frage 4:

Bis zum Jahr 2008 erfolgte die Meldung von Erkrankungs- und Todesfällen an übertragbaren meldepflichtigen Krankheiten nur mittels aggregierter Zahlen durch die Landessanitätsdirektionen. Daher können hier keine Angaben zu Altersgruppen gemacht werden.
Seit dem Jahr 2009 ist das Epidemiologische Meldesystem in Betrieb, sodass seit 2009 nähere Angaben zu Einzelfällen gemacht werden können (mit Ausnahme von personenbezogenen Daten).

 

Demnach gab es 2009 in folgenden Altersgruppen tödliche Pneumokokkenfälle:

Altersgruppe 0-9:             2 Todesfälle
Altersgruppe 10-19:        0 Todesfälle

 

Die Pneumokokkenimpfung wird derzeit für Risikokinder im kostenlosen Impfprogramm von Bund, Ländern und Sozialversicherung angeboten.

 

Frage 5:

Todesfälle an Meningokokken (alle Altersgruppen)

 

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

4

5

8

7

6

3

8

4

10

11

 

Frage 6 und 7:

Ich darf auf die Antwort zu Frage 4 verweisen.

Im Jahr 2009 wurden bei 6 Todesfällen Meningokokken der Gruppe B und bei 3 Todesfällen  Meningokokken der Gruppe C  festgestellt.

 

Frage 8:

Auch hier darf ich auf die Antwort zu Frage 4 verweisen.

Demnach gab es 2009 in folgenden Altersgruppen tödliche Menigokokkenfälle:
Altersgruppe 0-9:             6 Todesfälle
Altersgruppe 10-19:        2 Todesfälle

 

Frage 9:

Hierzu liegen meinem Ressort keine Daten vor.


Frage 10:

In Österreich werden im Rahmen des Impfkonzepts die Kosten für eine Reihe wichtiger Kinderimpfungen von der öffentlichen Hand getragen. Hierzu leisten auch die Krankenversicherungen einen Beitrag zur Bezahlung der Kosten.

Soweit meinem Ressort bekannt, werden alle Impfungen nur in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich verpflichtend übernommen. In allen anderen Staaten gibt es dafür gemischte Finanzierungssysteme, wobei oft auch nur Zuschüsse zu den Impfkosten gewährt werden. In manchen Staaten werden einzelne Impfungen von der öffentlichen Hand bezahlt. Vier europäische Staaten haben beide Impfungen in ihre Impfempfehlungen aufgenommen (Deutschland, Irland, Holland, Griechenland). Alle anderen Staaten verfahren ganz unterschiedlich, wobei sich die Empfehlungen jedes Jahr verändern. Europäische Länder, die ähnlich Österreich Impfungen für bestimmte Zielgruppen empfehlen sind Italien und Schweiz.

 

Frage 11:

Alle wichtigen Kinderimpfungen, das sind Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio, Hämophilus, Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Rotavirus und Pneumokokken für Risikokinder, werden im Rahmen des Impfkonzepts gratis angeboten. Hierdurch entsteht eine wesentliche Entlastung sozial schwacher Familien.

 

Frage 12:

Mein Ressort kann nur über jene Budgetmittel verfügen, welche  auf Grund des Steueraufkommens zur Verfügung gestellt werden. Somit sind fehlende Budgetmittel kein Scheinargument, sondern Realität.