4975/AB XXIV. GP

Eingelangt am 11.06.2010
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BM für Land –und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

 


NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0057-I 3/2010

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 9. Juni 2010

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Carmen Gartelgruber, Kolleginnen

und Kollegen vom 14. April 2010, Nr. 5058/J, betreffend „Green Jobs“

in Österreich

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Carmen Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen vom 14. April 2010, Nr. 5058/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu Frage 1:

 

Von der Statistik Austria wurde der Bericht zu den „Umweltorientierten Produktion und Dienstleistungen – EGSS (Environmental Goods and Services Sector)“ für das Jahr 2008 – auf welchen sich die Zahlen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) zu Green Jobs stützen, am 3. März 2010 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Sektor der Umweltwirtschaft einen erheblichen Anteil an der Österreichischen Wirtschaft hat. Der Anteil des Umweltumsatzes am BIP beträgt (nominell) 10,6% und der Anteil der Umweltbeschäftigten an den Erwerbstätigen in Österreich 4,2%.

Die Erhebung wurde erstmals durchgeführt und soll nun jährlich im Berichterstattungsmodus  t-2 (d.h. die Daten für das Jahr 2009 werden im Jahr 2011 veröffentlicht) publiziert werden.

Für das Jahr 2009 liegen daher noch keine Daten vor.

 

Zu Frage 2:

 

Bezüglich der Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Umweltwirtschaft liegen derzeit keine Studien vor.

 

Zu Frage 3:

 

Der Masterplan Green Jobs wird durch eine ressortinterne Plattform des BMLFUW erarbeitet, an der alle Sektionen beteiligt sind.

Unterstützt wird das BMLFUW bei der Erstellung des Masterplan Green Jobs von Ramsauer & Stürmer Consulting GmbH, welche auch eine Analyse der Situation der Green Jobs bei weiteren Stakeholdern (z.B. Bundesländer, Cluster, ua.) und die Erhebung der Bedürfnisse dieser durchführen wird.

Eine abschließende ökonomische Evaluierung der Maßnahmen durch das WIFO ist ebenfalls angedacht.

 

Zu Frage 4:

 

Es wird davon ausgegangen, dass die notwendigen Kosten zur Aufarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen sowie weiterer externer Unterstützung bei rund € 100.000,-- liegen werden.

 

Zu Frage 5:

 

Nachdem die Organisation des Ablaufes und die Auswahl der Beteiligten an der Erstellung des Masterplan Green Jobs jetzt abgeschlossen sind, sollen nun in Arbeitsgruppen Potenziale und Maßnahmen zu Green Jobs in unterschiedlichen Sektoren erhoben werden.

Die hausinterne Plattform arbeitet seit 1. Jänner 2010.


Zu Frage 6:

 

Wie bereits in der Studie der EGSS der Statistik Austria dargestellt, sind Green Jobs in allen Sektoren der Wirtschaft zu finden. Welche Sektoren die größten zusätzlichen Potenziale zur Schaffung von Green Jobs haben und welche Maßnahmen notwendig sind, um diese zu heben, wird Ergebnis des Masterplan Green Jobs sein. Ein Vorgreifen der Arbeiten zu Beginn dieses Prozesses wird als nicht sinnvoll erachtet.

 

Zu Frage 7:

 

Laut Auskunft der Statistik Austria haben 9 Länder Daten an EUROSTAT im Rahmen der EGSS gemeldet. Da es sich noch um Pilotprojekte handelt, unterscheiden sich die Daten stark in der Qualität (Alter der Daten, Umfang der Untersuchung – vielfach wurden nur Daten aus dem Erneuerbaren Energiesektor gemeldet). Österreich ist sowohl bei der Aktualität als auch bei der Qualität der Daten führend. Ein Vergleich mit den bisherigen Daten ist aus den oben genannten Gründen nicht sinnvoll. Eine Verbesserung der internationalen Datenlage ist in den kommenden Jahren zu erwarten.

 

Eine ungefähre Einschätzung der Position Österreichs im Vergleich zu anderen Ländern kann dem "Employment in Europe - 2009" Report entnommen werden, der Österreich mit rund 4,4% den höchsten Anteil an Beschäftigten im Umweltbereich bescheinigt. Die in diesem Report verwendeten Daten können jedoch nicht mehr als aktuell betrachtet werden (stammen aus dem Jahr 2000). Aufgrund dessen sind die Anstrengungen im Rahmen der EGSS essentiell, um auf EU-Ebene harmonisierte Daten zur Verfügung zu stellen.

 

 

Der Bundesminister: