5422/AB XXIV. GP

Eingelangt am 20.07.2010
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BM für Frauen und öffentlichen Dienst

Anfragebeantwortung

An die

Präsidentin des Nationalrats

MagBarbara PRAMMER

Parlament

1017     W i e n

 

GZ: BKA-353.290/0086-I/4/2010

Wien, am    . Juli 2010

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Schittenhelm, Kolleginnen und Kollegen haben am 7. Juni 2010 unter der Nr. 5625/J an mich eine schriftliche parlamentarische An­frage betreffend „Gender Medizin“ gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Fragen 1 bis 3:

Ø Ist es aus Sicht Ihres Ressorts zu begrüßen, dass Todesursachen von Frauen of­fenbar oftmals weniger genau definiert werden?

Ø Von Fachleuten unbestritten treten schon Jahre vor dem Tod Beschwerden und Symptome der Krankheiten auf, die die Lebensqualität der Frauen wesentlich be­einträchtigen. Eine rechtzeitige Diagnose würde auch eine Therapie ermöglichen! Werden sie Maßnahmen dagegen setzen und wenn ja welche sind von Ihrem Res­sort geplant?

Ø Werden sie in der Vorsorgemedizin den Gesundheitsminister auffordern verstärkt nach „Gender Medizinischen Gesichtspunkten" die Untersuchungen durchzuführen?

 

Grundlegende Idee der Gender Medizin ist die Erkenntnis, dass es für ein und die­selbe Erkrankung bei Frauen und Männern in vielen Fällen unterschiedliche Symp­tome und Krankheitsverläufe gibt. Von richtig angewendeter „Gender Medizin“ mit einem biologisch-psychosozialen Ansatz profitieren beide Geschlechter. Die Maß­nahmen des Gesundheitsministers zur Durchführung der Untersuchungen nach gen­dermedizinischen Aspekten sowie die Einrichtung des Universitätslehrgangs für Gen­der Medizin in der Medizinischen Universität Wien werden daher begrüßt.

 

Weiters verweise ich auf die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage Nr. 5630/J durch den Herrn Bundesminister für Gesundheit.

 

Zu Frage 4:

Ø Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um dem verstärkt auftretenden "Burn-Out Syndrom" bei Beamten entgegenzuwirken?

 

Betreffend den Bundesdienst setze ich im Bereich Burn-Out auf Sensibilisierung und Prävention und unterstütze deshalb die Einführung einer Betrieblichen Gesundheits­förderung im Sinne des Österreichischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsför­derung. Das Bundeskanzleramt selbst ist in diesem Bereich in besonderer Weise ak­tiv und wurde hiefür auch bereits mehrfach ausgezeichnet. Derzeit kommen bundes­weit Schulungen und Workshops im Rahmen des Programms „Work-Life-Balance“ der Verwaltungsakademie des Bundes sowie ein e-learning-Angebot für die Mitarbei­terInnen zum Einsatz. Darüber hinaus gibt es in einzelnen Ressorts Schwerpunktak­tivitäten und Zusatzangebote im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (z.B. Gesundheitstage). Weiters wird in einzelnen Ressorts zusätzlich zur arbeitsme­dizinischen auch eine arbeitspsychologische Betreuung angeboten.

 

Auch der Einsatz des verpflichtenden MitarbeiterInnengesprächs trägt dazu bei, der Überforderung einzelner MitarbeiterInnen entgegenzuwirken.

 

Mit freundlichen Grüßen