5488/AB XXIV. GP

Eingelangt am 22.07.2010
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger diplô

Bundesminister

 

 

Wien, am 19. Juli 2010

GZ: BMG-11001/0173-I/5/2010

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 5683/J der Abgeordneten Mag. Johann Maier und GenossInnen nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

 

Fragen 1 und 2:

In der nachfolgenden Tabelle 1 werden die Anzahl der Proben für natürliches Mineralwasser, Quellwasser, abgefülltes Trinkwasser, Tafelwasser, Sodawasser und Trinkwasser sowie die Ergebnisse der Untersuchungen für das Jahr 2009 aufgelistet (die Zahlen basieren auf den Daten der Tätigkeitsberichte der neun Bundesländer).

 

Tabelle 1: Übersicht über die Anzahl der Proben und die Ergebnisse 2009, wobei aufgrund von Mehrfachbeanstandungen einzelner Proben die „Anzahl der beanstandeten Proben“ nicht die Summe der unter „Ergebnisse“ angeführten Beanstandungsgründe ist.

 

Ware

Anzahl Proben

Ergebnisse

Anzahl beanstandete

Proben

Gesundheits-

schädlich

Für den Verzehr ungeeignet

LMKV

Zur Irreführung geeignete Angabe

Andere

Natürliches Mineralwasser,

Quellwasser

209

0

0

7

9

4

20

Abgefülltes Trinkwasser,

Tafelwasser

Sodawasser

30

0

1

4

3

4

7

Trinkwasser

679

0

44

0

4

60

102

 

 

Frage 3:

Im Proben und Revisionsplan 2010 sind für die Warengruppe 16 (natürliches Mineralwasser, Quellwasser, abgefülltes Trinkwasser, Tafelwasser, Sodawasser und Trinkwasser) 1100 Proben (Plan- und Verdachtsproben) vorgesehen. Die Erhöhung geht vor allem auf eine Erhöhung der Anzahl der geplanten Proben bei Trinkwasser zurück. Der Grund liegt nicht in einem spezifischen Problem, sondern in der Absicht, die Planung der amtlichen Trinkwasseruntersuchungen in einem kontinuierlichen Prozess zu intensivieren. Auch wenn durch die Verpflichtung der Betreiber von Wasserversorgungsanlagen (WVA) zur Durchführung einer Eigenkontrolle im Trinkwasserbereich bereits intensiver als bei anderen Lebensmitteln kontrolliert wird, ist es dennoch erforderlich, durch die amtliche Kontrolle systematisch auf die Einhaltung der Bestimmungen zu achten.

 

Ich möchte darauf verweisen, dass die amtliche Kontrolle nicht allein durch eine Erhöhung der Anzahl der Proben verbessert werden kann. Es wurde daher von meinem Ressort das Projekt “Mehrjähriger risikobasierter Kontrollplan für die amtliche Trinkwasserkontrolle“ mit dem Ziel initiiert, ein mehrjähriges Gesamtkonzept aus Inspektion und Probenziehung mit Schwerpunktsetzung ab dem Jahr 2010 zu erlassen. Der „Mehrjährige risikobasierte Kontrollplan Trinkwasser“ (MK-TW) ist ein Teil des „Mehrjährigen integrierten Kontrollplanes“ (MIK), Bereich Lebensmittel. Das Handbuch zum MK-TW kann auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit, Fachbereich Lebensmittel- und Konsumentensicherheit, Lebensmittelkontrolle, MIK, eingesehen werden. Damit werden wir auch den Vorgaben des Regierungsprogramms gerecht, wo festgehalten ist, dass „…durch die Optimierung der amtlichen Kontrollen und der Eigenkontrollen eine einwandfreie und gesundheitlich unbedenkliche Wasserqualität bei Trinkwasser und Bädern gewährleistet wird…“. Entsprechende Arbeitsgruppen sind bereits aktiv.


Frage 4:

Routinemäßige Untersuchungen österreichischer natürlicher Mineralwässer durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) auf den Gehalt an Stoffen mit hormonähnlicher Wirkung wurden bisher nicht durchgeführt, da im Rahmen des Anerkennungsverfahrens Überprüfungen der hydrogeologischen Verhältnisse des Geländes im Bereich des genutzten Wassers erfolgen und Schadstoffeinträge auf Grund der Vorgaben der Mineralwasser- und

Quellwasserverordnung nicht zu erwarten sind („...es hat seinen Ursprung in einem unterirdischen, vor jeder Verunreinigung geschützten Wasservorkommen...“). Auch in den derzeit verwendeten Mineralwasserverpackungen sind hormonartige Substanzen nicht zu erwarten. Gezielte Untersuchungen in Österreich liegen dazu nicht vor.