5670/AB XXIV. GP

Eingelangt am 11.08.2010
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

 

 

GZ. BMVIT-10.000/0036-I/PR3/2010

DVR:0000175

 
 


An die

Präsidentin des Nationalrats

Mag.a  Barbara PRAMMER

Parlament

A-1017    W i e n

 

 

 

Wien, am     . Juli 2010

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Der Abgeordnete zum Nationalrat Vilimsky und weitere Abgeordnete haben am 11. Juni 2010 unter der Nr. 5698/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Langsamfahrstellen und Fahrgastrechte gerichtet.

 

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Fragen 1 und 3:

Ø  Wie viele Langsamfahrstellen gibt es derzeit (aufgeschlüsselt auf die einzelnen Bundesländer)?

Ø  Wie viele dieser Langsamfahrstellen sind rein anlagenbedingt?

 

Mit Stichtag 1. Juni 2010 gab es aufgeschlüsselt auf die einzelnen Bundesländer im ÖBB-Netz folgende anlagenbedingte Langsamfahrstellen:


 

Bundesland                           Anzahl der Langsamfahrstellen

Wien                                                                    4

Niederösterreich                                              101

Oberösterreich                                                  71

Salzburg                                                            29

Tirol                                                                    30

Vorarlberg                                                          12

Kärnten                                                              42

Steiermark                                                         50

Burgenland                                                          2

 

 

Zu Frage 2:

Ø  Wie viele dieser Langsamfahrstellen sind rein baustellenbedingt?

 

Über die Anzahl von baustellenbedingten Langsamfahrstellen wird keine Statistik geführt, da diese Langsamfahrstellen in den meisten Fällen nur zu kurzen Verkehrsbeeinträchtigungen führen.

 

Zu Frage 4:

Ø  Wie viele Minuten betrug die anlagenbedingte Verspätung im Jahr 2009 bzw. von Jänner bis Ende Mai 2010?

 

 

Im Kernnetz der ÖBB war bis Ende Mai 2010 infolge von Langsamfahrstellen mit Fahrzeitverlusten im Personenverkehr von durchschnittlich rd. 200 Minuten zu rechnen. Diese Fahrzeitverluste verringerten sich im Jahr 2009 sukzessive von über 260 Minuten auf rd. 200 Minuten. Die Gesamtdauer der durch eine Langsamfahrstelle verursachten Verspätungen, welche den angegebenen Werten des Rechnungshofs zugrunde liegt, ergibt sich in weiterer Folge aus der Auswertung des tatsächlich abgewickelten Fahrplanes im Bereich der jeweiligen Langsamfahrstelle.

 

 

Zu Frage 5:

Ø  Wie soll/wird sich die Zahl der Langsamfahrstellen in den kommenden Jahren entwickeln?

 

Seitens der ÖBB werden verstärkte Anstrengungen zur nachhaltigen Verringerung der Langsamfahrstellen unternommen. Bereits im heurigen Jahr zeichnet sich im hochrangigen Streckennetz eine Trendumkehr ab. Dies bedeutet, dass die Züge wieder verstärkt mit der für die Einhaltung des Fahrplans vorgesehenen Geschwindigkeit unterwegs sein werden.


 

Zu den Fragen 6 bis 8:

Ø  Werden Langsamfahrstellen bei der Erstellung der jährlichen Fahrpläne einkalkuliert und wenn ja, in welcher Form?

Ø  Wenn nein, inwieweit sind Langsamfahrstellen Grund/Ursache für Verspätungen?

Ø  Wenn nein, inwieweit sind Langsamfahrstellen Grund/Ursache dafür, dass es zu Fahrgastentschädigungen kommt?

 

 

Die rechnerischen Fahrtzeitverluste aus Langsamfahrstellen fließen bestmöglich in die Planung der Fahrzeitreserven ein. Nicht planbare ad hoc - Langsamfahrstellen können bis zu deren raschen Beseitigung zu Verspätungen und in weiterer Folge zu Fahrgastentschädigungen führen.