6228/AB XXIV. GP

Eingelangt am 25.10.2010
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BM für Frauen und öffentlichen Dienst

Anfragebeantwortung

 

 

An die

Präsidentin des Nationalrats

MagBarbara PRAMMER

Parlament

1017     W i e n

 

GZ: BKA-353.290/0115-I/4/2010

Wien, am         . Oktober 2010

 

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Ing. Kaipel, Kolleginnen und Kollegen haben am 25. August 2010 unter der Nr. 6281/J an mich eine schriftliche parlamentarische An­frage betreffend Frauen bei der Feuerwehr gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Fragen 1 und 2:

Ø  In Deutschland sind rund 7 % der Mitglieder der Feuerwehr weiblich. Neben einer Werbekampagne des Deutschen Feuerwehrverbandes, mit der man ganz gezielt Frauen und Mädchen für eine Tätigkeit bei der Feuerwehr ansprechen wollte, wurden in einer Studie Leitlinien für eine Förderung von weiblichen Mitgliedern bei der Feuerwehr erarbeitet (Mädchen & Frauen bei der Feuerwehr). Sind Ihnen die Resultate dieser Studie bekannt?

Ø  Ist es aus Ihrer Sicht wünschenswert, dass Frauen im Erscheinungsbild der ös­terreichischen Feuerwehren ausreichend vertreten sind und wenn ja, ist dies Ihrer Ansicht nach aktuell der Fall?


Die Resultate der Studie des deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Mädchen & Frauen bei der Feuerwehr“ sind mir bekannt.

Frauen sind perfekt in der Lage, die Aufgaben bei der Feuerwehr zu bewältigen. Die weib­lichen Mitglieder leisten den gleichen Beitrag wie die männlichen Kollegen. Es soll hier keinen Unterschied nach dem Geschlecht geben und selbstverständlich wäre es wünschenswert, dass Frauen im Erscheinungsbild der österreichischen Feuerwehren ausreichend vertreten sind. Die Betätigung für Frauen in der Feuerwehr wurde ja erst in den 1990er Jahren durch eine geänderte Gesetzeslage erleichtert. Heute sind Männer und Frauen bei der Feuerwehr formal gleichberechtigt, bis es aber zu einer faktischen Gleichstellung – gleich viele Frauen wie Männer, etc. – kommt, haben wir noch ein großes Stück Weg vor uns.

 

Zu den Fragen 3, 4, 5 und 7:

Ø  Liegen Ihrem Ressort Statistiken vor, wie hoch der Frauen/Mädchen-Anteil bei den Berufs- und Werksfeuerwehren ist?

Ø  Existieren Maßnahmen der Feuerwehren oder anderer Institutionen, die Teil­nahme speziell von Frauen und Mädchen in den Feuerwehren gezielt und aktiv zu fördern?

Ø  Eine stärkere weibliche Beteiligung ist in den Jugendfeuerwehren zu verzeich­nen. Allerdings pflanzt sich dies nicht proportional beim Umstieg in die Erwach­senen-Feuerwehr fort. Mit welchen Strategien könnte dem entgegengetreten werden?

Ø  Durch welche Maßnahmen könnten mögliche Diskriminierungen von Frauen bei der Feuerwehr abgestellt werden?

 

Laut Statistik des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes ist der Frauenanteil in den Jahren 1997 bis 2009 von 2.573 auf 13.706 gestiegen. Sowohl für männliche als auch für weibliche Mitglieder der Jugendfeuerwehren gibt es unterschiedliche Gründe (Ausbildung, Familiengründung, Wegzug etc.) dafür, nicht in die Erwachse­nenfeuerwehr einzusteigen. Grundsätzlich liegt es im (Führungs-) Kompetenzbereich der/des FeuerwehrkommandantIn und der/des zuständigen Gruppen- bzw. Zugs­kommandantIn, spezielle Programme für eine gezielte aktive Förderung von Frauen und Mädchen zu entwickeln, sowie Maßnahmen bei möglichen Diskriminierungen zu finden. Daher wäre es aus meiner Sicht sehr wichtig, die Führungskompetenzen bestmöglich zu stärken und zu unterstützen. Es geht aus den Berichten der Freiwilligen Feuerwehren in Hinblick auf die Feuerwehrjugend ein vermehrtes Interesse der Mädchen am aktiven Dienst hervor, was den Anteil der Frauen in Zukunft sicher erhöhen wird.  Positiv anzumerken ist in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht, dass es mittlerweile auch einige Feuerwehrkommandantinnen gibt.


Zu den Fragen 6 und 8:

Ø  Die deutsche Studie stellt u.a. fest, dass in der „Männerwelt Feuerwehr“ -„… die Organisation oft sehr veränderungsresistent und gekennzeichnet von Hierarchie und Konkurrenz… ist. Die Ausbildung beschränkt sich i.d.R. auf das Fachliche; Kommunikation und soziale Kompetenz sind nicht Teil der Lehrpläne“. Ist diese Schlussfolgerung auch für die Situation bei den österreichischen Feuerwehren zu ziehen?

Ø  Mit welchen Maßnahmen könnten Feuerwehren unterstützt werden, Menschen mit Migrationshintergrund als Mitglieder für sich zu gewinnen?

 

Diese Fragen betreffen keinen Gegenstand meines Vollziehungsbereichs.

 

Mit freundlichen Grüßen