7617/AB XXIV. GP

Eingelangt am 15.04.2011
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

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Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0051-III/4a/2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, 13. April 2011

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 7727/J-NR/2011 betreffend pädagogische Wirksamkeit der Maßnahme „Klassenschülerhöchstzahl 25“, die die Abg. Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen am 23. Februar 2011 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Fragen 1 bis 3:

Bis zur Einführung der Bildungsdokumentation im Wege des Bildungsdokumentationsgesetzes, BGBl. I Nr. 12/2002, idgF. wurde die österreichische Schulstatistik in Form einer Kohorten­statistik (Erhebung der Schülerinnen- und Schüler-Zahlen auf Klassenebene, keine Individual­daten) geführt, die keine Abbildung der individuellen Bildungsverläufe/-karrieren ermöglichte. Der (zum Teil auch mehrfache) Wechsel von Schülerinnen und Schülern zwischen verschiedenen Schulstandorten und Ausbildungen konnte damit nicht abgebildet werden und daher war auch eine entsprechende Berechnung von Drop-Out-Quoten auf dieser Datenbasis nicht möglich. Da an den Schulen nicht bekannt ist, ob und gegebenenfalls welche weitere Ausbildung Schülerinnen und Schüler besuchen, die die eigene Schule verlassen haben, können Drop-Out-Raten aus den einzelnen Schultypen nicht durch Befragung der einzelnen Schulstandorte erhoben werden.

Erst die Einführung der (anonymisierten) Individualdatenerhebung durch das Bildungs­dokumentationsgesetz ermöglichte den Aufbau einer entsprechenden Datenbasis für Verlaufs­statistiken, die zudem eine sehr hohe Datenqualität und -vollständigkeit erfordern, die erst mit dem Schuljahr 2006/07 erreicht werden konnte.


 

Aufbauend auf die Eintrittsjahrgänge 2006/07 ff können daher nun durch die Bundesanstalt Statistik Österreich auch Berechnungen von Drop-Out-Raten aus den Daten der Schulstatistik vorgenommen werden. Durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur selbst sind derartige Berechnungen nur eingeschränkt möglich, da hier für den Bereich der land- und forstwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen keine Schülerinnen- und Schüler-Einzeldaten zur Verfügung stehen und demnach Übertritte in bzw. aus diese/n Schulbereiche/n vom Auswer­tungssystem nicht erkannt werden können.

Die im März 2011 der Öffentlichkeit präsentierte aktuelle Bildungsstatistikpublikation der Bundesanstalt Statistik Österreich „Bildung in Zahlen 2009/10“ enthält im Übrigen ein Schwerpunktkapitel zum Thema „Verlustraten in der Sekundarstufe“ (http://www.statistik.at/web_de/dynamic/services/publikationen/5/publdetail?id=5&listid=5&detail=461).

 

Zu Fragen 4 bis 6:

Die Zahl der jährlichen Repetentinnen/Repetenten wird unter dem Titel „Schülerinnen/Schüler mit Schullaufbahnverlust zum Vorjahr“ bereits seit Jahrzehnten in der Schulstatistik erhoben, sodass sich seither auch Repetentinnen- und Repetenten-Quoten für die einzelnen Schuljahre berechnen ließen.

Wie oft Schülerinnen und Schüler im Laufe einer mehrjährigen Ausbildung bzw. ihrer gesamten Schulkarriere eine Klasse wiederholt haben, konnte aus den Daten der früheren Schulstatistik nicht festgestellt werden; dies ist ebenfalls erst mithilfe der (anonymisierten) Individualdaten aus der Bildungsdokumentation möglich.

 

Zu Fragen 7 bis 9:

Bereits in der Schulstatistik bis 2002/03 wurden Daten zur Vorbildung erhoben und zwar in dem Sinn, dass jeweils abgefragt wurde, von wie vielen Schülerinnen und Schüler der einzelnen Klassen welcher Schultyp im vorangegangenen Schuljahr besucht wurde. Daraus ließen sich zB. Übertrittsquoten an den Laufbahnentscheidungspunkten (Primarstufe zur Sekundarstufe I und Sekundarstufe I zur Sekundarstufe II) berechnen, die auch mehrfach publiziert wurden.

Auf Basis der Daten aus der Bildungsdokumentation sind nun - nach Erreichen der dafür notwendigen Datenqualität und -vollständigkeit – ab dem Schuljahr 2006/07 auch detailliertere Informationen zu den Übertritten zwischen den verschiedenen Schularten auswertbar.

Auch zu dieser Thematik darf hier auf die Publikation „Bildung in Zahlen“ der Bundesanstalt Statistik Österreich hingewiesen werden.

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.