7689/AB XXIV. GP

Eingelangt am 28.04.2011
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

 

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0036 -I 3/2011

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 26. APR. 2011

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Harald Jannach, Kolleginnen und

Kollegen vom 1. März 2011, Nr. 7789/J, betreffend Agrarfördermittel

der EU und des Bundes für das LFI Österreich

 

 

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen vom 1. März 2011, Nr. 7789/J, teile ich Folgendes mit:

 

 


Zu Frage 1:

 

Laut Transparenzdatenbank wurden in den Jahren 2007 bis 2010 rund 26,4 Mio. Euro Fördermittel an die Ländlichen Fortbildungsinstitute ausbezahlt. Ein Großteil dieser Mittel wurde mit und im Auftrag von Kooperationspartnern in der Land-, Forst- und Umweltwirtschaft (Verbände, Erzeugerorganisationen, Naturschutzeinrichtungen usw.) ausschließlich für deren Bildungsvorhaben abgewickelt.

 

In dieser vierjährigen Förderperiode betrug das gesamte in den Bildungskapiteln abgewickelte Fördervolumen rund 44 Mio. Euro. Das bedeutet, dass mehr als 40 % der Fördermittel direkt an andere Bildungsanbieter, außer LFI, ausbezahlt wurden.

 

 

LFI-Fördermittel laut Transparenzdatenbank für die Jahre 2007 bis 2010 in Euro

 

 

2007

2008

2009

2010

 

 

 

 

 

LFI Österreich

865.598,48

1.196.089,77

925.055,17

1.471.975,00

LFI Burgenland

*

*

5.743,00

357.093,00

LFI Kärnten

479.472,02

**

787.945,52

958.739,00

LFI Niederösterreich

815.519,08

824.335,59

1.189.285,18

1.111.689,00

LFI Oberösterreich

162.934,77

734.651,66

877.167,00

1.030.002,00

LFI Salzburg

216.468,62

187.370,14

430.921,00

438.444,00

LFI Steiermark

2.593.328,25

1.554.192,59

2.054.088,51

2.780.473,00

LFI Tirol

403.074,71

265.741,42

459.592,00

314.754,00

LFI Vorarlberg

84.404,64

92.338,76

204.646,58

218.429,00

LFI Wien

37.850,46

65.982,46

74.632,63

116.563,00

 

 

 

 

 

Summe

5.658.651,03

4.920.702,39

7.009.076,59

8.798.161,00

 

*Das LFI Burgenland brachte noch Mittel der alten Periode, war als Ziel 1-Gebiet deklariert, zur Auszahlung und scheint daher nicht in der Transparenzdatenbank auf.

**Die Veranstaltungen des LFI Kärnten wurden im Jahr 2008 nicht ausbezahlt, die Auszahlung dieser Kurse erfolgte erst im Jänner 2009.

 

Das Bildungsprogramm der Ländlichen Fortbildungsinstitute umfasst jährlich mehr als 12.000 Veranstaltungen mit rund 280.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das umfassende Bildungsangebot ist auf die Bedürfnisse des Ländlichen Raums ausgelegt. Gefördert werden nur die eigens gekennzeichneten Kurse nach Erfüllung der Fördervoraussetzungen entsprechend der Sonderrichtlinie, das sind weniger als 30 % aller LFI Teilnahmen.


 

Das LFI ist einer der wenigen österreichischen Bildungsanbieter, der ein flächendeckendes regionales Bildungsangebot gewährleistet. Die Bandbreite des Bildungsangebots ist neben dem Kerngeschäft Land, Forst und Umwelt (LE 07-13 förderungsrelevant) sehr groß und umfasst auch Bereiche wie Gesundheit, Ernährung, Verbesserung der Lebensqualität, Persönlichkeitsbildung und Förderung des Arbeitsmarktes. Für Maßnahmen, die aus dem ESF (AMS) bezuschusst werden, gibt es keine Förderung aus dem Agrarbudget.

 

Zu den Fragen 2 bis 4:

 

·             Jedes für die Förderung eingereichte Bildungsvorhaben wird von den zuständigen bewilligenden Stellen genehmigt und die Einhaltung der Richtlinien kontrolliert.

·             Es sind Förderungsbeiräte eingerichtet, die über die Förderungswürdigkeit der eingereichten Bildungsvorhaben entscheiden.

·             Das LFI ist eines der wenigen Bildungsunternehmen in der Landwirtschaft mit ISO‑Zertifizierung und erfüllt damit alle verlangten Qualitätsstandards.

·             Alle Bildungsanbieter werden für die jeweiligen Bildungsvorhaben vom Technischen Prüfdienst der AMA stichprobenartig kontrolliert.

·             Die LE 07-13 gibt die Standards für die Evaluierung vor. Diese müssen von den Bildungsanbietern eingehalten werden.

·             Bei jeder Abrechnung wird die Verwendung überprüft und ein Endbericht über den Erfolg der Bildung ist beizulegen.

 

Zu Frage 5:

 

Der Kursname lautet "Papierschöpfen - Wie aus Pflanzen Papier wird". Die Förderung wurde in Achse 3, Maßnahme 331 (Ausbildung und Information) in Ver­bindung mit Maßnahme 323 (Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes) beantragt. Zielgruppen sind neben Landwirtinnen und Landwirte die ländliche Bevölkerung ganz allgemein, die durch Naturvermittlungs­aktivitäten die Besonderheiten der Kulturlandschaft und dadurch indirekt die Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte aufzeigen.

Ziele des Seminars sind Eigenschaften der Pflanzen kennen zu lernen, die heimische Flora aufgrund ihrer technischen Nutzbarkeit schätzen zu lernen und die Pflanzenkenntnis zu vertiefen.

Der Nutzen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer liegt darin, durch die kreativ-technische Anwendung des Papierschöpfens aus Pflanzenfasern das Wissen über heimische "Nutzpflanzen" weitergeben zu können (z.B. im Rahmen von Urlaub am Bauernhof, Schule am Bauernhof und ähnlichen Aktivitäten).


 

Zu Frage 6:

 

Die beantragte Förderung beträgt € 676,- (1 Kurs mit 16 Unterrichtseinheiten).

 

Zu Frage 7:

 

Der Kursname lautet "Stimmtraining für den professionellen Auftritt im Freien". Die Förderung wurde in Achse 3, Maßnahme 331 (Ausbildung und Information) in Ver­bindung mit Maßnahme 323 (Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes) beantragt. Zielgruppen sind Landwirtinnen und Landwirte sowie die ländliche Bevölkerung ganz allgemein, die durch Naturvermittlung die Besonderheiten der Natur- und Kulturlandschaft  und dadurch indirekt die Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte aufzeigen.

Ziele des Seminars sind die Perfektionierung des persönlichen Auftretens von Naturvermittlerinnen und -vermittler (z.B. Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer) vor Publikum im Freien, Trainieren der Methodik und Übungen zu Grundlagen der Kommunikationstechniken. Der Nutzen für die Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer liegt darin, dass diese Naturvermittlerinnen und -vermittler ihr Wissen im Rahmen von Führungen mit Schulklassen oder anderen Exkursionsgruppen überzeugend und zielgruppengerecht weitergeben können.

 

Zu Frage 8:

 

Die beantragte Förderung beträgt € 749,- (1 Kurs mit 16 Unterrichtseinheiten).

 

Zu Frage 9:

 

Der Kursname lautet "Zeit für mich". Der Kurs wurde in Achse 1, Maßnahme 111 gemäß Subziel "Erhöhung der Sicherheit am Arbeitsplatz, der Gesundheitsvorsorge und der Lebensqualität am Bauernhof" zur Förderung eingereicht.

Ziel dieses Seminars ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Bäuerinnen und Bauern dadurch zu erreichen, dass in einem abwechslungsreichen Seminarprogramm aus Vorträgen, Erfahrungsaustausch, Betriebsbesichtigungen und  Erholungsphasen Ursachen für Überlastungs- und Konfliktsituationen bewusst gemacht und Schritte für eine Verbesserung der Lebensqualität gesetzt werden. Indirekt soll damit auch ein Beitrag zur Verbesserung des betrieblichen Erfolges erreicht werden.


 

Zu Frage 10:

 

Die beantragte Förderung beträgt € 983,- (1 Kurs mit 20 Unterrichtseinheiten). Gefördert werden Honorare und Fahrtkosten für Referenten, Seminarraummieten und Kurs­unterlagen. Nicht gefördert werden Verpflegung (Buffets), Nächtigung und Freizeitprogramm.

 

Zu Frage 11:

 

Die Veranstaltung „Türl auf - raus aus dem Hamsterrad“ wurde vom LFI Burgenland im Rahmen des Projektes „Lebensqualität Bauernhof“ eingereicht.

Inhaltlich geht es darum, dass sich alles um uns immer schneller verändert. Wir haben oft keine Strategien, wie wir uns systematisch und bewusst positiv verändern können, um nicht getrieben zu werden und dadurch falsche Entscheidungen zu treffen. Für viele Bäuerinnen und Bauern ist das ein brennendes Thema.

Es haben zwei Veranstaltungen stattgefunden, insgesamt haben 33 Personen daran teilgenommen. Die Landwirtinnen und Landwirte zeigten sich von der Veranstaltung begeistert und haben die Veranstaltung mit Bestnoten bewertet (schriftliche Evaluierung).

 

Zu Frage 12:

 

Die beantragte Förderung für die abgerechneten Veranstaltungen (Saalmiete, Honorar, Reisekosten Referenten) beträgt € 788.- (2 Kurse mit je 7 Unterrichtseinheiten).

 

Zu Frage 13:

 

Die Veranstaltung „Bühne frei…Outfit, Stimme, Image“ wurde vom LFI Burgenland im Rahmen des Projektes „Lebensqualität Bauernhof“ eingereicht.

Dieses Seminar umfasst die Vielfalt von persönlichen Kompetenzen, die für jede/n Unternehmer/in von entscheidender Bedeutung sind. Jeden Auftritt mit Pluspunkten starten, Kreativität in Stimme und Sprache gewinnen, Lampenfieber in positive Energie umwandeln, ganzheitliches Persönlichkeitstraining zur Verbesserung der Lebensqualität.

 

Zu Frage 14:

 

Die Veranstaltung wurde abgesagt.


 

Zu Frage 15:

 

Der Name des Kurses lautet „Die Kunst des Flirtens – Wie komme ich besser an?“. Der Titel der Veranstaltung wurde aus Marketinggründen gewählt und entspricht einem Kommunikationsseminar mit folgenden Inhalten: Verbales und nonverbales Ansprechen und Kontaktieren lernen, die eigenen Stärken bewusst machen und erleben lassen, Auftreten, Verhalten und Stil gezielt einsetzen können, Selbstbild und Fremdbild klären und mitgestalten.

Der erste Eindruck zählt, durch Selbstvertrauen und Sicherheit, Kommunikation und Smalltalk, Körpersprache - ohne Worte gewinnen, Improvisation als Schlüssel zum Erfolg nutzen, das Charisma zum Strahlen bringen, ganzheitliche Wirkung von Farben auf die Persönlichkeit. Zielgruppe sind Bäuerinnen und Bauern.

 

Zu Frage 16:

 

Die beantragte Förderung beträgt € 2.120,- (1 Kurs mit 8 Unterrichtseinheiten).

 

Zu den Fragen 17 bis 24 und 35 bis 40

 

Diese Kurse wurden nicht gefördert.

 

Zu Frage 25:

 

Diese Veranstaltung wurde nur 2008 gefördert im Hinblick auf die fachliche Qualifizierung zur Diversifizierung bzw. zur Erhöhung der Wertschöpfung der Direktvermarktungs- und Gartenbaubetriebe und Unfallprävention/Sicherheit am Arbeitsplatz.

 

Zu Frage 26:

 

Die ausbezahlte Förderung beträgt € 363,- (1 Kurs mit 8 Unterrichtseinheiten).

 

Zu Frage 27:

 

Bildungsziel sind die Kenntnisse über Baustellenmanagement und vorschriftsmäßige Dokumentation an Grünlandpfleger/-innen vermitteln, Vermeidung von Steh- und Leerlaufzeiten, Minimierung bzw. Ausschaltung des Konfliktpotenzials mit dem Auftraggeber/-in, Optimierung des Kund/-inn/enkontaktes, Qualitätssicherung in der Auftragsleistung.

Außerdem geht es um die vorschriftsmäßige Dokumentation von Bauvorhaben wie Schriftverkehr, Baubericht, Ausmaßblätter, Prüf- und Warnpflichten, Überprüfen von Ausschreibungs- und Planunterlagen, Qualitätssicherung. Zielgruppe sind zertifizierte Grünraumpfleger/-innen.

 

Zu Frage 28:

 

Die beantragte Förderung beträgt € 147,- pro Teilnehmer/-in (Teilnehmerförderung noch nicht abgerechnet; für 22 Teilnehmer möglich).

 

Zu Frage 29:

 

Bildungsziel ist die Schulung der persönlichen Merkfähigkeiten, Tipps für persönliches Informationsmanagement erfahren, Training und gezielte Übungen zur Steigerung der Merkfähigkeit kennenlernen. Etwa wie präge ich mir Namen und Gesichter rasch und bleibend ein, Vorträge und Referate fließend halten ohne eine einzige Notiz, wie kann ich Neues und "Merkwürdiges" besser aufnehmen. Aufbau eines "geistigen Notizheftes", wie halte ich mein Gedächtnis in Schwung, wie funktioniert eigentlich unser Gedächtnis. Zielgruppe sind Bäuerinnen und Bauern.

 

Zu Frage 30:

 

Die beantragte Förderung beträgt € 1.861,- (2 Kurse mit je 8 Unterrichtseinheiten).

 

Zu Frage 31:

 

Das Bildungsziel ist, effizienter und erfolgreicher am Bauernhof zu arbeiten, durch Organisation und System mehr Zeit für das Wesentliche zu gewinnen, den eigenen Arbeits- und Organisationsalltag zu überprüfen und zu verbessern. Inhalte sind insbesondere ein Selbsttest darüber, wie ich meinen Alltag organisiere, wie ich Tagesrhythmus, Zeitdiebe, Tagesarbeit und Freizeit effizient einteile, Spielregeln gegen den Stress, Ordnung ins Leben bringen, Kaizen (fernöstliche Methode der Ordnung mit der 5 S-Methode). Zielgruppe sind Bäuerinnen und Bauern.

 

Zu Frage 32:

 

Die beantragte Förderung beträgt € 3.303,- (2 Kurse mit je 8 Unterrichtseinheiten).


 

Zu Frage 33:

 

Bildungsziel ist die Wirkung der Kleidung als Kompetenzmittel, Sicherheit in der Wahl der Kleidung und Accessoires im Verkauf und Kund/-inn/enkontakt, Blick schärfen für Farbe und Kombinationen, Stilsicherheit gewinnen. Inhalte sind ua. Allgemeines über Mode und Kleidung zu erfahren, Accessoirewahl und -einsatz, vorhandene Kleidung - wie lässt sie sich leicht ändern, verschieden und kreativ einsetzen beim Kundenkontakt. Zielgruppe sind Direktvermarkter/-innen, Anbieter/-innen von Urlaub am Bauernhof und neue Dienstleister/-innen (Seminarbäuerinnen, Kräuterpädagog/-inn/en, Schule am Bauernhof-Anbieter/-innen).

 

Zu Frage 34:

 

Die Veranstaltung wurde abgesagt.

 

Der Bundesminister: