9201/AB XXIV. GP
Eingelangt am 21.11.2011
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BM für Inneres
Anfragebeantwortung
Frau Präsidentin des Nationalrates Mag.a Barbara Prammer Parlament 1017 Wien
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GZ: BMI-VA1700/0108-III/3/2011
Wien, am . November 2011
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Johann Maier, Genossinnen und Genossen haben am 21. September 2011 unter der Zahl 9292/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend „Vollziehung und Kontrollen nach dem Pyrotechnikgesetz 1974 und dem Pyrotechnikgesetz 2010“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Zu den Fragen 1 und 2:
Die Beantwortung dieser Fragen fällt nicht in den Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Inneres.
Es darf jedoch auf die Internetseite:
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:72007L0023:DE:NOT
verwiesen werden.
Zu Frage 3:
Ja.
Zu den Fragen 4, 5, 7 und 8:
Die
im Pyrotechnikgesetz 2010 normierten Altersbeschränkungen knüpfen
nicht an die Nettoexplosivstoffmasse an, sondern an die von einer benannten
Stelle im Rahmen einer Konformitätsbewertung festgestellte Feuerwerkskategorie.
Die Einstufung eines pyro-
technischen Gegenstandes in eine konkrete Kategorie erfolgt anhand der in der
Richtlinie 2007/23/EG vorgegebenen grundlegenden Sicherheitsanforderungen sowie
der darauf beruhenden CEN- bzw. Ö-Normen. Insoweit ist eine alleinige
Anknüpfung an die Nettoexplosivstoffmasse zur Beantwortung ob ein
pyrotechnischer Gegenstand an Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben,
überlassen werden darf, nicht möglich.
Hinsichtlich der Rechtslage in den anderen EU-Mitgliedstaaten darf auf die
Antwort zu den Fragen 1 und 2 verwiesen werden.
Zu Frage 6:
Der Lärmpegel hängt grundsätzlich von Art und Menge des im jeweiligen Produkt enthaltenen pyrotechnischen Satzes ab.
Zu Frage 9:
Der Hersteller hat den pyrotechnischen Gegenstand lediglich vorläufig selbst in eine Kategorie einzuteilen. Ob der pyrotechnische Gegenstand tatsächlich die Kriterien der betreffenden Kategorie erfüllt, wird jedoch erst von einer benannten Stelle in einem Konformitätsbewertungsverfahren festgestellt. In Verkehr gebracht werden darf das Produkt jedenfalls nur in jener Kategorie für die von der benannten Stelle eine Konformitäts-bescheinigung ausgestellt wurde.
Zu den Fragen 10 und 11:
In Österreich besteht derzeit keine benannte Stelle, die Konformitätsbewertungsverfahren für pyrotechnische Gegenstände durchführt.
Ob das CE-Kennzeichen zu Recht verwendet wird, wird im Rahmen der Marktüberwachung von der Behörde geprüft.
Zu Frage 12:
Die Marktüberwachung erfolgte in Form von Probenziehungen, Besichtigungen und Kon-trollen der äußeren Beschaffenheit sowie der Kennzeichnung.
Anzahl der im Zeitraum vom 4. Jänner 2010 bis einschließlich 3. Jänner 2011 kontrollierten pyrotechnischen Gegenstände:
Burgenland |
187 |
Kärnten |
40 |
Niederösterreich |
410 |
Oberösterreich |
58 |
Salzburg |
135 |
Steiermark |
135 |
Tirol |
3 |
Vorarlberg |
60 |
Wien |
113 |
Eine Aufschlüsselung der Statistik nach der Anzahl der Probeziehungen und den davon betroffenen Kategorien liegt nicht vor.
Zu den Fragen 13 und 20:
Im Jahr 2010 wurden von den Behörden nachstehende Beanstandungen und Beschlag-nahmen durchgeführt:
|
Beanstandungen |
Beschlagnahmen |
Burgenland |
1 |
0 |
Kärnten |
6 |
1 |
Niederösterreich |
14 |
0 |
Oberösterreich |
9 |
0 |
Salzburg |
17 |
0 |
Steiermark |
5 |
1 |
Tirol |
3 |
3 |
Vorarlberg |
6 |
4 |
Wien |
0 |
0 |
Eine Aufschlüsselung der Statistik nach den Gründen für die Beanstandungen oder Beschlagnahmen sowie der jeweils betroffenen Menge liegt nicht vor.
Zu den Fragen 14, 27 und 29, 44 bis 52:
Die Beantwortung dieser Fragen fällt nicht in den Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Inneres.
Zu den Fragen 15 und 16:
Entsprechende Statistiken werden nicht geführt.
Zu Frage 17 bis 19:
Ja. Es wurden im Zeitraum 4. Jänner 2010 bis 3. Jänner 2011 1000 Betriebskontrollen durchgeführt. Statistiken über Probeziehungen und anschließende Untersuchungen werden nicht geführt.
Zu Frage 21:
Im Jahr 2010 wurden ca. 2000 kg pyrotechnische Gegenstände und Sätze vernichtet.
Zu Frage 22:
Anlässlich Silvester 2010/2011 bis 1. Oktober 2011 wurden nachstehende Mengen pyrotechnischer Gegenstände und Sätze beschlagnahmt:
|
Angabe in kg |
Burgenland |
30 |
Kärnten |
5 |
Niederösterreich |
2121 |
Oberösterreich |
190 |
Salzburg |
10 |
Steiermark |
55 |
Tirol |
8 |
Vorarlberg |
30 |
Wien |
741 |
Die pyrotechnischen Gegenstände und Sätze werden derzeit vom Entschärfungsdienst des Bundesministeriums für Inneres bis zur Vernichtung zwischengelagert.
Zu Frage 23:
Für das Jahr 2010 wurde von den Behörden folgende Anzahl von Anzeigen nach dem Pyro-technikgesetz gemeldet:
Burgenland |
24 |
Kärnten |
49 |
Niederösterreich |
327 |
Oberösterreich |
277 |
Salzburg |
57 |
Steiermark |
165 |
Tirol |
95 |
Vorarlberg |
87 |
Wien |
218 |
Zu den Fragen 24 und 35:
Für die Silvesterperiode 2010/2011 wurde von den Behörden folgende Anzahl von Anzeigen gemeldet:
Burgenland |
4 |
Kärnten |
25 |
Niederösterreich |
342 |
Oberösterreich |
269 |
Salzburg |
44 |
Steiermark |
93 |
Tirol |
89 |
Vorarlberg |
60 |
Wien |
147 |
Eine Aufschlüsselung der oben angeführten Statistiken nach Gründen liegt nicht vor.
Zu den Fragen 25 und 36:
Für das Jahr 2010 wurde von den Behörden folgende Anzahl gemeldet:
|
Anzahl Strafen und Verfall |
Höhe Geldstrafen in € |
Burgenland |
20 |
36,-- bis 401,50 |
Kärnten |
49 |
10,-- bis 150,-- |
Niederösterreich |
213 |
20,-- bis 300,-- |
Oberösterreich |
269 |
36,-- bis 500,-- |
Salzburg |
61 |
50,-- bis 350,-- |
Steiermark |
154 |
50,-- bis 300,-- |
Tirol |
80 |
50,-- bis 200,-- |
Vorarlberg |
68 |
40,-- bis 180,-- |
Wien |
keine Statistik |
30,-- bis 150,-- |
Zu den Fragen 26, 28 und 30:
In der polizeilichen Kriminalstatistik werden die im Zusammenhang mit Feuerwerkskörpern verübten gerichtlich strafbaren Handlungen nicht gesondert erfasst, sondern lediglich nach der jeweiligen Gesetzesstelle (z.B. §§ 83ff, 125f StGB) ausgewiesen.
Anlässlich des Jahreswechsels werden von den Behörden gesonderte Statistiken geführt, die für das Jahr 2010/2011 nachstehende Werte zeigen:
Anzeigen wegen Körperverletzung Anzeigen wegen Sachbeschädigung
Burgenland |
0 |
Burgenland |
4 |
Kärnten |
0 |
Kärnten |
7 |
Niederösterreich |
6 |
Niederösterreich |
231 |
Oberösterreich |
6 |
Oberösterreich |
85 |
Salzburg |
1 |
Salzburg |
8 |
Steiermark |
0 |
Steiermark |
16 |
Tirol |
4 |
Tirol |
64 |
Vorarlberg |
2 |
Vorarlberg |
44 |
Wien |
10 |
Wien |
117 |
Zu den Fragen 31 und 32:
Ja. Über die Anzahl der „fliegende Händler“ betreffenden Betriebskontrollen und die je-weiligen Ergebnisse sowie die sie betreffenden Anzeigen liegen keine statistischen Daten vor.
Zu Frage 33:
Für das Jahr 2010 wurden von den Behörden nachstehende Zahlen über Unfälle mit Personenschaden durch Feuerwerkskörper bekannt gegeben:
Burgenland |
0 |
Kärnten |
0 |
Niederösterreich |
6 |
Oberösterreich |
3 |
Salzburg |
0 |
Steiermark |
0 |
Tirol |
1 |
Vorarlberg |
2 |
Wien |
7 |
Für die Silvesterperiode 2010/2011 wurden von den Behörden nachstehende Zahlen bekannt gegeben:
Burgenland |
0 |
Kärnten |
1 |
Niederösterreich |
1 |
Oberösterreich |
3 |
Salzburg |
0 |
Steiermark |
0 |
Tirol |
3 |
Vorarlberg |
2 |
Wien |
11 |
Zu Frage 34:
Für das Jahr 2010 wurden von den Behörden nachstehende Zahlen über Unfälle mit Sachschaden durch Feuerwerkskörper bekannt gegeben:
Burgenland |
0 |
Kärnten |
2 |
Niederösterreich |
13 |
Oberösterreich |
0 |
Salzburg |
0 |
Steiermark |
7 |
Tirol |
4 |
Vorarlberg |
0 |
Wien |
53 |
Für die Silvesterperiode 2010/2011 wurden von den Behörden nachstehende Zahlen be-kannt gegeben:
Burgenland |
1 |
Kärnten |
5 |
Niederösterreich |
85 |
Oberösterreich |
39 |
Salzburg |
3 |
Steiermark |
9 |
Tirol |
4 |
Vorarlberg |
27 |
Wien |
117 |
Zu den Fragen 37 und 38:
Entsprechende Statistiken werden nicht geführt.
Zu Frage 39:
Für das Jahr 2010 wurden von den Behörden nachstehende Zahlen über Großfeuerwerke bekannt gegeben:
|
mit Bewilligung |
ohne Bewilligung |
Burgenland |
32 |
0 |
Kärnten |
155 |
0 |
Niederösterreich |
310 |
3 |
Oberösterreich |
155 |
0 |
Salzburg |
148 |
0 |
Steiermark |
213 |
0 |
Tirol |
438 |
0 |
Vorarlberg |
103 |
1 |
Wien |
116 |
0 |
Zu Frage 40:
Für das Jahr 2010 wurden von den Behörden nachstehende Zahlen über Verletzte bzw. sonstige Schadensfälle bekannt gegeben:
Burgenland |
0 |
Kärnten |
1 Verletzter |
Niederösterreich |
0 |
Oberösterreich |
0 |
Salzburg |
0 |
Steiermark |
0 |
Tirol |
0 |
Vorarlberg |
0 |
Wien |
0 |
Zu Frage 41:
Für das Jahr 2010 wurden von den Behörden nachstehende Zahlen über Strafanzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz bzw. anderen Gesetzen (z.B. StGB) bekannt gegeben:
Burgenland |
0 |
Kärnten |
1 (StGB) |
Niederösterreich |
26 (PyroTG) |
Oberösterreich |
0 |
Salzburg |
0 |
Steiermark |
1 (PyroTG) |
Tirol |
0 |
Vorarlberg |
1 (PyroTG) |
Wien |
1 (PyroTG) |
Zu den Fragen 42 und 43:
Die offizielle österreichische Straßenverkehrsunfallstatistik umfasst lediglich die der Exe-kutive gemeldeten Unfälle mit Personenschaden und nicht jene mit bloßem Sachschaden.
Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden 2010 / 2011 |
|
|
|
|
||||||||
Das Unfallgeschehen in der Silvesternacht 2010 / 20111) |
||||||||||||
Bundesland |
Unfälle
mit |
darunter
|
Verun- |
davon
|
darunter
bei |
|||||||
absolut |
%-Anteil |
Verletzte |
Getötete
|
Verletzte |
Getötete
|
|||||||
Burgenland |
3 |
1 |
33,3 |
3 |
3 |
- |
1 |
- |
||||
Kärnten |
4 |
- |
0,0 |
7 |
7 |
- |
- |
- |
||||
Niederösterr. |
5 |
4 |
80,0 |
9 |
8 |
1 |
6 |
1 |
||||
Oberösterr. |
3 |
2 |
66,7 |
5 |
5 |
- |
2 |
- |
||||
Salzburg |
2 |
2 |
100,0 |
4 |
4 |
- |
4 |
- |
||||
Steiermark |
5 |
2 |
40,0 |
6 |
5 |
1 |
2 |
- |
||||
Tirol |
2 |
1 |
50,0 |
2 |
2 |
- |
1 |
- |
||||
Vorarlberg |
1 |
- |
0,0 |
1 |
1 |
- |
- |
- |
||||
Wien |
6 |
4 |
66,7 |
12 |
12 |
- |
4 |
- |
||||
Österreich |
31 |
16 |
51,6 |
49 |
47 |
2 |
20 |
1 |
||||
1) |
Silvesternacht: von
Freitag, 31. Dezember 2010, 18:00 Uhr bis Samstag, |
2) |
Alkoholisierte Beteiligte: An Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligte Personen (Lenker, Mitfahrer oder Fußgänger), bei denen eine Beeinträchtigung durch Alkohol gemäß §5 Abs.1 StVO oder eine Überschreitung des im §14 Abs.8 FSG festgelegten Blut- oder Atemalkoholgrenzwertes festgestellt wurde. |
3) |
30-Tage-Fristabgrenzung für Verkehrstote. |