9225/AB XXIV. GP

Eingelangt am 22.11.2011
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger

Bundesminister

 

 

 

GZ: BMG-11001/0273-I/A/15/2011

Wien, am 18. November 2011

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 9334/J des Abgeordneten Dr. Karlsböck und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Frage 1:

In Entsprechung der Einladung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen an alle Staats- und Regierungschefs sowie dem Ersuchen der 64. Weltgesundheitsversamm­lung (WHA 64.11) an die Mitgliedstaaten auf dieser höchsten Ebene teilzunehmen, war Österreich bei der in Rede stehenden Tagung der Generalversammlung der Ver­einten Nationen durch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer vertreten.

 

Frage 2:

Mitarbeiter meines Ressorts waren in die Vorbereitungen der Teilnahme von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer eng eingebunden, der Informationsfluss war und ist auf dieser Basis gegeben.


Frage 3:

In Verbindung mit den Bestrebungen der WHO und jener auf EU-Ebene ist mein Ressort um eine Antwort auf die zunehmende Belastung der Menschen durch nicht übertragbare Krankheiten (NCD) bemüht.

Die Zunahme von Prävalenz und Inzidenz der nicht übertragbaren Krankheiten beruht zu einem Großteil auch auf der im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten höhe­ren Lebenserwartung, verbunden mit ungesundem Lebensstil und Lebenswelten.

 

Aus diesem Grunde müssen Aktivitäten auf mehreren Ebenen gesetzt werden.

Mit den Nationalen Aktionsplänen Ernährung und Bewegung wurden bereits erste richtungsweisende Schritte gesetzt.

 

En besonderes Anliegen sind mir zielgruppenspezifische Programme, beispielsweise für Kinder und Jugendliche; so wurde in dem kürzlich beendeten Kindergesundheits-dialog eine eigene Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie entwickelt.

 

Ein besonderer Schwerpunkt der Aktivitäten ist dem Thema Krebs gewidmet. Derzeit wird an einem nationalen Krebsrahmenprogramm gearbeitet, inhaltlich sollen zu den Themen Epidemiologie, Prävention, Früherkennung, Diagnose, Behandlung und Ver­sorgung, Psychoonkologie und Palliativversorgung sowie onkologische Rehabilitation evidenzbasierte Empfehlungen ausgearbeitet und in der Folge in einem gesamtheit-lichen Programm unter Einbindung aller Stakeholder umgesetzt werden.

 

Im nächsten Jahr wird mein Ressort den Fokus verstärkt auf das Thema Diabetes lenken, eine nicht übertragbare chronische Krankheit, die sehr viele Menschen in Österreich betrifft und weitgehend vermeidbar ist.

 

Selbstverständlich bietet auch der eingeleitete Prozess zur Entwicklung von nationalen Gesundheitszielen eine gute Gelegenheit, vereinbarungsgemäß die Hauptursachen von Morbidität und Mortalität besser und zielgerichteter in den Griff zu bekommen. Denn die Tatsache, dass wir länger leben, ist für sich genommen unbefriedigend, wenn es nicht gelingt, die gewonnenen Lebensjahre in guter Gesundheit zu verbringen.Dafür ist es aber notwendig zu erkennen, dass Gesundheitspolitik nicht vom Gesund­heitsministerium allein gemacht werden kann, sondern vielmehr alle gesellschaftlich relevanten Politikfelder betroffen und gefordert sind.

 

Frage 4:

Wie aus diesem Report deutlich wird, stellen die nicht übertragbaren Erkrankungen die großen Herausforderungen für die Gesundheitssysteme der Welt dar. Diese Entwicklung kann global beobachtet werden, die Situation wurde in dem Report gut zusammengefasst dargestellt. Selbstverständlich werden die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die weiteren Überlegungen auch der österreichischen Gesundheitspolitik einfließen.


 

Frage 5:

Der von der WHO ausgesandte Fragebogen für den Report NCD Country Profiles 2011 wurde in meinem Ressort ausführlich beantwortet, allerdings etwas verspätet retourniert. Der Fragebogen wurde an die WHO mit dem Ersuchen eingereicht, die Ergebnisse aus den österreichischen Erhebungen umgehend in der on-line Version des Reports zu aktualisieren sowie auch in der Neu­auflage, welche nach Aussagen von WHO-Vertretern im nächsten Jahr anstehen wird, zu berücksichtigen.