9247/AB XXIV. GP

Eingelangt am 29.11.2011
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Justiz

Anfragebeantwortung

BMJ-Pr7000/0248-Pr 1/2011


Republik Österreich
die bundesministerin für justiz

 

 

Museumstraße 7

1070 Wien

 

Tel.: +43 1 52152 0

E-Mail: team.pr@bmj.gv.at

 

 

Frau
Präsidentin des Nationalrates

 

 

Zur Zahl 9356/J-NR/2011

Der Abgeordnete zum Nationalrat Heinz-Christian Strache und weitere Abgeordnete haben an mich eine schriftliche Anfrage betreffend „Luxus-Abschiebung“ gerichtet.

Ich beantworte diese Anfrage wie folgt:

Zu 1 bis 4:

Am 19. August 2011 wurden auf einem Flugfeld in der Nähe von Wien drei polnische Staatsangehörige zum weiteren Strafvollzug in Polen und zwei weitere polnische Staatsangehörige in Durchführung einer bewilligten Auslieferung den polnischen Behörden übergeben.

Die österreichischen Justizbehörden haben die polnische Seite ersucht, Strafgefangene zum weiteren Strafvollzug in Polen und Personen zu übernehmen, hinsichtlich derer die Auslieferung bewilligt wurde.


Die polnische Seite hat eine Abholung mit einem polnischen Polizeihubschrauber vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde von den nach § 76 Abs 8 AHRG und § 24 EU-JZG zuständigen Gerichten angenommen.

Die Ausreise aus dem Bundesgebiet erfolgte auf Kosten der polnischen Seite mit einem polnischen Polizeihubschrauber.

Zu 5 und 6:

Im Bundesministerium für Justiz werden keine Statistiken darüber geführt, ob und in wie vielen Fällen ausländische Hubschrauber zum Transport von Gefangenen eingesetzt werden.

Die Beförderung von Gefangenen aus Österreich nach Polen durch polnische Beamte hat in der Vergangenheit fast ausschließlich am Luftweg stattgefunden. Nur in Fällen, in denen die Beförderung im Luftweg aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich gewesen ist, hat die polnische Seite die Übergabe am Landweg und die Durchlieferung durch einen Nachbarstaat organisiert.

Seit Jahren werden polnische Gefangene von polnischen Beamten auf Kosten der polnischen Seite aus Sicherheits- und Kostengründen mit Hubschraubern und Flächenflugzeugen des polnischen Militärs zum weiteren Strafvollzug oder wegen bewilligter Auslieferung aus Österreich abgeholt.

 

Wien,    . November 2011

 

 

 

Dr. Beatrix Karl